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12. Juni 2015

Franz Stöckli-Wicki

Franz Stöckli-Wicki
Hofstatt/Willisau

Als fünftältestes Kind von Marie und Johann Stöckli-Hodel kam unser Babi, Franz Stöckli, am 10. Juni 1932 auf dem Hof Ober-Wallsburg, Hofstatt, auf die Welt. Mit seinen acht Geschwistern erlebte er eine strenge, aber frohe Kindheit.

Nach dem Besuch der Primarschule arbeitete er zuerst auf dem elterlichen Hof, später auch bei benachbarten Bauernfamilien mit.

Mit 19 Jahren durfte Franz eine Lehre als Käser im «Gyrstock», bei Familie Gygax, beginnen. Bei Familie Nietlisbach in St. Antoni im Kanton FR und bei Familie Bussmann in Buttisholz holte er sich das praktische und in der Molkereischule Sursee das theoretische Wissen für die Meisterprüfung.

Im Jahr 1959 wurde Buttisholz für ihn zu einem ganz speziellen Ort. Hier lernte er die Liebe seines Lebens in der Person von Rita Wicki kennen, welche im Haushalt der gleichen Käserei arbeitete. Schon zwei Jahre später, am 25. April 1961, gaben sich Franz und Rita Stöckli-Wicki in der Wallfahrtskirche Maria Heilbronn im Luthern Bad das Jawort.

Den Traum von einer eigenen Käserei konnte er sich dank grossartiger Unterstützung seiner Ehefrau erfüllen und so fühlten sich beide in der Käserei Ellbach im Flühlen beinahe 35 Jahre richtig zu Hause. Das Käsen war eine grosse Leidenschaft für ihn. Ein ganz besonderer Höhepunkt war die Herstellung des grössten und schwersten Emmentalerkäses aller Zeiten, mit dem stolzen Gewicht von 240 Kilogramm.

Franz war ein echter Familienmensch. Nicht nur seine Frau Rita, sondern auch die fünf Kinder Franz, Gerhard, Doris, Beatrice und Roland mit ihren Partnern sowie die neun Grosskinder durften immer wieder seine fröhliche, liebevolle und gutmütige Art erfahren. Die legendären Fussballspiele auf dem Chäsiplatz, wo er mit den Gummistiefeln und der langen Käsereischürze den Goalie spielte, waren für uns Kinder richtige Highlights. 

Nebst den vielen glücklichen Stunden gab es auch einschneidende, traurige Ereignisse. Der Tod seiner Eltern und auch der tragische Arbeitsunfall seines Sohnes Franz, der aus der jungen Familie entrissen wurde, haben in ihm tiefe Spuren hinterlassen. Das Beten und der Glaube an Gott sowie die Geborgenheit in der Familie gaben ihm die Kraft, schwierige Teilstücke von seinem Lebensweg anzunehmen. 

Franz war ein Mensch, der den Kontakt mit seinen Mitmenschen liebte. Über viele Jahre setzte er sich mit Freude für das Wohl der Gemeinde ein. So war er Präsident des Kirchenrates, der IG Luthern Bad AG und des JK Echo vom Napf, engagierte sich bei den Schützen als Kassier und führte Regie bei vielen Theaterstücken. Die tolle Kameradschaft in diesen Vereinen und ein gemeinsames Ziel vor Augen, waren eine willkommene Abwechslung in seinem arbeitsreichen Alltag. 

Der Umzug in die neue Wohnung in Hofstatt ermöglichte es Franz und Rita, die neu gewonnene Freizeit mit wandern, reisen, jassen und Kontakte pflegen zu verbringen. Ein ganz besonderer Freudentag war auch die Feier der goldenen Hochzeit am 25. April 2011.

Einige Jahre zuvor hatten sich bei unserem Babi die ersten gesundheitlichen Probleme bemerkbar gemacht. Der Aufenthalt in der freien Natur gab ihm Kraft, die zunehmenden Beschwerden seiner Krankheit erträglicher zu machen. Die langjährige fürsorgliche Unterstützung seiner Frau Rita nahm er stets dankbar an. Auch die Hilfe der Kinder, Schwiegerkinder und Grosskinder schätzte er sehr.
Die Verschlechterung seiner Krankheit liess es mit der Zeit nicht mehr zu, dass er von Rita in seinem geliebten Zuhause umsorgt werden konnte. Somit war ein Umzug ins APZ Waldruh, Willisau, unumgänglich. Hier durfte er die letzten drei Jahre auf die liebevolle Pflege und Betreuung zählen.

Am Dienstag, 5. Mai, am frühen Morgen, ist unser Vater auf einen neuen Weg gegangen. 

Lieber Franz, lieber Babi, wir schauen dankbar auf all die schönen Wegstücke zurück, die wir mit dir gehen durften. Auf Wiedersehen!

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