Nachruf

11. November 2021

Jakob (Kobi) Kunz-Roth

Jakob Kunz-Roth
Hergiswil

Im Alter von 93 Jahren schloss sich der Lebens­kreis von Kobi Kunz-Roth. Nach kurzer Krankheit durfte er am 14. September 2021 friedlich einschlafen.

Kobi wurde am 2. Mai 1928 geboren. Zusammen mit 5 Schwestern wuchs er im Mittler Wisshübel in Hergiswil auf. Bereits als Knabe half er auf dem Bauernbetrieb tatkräftig mit. Viele Arbeiten mussten noch von Hand gemacht werden, oftmals waren es auch strenge Arbeiten. Schon damals hatte Kobi Freude an den Tieren. Nach der Schulzeit arbeitete er als Aushilfe auf verschiedenen Landwirtschaftsbetrieben mit und sammelte so weitere wertvolle Erfahrungen. Die Rekrutenschule absolvierte Kobi bei der Infanterie in Luzern. Durch die anschlies­senden Wiederholungskurse kam er in verschiedene Regionen der schönen Schweiz. Exakt auf den Jahresanfang des Jahres 1968 übernahm dann Kobi den Hof von seinem Vater. Im selben Kalenderjahr heiratete er Sophie Roth in Luthern Bad. Mit Leib und Seele bewirtschafteten sie den Landwirtschaftsbetrieb nun gemeinsam. Besonders stolz waren sie auf die prächtigen Simmentaler Kühe, die edlen Pferde und die gutmütigen, sensiblen Berner Sennenhunde.

Kobi war ein sehr naturverbundener Mensch und genauer Beobachter. Darum wusste er, dass es nicht ratsam ist, bei Neumond zu mähen, weil das Heu nämlich grau wird. Sehr genau achtete Kobi auch auf den Aussaatkalender. In einer Selbstverständlichkeit las er bis an sein Lebensende all die verschiedenen Zeichen und hatte genau den Überblick, auch über das, was bei nidsigend oder obsigend anzupflanzen ist. Ausserdem wusste er viel über Heilpflanzen, nämlich auch, dass der Kreuzdorn gegen Warzen wirkt.

So vergingen arbeitsreiche, aber auch schöne Jahre auf dem Mittler Wissbühl. Je länger, je mehr musste Kobi auf seinem arbeitsintensiven Betrieb Hilfe in Anspruch nehmen. Gute Unterstützung erhielt er durch seinen Neffen und seine Frau. 1993 konnten sie den Hof übernehmen und Kobi hatte nun mehr Zeit für seine Hobbys: fürs Backen, fürs Mausen mit seinen weitherum bekannten Chromstahl-Mausefallen und für seine Naturbeobachtungen. Die beiden Grossneffen, aufgestellte und quirlige Knaben, haben Kobi viel bedeutet. Sie brachten viel Abwechslung in sein Leben. Sie haben Kobi gerne beim Mausen begleitet und ihn beim Backen mit viel Freude unterstützt.

Im 2006 verstarb Kobis Frau Sophie. Kobi verbrachte noch vier Jahre im hügeligen Napfgebiet, bevor er 2010 ins Heim Breiten zog, in welchem er liebevoll aufgenommen und umsorgt wurde. Seine Naturverbundenheit konnte er weiterhin pflegen, indem er hölzige Barometer beobachtete und so treffsichere Wetterprognosen als Wetterprophet machen konnte. Nur schade, wurde sein Wissen nicht aufgeschrieben. Gros­sen Halt fand Kobi auch im Gebet – im täglichen Rosenkranzgebet.

Wir werden Kobi als ruhigen Menschen, welcher nie gejammert hat, in guter Erinnerung behalten.

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