Nachruf

01. März 2021

Heiri Eiholzer-Müller

Eiholzer-Müller Heiri
Grossdietwil

Man kann sein liebevolles Wesen, seinen feinen Humor und seine Hilfs­bereitschaft nicht in Worte fassen. Trotzdem möchten wir ein paar Stationen aus dem Leben von Heiri mit euch teilen.

Heiri wurde am 5. April 1957 auf dem Haldenhof in Grossdietwil geboren. Mit seinen fünf älteren Brüdern Josef, Erwin, Martin, Pius, Markus und der älteren Schwester Hedi ist er auf dem elterlichen Hof aufgewachsen. Viele kannten Heiri besser unter dem Namen «Moses» oder «Möösu», welchen er auf Grund seiner Lockenpracht bereits in seinen jungen Jahren erhalten hat. Schon früh musste Heiri die ersten Schicksalsschläge verarbeiten. Im Alter von 5 Jahren hat er seine Mutter und seine jüngste Schwester Heidi verloren. Sie beide starben bei der Geburt. Auf dem Hof half er immer tatkräftig mit, auch im Erwachsenenalter. Gerne erzählte er von seinen Ferien bei seinen Verwandten Walthert in Kleinwangen/Baldegg. Der Kontakt mit seinen Brüdern und deren Familien waren ihm immer sehr wichtig und er hatte ein gutes Verhältnis zu ihnen. Der Tod seiner Schwester Hedy und der Brüder Pius und Martin gingen Heiri sehr nahe.

Heiri, der Familienmensch
Heiri war ein Familienmensch durch und durch. Beim geselligen Zusammensein und durch das Jassen und seine Besuche in der «Sonne» Ebersecken lernte er Annelis Müller vom Badachtal/Ebersecken kennen und lieben. Im März 1983 heirateten Annelis und Heiri in der Antoniuskapelle in Altbüron. Im gleichen Jahr erblickte Tanja das Licht der Welt, drei Jahre später Melanie. Für seine Töchter hat er alles gemacht. Er liess sich die Haare frisieren oder fuhr mit ihnen mit der Vespa aus, besuchte die Auftritte der Guuggenmusig, in welcher Tanja und Melanie mitspielten, und chauffierte sie jederzeit in den Ausgang oder nach Hause. Auch im Erwachsenenalter durften sie immer auf seine Unterstützung und Hilfe zählen. Die Schwiegersöhne Ivo und Chregu wurden mit so viel Wärme und Offenheit von Heiri wie auch von Annelis in die Familie aufgenommen. Auch mit ihnen beiden hat Heiri Zahlreiches unternommen, sei es eine Kaffee-Schnaps-Wanderung, ein Dortmund-Match-Besuch oder ein Schwingfest.

Die Geburten seiner Grosskinder Delio und Fynn im Jahre 2017 und von Malea im 2020 erfüllten ihn mit grossem Stolz. Immer dienstags und freitags waren Kita-Tage in der Eichbühlstrasse und reserviert für die Grosskinder. An diesen Tagen war er für keine anderen Tätigkeiten zu haben, er war mit viel Herzblut zu Hause und kümmerte sich mit Annelis um die Grosskinder. Mit den Buben arbeitete er in der Werkstatt, fuhr mit ihnen mit dem Opibus nach Melchnau zum Softeis-Essen, «mauerte» mit ihnen im Sandkasten oder sie konnten mit ihm baggern. Die Grosskinder liebten ihren Opi über alles. Auch Malea spürte die Herzlichkeit von Opi bei jedem Besuch.

Heiri, der Bauarbeiter
Seine Ausbildung zum Maurer absolvierte er bei der Werner Knupp AG. Der Firma Knupp Bau AG blieb er bis zur Pensionierung treu, rund 44 Jahre lang! Wie oft hat er uns bei Autofahrten in verschiedenen Dörfern gezeigt, welches Haus oder welche Scheune er erbaut hat. Er hat seinen Beruf geliebt und diesen mit viel Herzblut und Wissen ausgeübt, was auch die Bauherren immer sehr geschätzt haben.

1989 hat er zusammen mit Annelis, seinen Brüdern Pius und Markus sowie vielen weiteren Helfern sein Eigenheim an der Eichbühlstrasse in Grossdietwil gebaut. 2014 hat er zusammen mit seiner Tochter Melanie und dem Schwiegersohn Ivo in der alten Kaserne an der Kirchstrasse in Grossdietwil ein Mehrfamilienhaus gebaut.

Auch seine Brüder Pius und Markus wie auch zahlreiche andere Freunde durften auf seine Hilfe und Unterstützung beim Bauen zählen.
Im April 2017 konnte Heiri mit 60 Jahren in den Ruhestand treten. Er hat sich sehr darauf gefreut. Nun konnte er sich seine Zeit selber einteilen. Schon kurze Zeit später war er als Gemeindearbeiter auf den Strassen von Grossdietwil anzutreffen. Die Gemeinde Grossdietwil war um seine flexiblen Einsätze sehr froh und Heiri haben diese Aufgaben und Arbeiten sehr gefallen. Bereits seit Jahren zuvor engagierte er sich auch im Urnenbüro der Gemeinde.

Heiri nutzte die neu gewonnene Zeit der Pension aber auch, mehr mit Annelis zu unternehmen. Im Zug reisten sie durch die Schweiz, gingen spontan in die Berge, oder gönnten sich ein Essen auswärts. Wir alle wissen, dass bei Heiri natürlich ein feines Dessert immer dazugehörte. In jüngster Zeit entdeckte er seine kreative Ader und verschönerte diverse Möbelstücke, mit welchen er Annelis eine besondere Freude bereiten konnte.  

Heiri, der Vereinsmensch
Er liebte die Geselligkeit und das Zusammensein mit Jung und Alt. Er trat bereits in der Jugend dem FC Algro bei, zusammen mit seinen Brüdern Pius und Markus. Heiri berichtete uns, dass es schon ein bisschen Überzeugung und ein Trickli beim Ätti brauchte, damit sie die Erlaubnis zum Fussballspielen erhalten haben.

Durch das Entdecken einer weiteren Sportart, dem Schiessen, hat er den aktiven Fussball im Alter von ca. 40 Jahren beendet, den Fussballsport aber weiterhin am Fernsehen oder live im Stadion verfolgt.

Auch in der Feuerwehr war Heiri engagiert. Über 23 Jahre war er beim Atemschutz der Feuerwehr Grossdietwil tatkräftig mit dabei. Auch hier waren sein Fachwissen und sein Einsatz sehr gefragt.

Während einer kurzen Zeit seiner Jugendjahre sang er auch im Männerchor Liederchranz Grossdietwil mit.

Bei der Theatergruppe Grossdietwil war Heiri Gründungs- und Ehrenmitglied. Doch seinen ersten Aufritt auf der Bühne hatte er erst mit 60 Jahren beim Freilichttheater 2017. Er wirkte viel mehr im Hintergrund mit. Jahrelang war er Beleuchter und Bauchef der Hallen- und Freilichttheater.

Auch im Schützenverein Grossdietwil hat er sich sehr wohlgefühlt. Er genoss es, mit seinen Familienmitgliedern und Vereinskameraden verschiedene Schiessanlässe und Schützenfeste zu besuchen und anschliessend in gemütlicher Runde beisammenzusitzen – ein Schnupf durfte dabei nicht fehlen. Auch hier war seine Hilfsbereitschaft sehr geschätzt. Er half mit beim Bau des Schützenhauses, war lange Zeit im Vorstand tätig, half bei diversen Schützenfesten mit, hatte das Amt als Lotto­chef inne und zuletzt war er Schützen­hausverwalter. Viele Jahre war er zudem als Fähnrich bei Leid und Freud dabei. Verdienterweise war er auch hier zum Ehrenmitglied ernannt.

Heiri stellte gerne mit seinen Vereinskameraden etwas auf die Beine. Überall wo er konnte, half er mit. Er sagte nie Nein und seine Aufgaben führte er immer mit viel Einsatz und voller Hingabe aus. Geht nicht – gabs bei ihm nicht. Auch die Musikgesellschaft Grossdietwil-Altbüron durfte immer auf seine Unterstützung zählen, so hatte er die letzten paar Jahre einige Auftritte mit der Fahne als Vize-Fähnrich.

Bis zuletzt war Heiri im Schützenverein Grossdietwil und in der Theatergruppe Grossdietwil aktiv. Er hinterlässt in beiden Vereinen eine sehr grosse Lücke.

Heiri, der Hilfsbereite
Egal, was es zu tun gab, Heiri hatte für alle immer ein offenes Ohr und eine helfende Hand. Bei unzähligen handwerklichen Arbeiten im Familien- und Freundeskreis packte er immer mit an. Sprach man von einer neuen, möglichen Idee, war Heiri oft schon kurze Zeit später mit konkreten Vorschlägen bereit.

Ebenso standen aber die Türen bei Heiri und Annelies immer für alle offen. Sei es zu später Stunde nach Beizenschluss mit seinen Kollegen, oder auch bei den legendären Guuggenmusig-Besuchen aus dem Freundeskreis der Töchter.

Heiri, in der Freizeit
Heiri liebte es, einen Jass in gemütlicher Runde zu klopfen. Ob er dabei gewonnen hat, spielte keine Rolle. Hauptsache man war beieinander und konnte ein paar gemütliche Stunden miteinander verbringen. Sehr gerne besuchte er auch Schwingfeste. Er schätzte das friedliche, gesellige Miteinander. Auch für einen Besuch eines Musikkonzertes war er immer zu haben.

Den Winter verbrachte er gerne auf den Skis. Die Skiferien auf der Riederalp oder in Bürchen genoss er jeweils sehr.

Auch für Ausflüge in den Europapark oder an ein Lauberhornrennen – Heiri war immer sehr gerne mit dabei und willkommen.

Nach einem wunderbaren Familientag hat sein gesundes Herz am Silvesterabend einfach aufgehört zu schlagen. Wir sind fassungslos und können es einfach nicht glauben.

Liebe Heiri, Papi und Opi – mer vermesse dech so fescht. Du henderlosch e so ne grossi Löcke. DANKE för alles.
Du blibsch för immer i üsne Härze.