Nachruf

20. April 2017

Emma Achermann-Stöckli

Egolzwil

Emma Achermann-Stöckli wurde am 20. August 1937 als jüngstes von neun Kindern der Eltern Hans und Elisabeth Stöckli-Birrer auf der «Matt», Twerenegg/Menznau, geboren. Zusammen mit drei Schwestern und fünf Brüdern erlebte sie eine frohe Jugendzeit. Im Alter von 13 Jahren wurde diese Zeit getrübt durch den frühen Tod ihrer Mutter. Ihre enge Beziehung zu den Geschwistern und dem Vater gab ihr einen starken Familiensinn ins Leben mit. Auch die gegenseitige Rücksichtnahme in der grossen Familie prägte ihr weiteres Leben. Nach der Primar- und Sekundarschule half sie auf dem Landwirtschaftsbetrieb und als Briefträgerin im Postdienst mit. Die weiten Fusswege prägten sie dabei zu grosser Willenskraft und zäher Ausdauer. Im Alter von 19 Jahren besuchte sie die Bäuerinnenschule in Pfäffikon. Dort war sie mit gleichgesinnten Kolleginnen zusammen, mit denen sie jahrelang noch regen Kontakt pflegte. Das erarbeitete Wissen konnte Emma anschlies­send in verschiedenen Haushalten anwenden.

Schon bald lernte sie Otto Achermann aus Egolzwil als Lebensgefährten kennen. Im Jahre 1959 schlossen Emma und Otto Achermann in dieser Pfarrkirche den Bund fürs Leben. Diese Partnerschaft war fortan der wichtigste Bezugspunkt in ihrem Leben. Aus der glücklichen Ehe entsprossen die drei Söhne Pius, Peter und Eugen sowie  Tochter Silvia. Die liebe Verstorbene war der Familie jederzeit eine fürsorgliche Mutter und treusorgende Gattin. Für sie stand die Familie immer im Mittelpunkt. Auch als Bäuerin half sie mit Leib und Seele kräftig mit. Gemeinsam mit ihrer Familie erfreute und verfolgte sie das Blühen und Wachsen auf Feld und Hof. Besondere Freude bereiteten ihr die Arbeiten im Garten und die Blumen rund um das Haus. Im Jahre 1963 konnte dann das junge Ehepaar von Otto und Sofie Achermann-Bättig die landwirtschaftliche Liegenschaft zur Bewirtschaftung übergeben. In den folgenden Jahren führte die junge Familie den Landwirtschaftsbetrieb mit viel Elan und Weitblick und legte so das Fundament zur Weiterführung durch die nächste Generation. Über zwanzig Jahre lebten die drei Generationen im gleichen Haushalt. Die Heirat ihrer Kinder und das Wachsen der Familien hat sie mit viel Freude miterlebt. Anfangs der Neunzigerjahre kam dann für die beiden Bauersleute die Zeit, etwas kürzerzutreten und das Lebenswerk an ihren Sohn Peter und dessen Gattin Monika weiterzugeben.

An der Seite ihres Gatten konnte  sich Emma nun auf einen schönen und geruhsamen Lebensabend vorbereiten. Auch nach der Hofübergabe war ihre Mithilfe auf dem Hof immer noch sehr gefragt und wurde auch geschätzt. Nach dem Generationenwechsel fanden dann Otto und Emma Achermann im erbauten «Stöckli» ein neues Zuhause. 

Der christliche Glaube und der sonntägliche Gottesdienstbesuch haben in Emmas Leben eine wichtige Rolle gespielt. Dort schöpfte sie immer wieder viel Kraft. Harte Momente musste Emma mit dem Tod ihres Vaters und in späteren Jahren mit dem Tod von Geschwistern erleben. Nach der Pensionierung war es ihr vergönnt, zusammen mit ihrem Gatten alljährlich ein paar Ferientage im In- und Ausland mit den gleichgesinnten «Stöcklibuuren» zu geniessen. Im Turnverein, im Frauenverein wie auch im «Kreis frohes Alter» fand Emma immer wieder eine schöne Abwechslung zum Alltag. Sie war früher auch Gründungsmitglied der Trachtengruppe Egolzwil-Wauwil, der sie über zwanzig Jahre angehörte. Auch ein flotter Jass mit den Kolleginnen durfte nicht fehlen. Die gute Gesundheit, die sie lange Zeit geniessen konnte, wusste sie als grosses Geschenk zu schätzen. Besondere Freudentage waren für sie die Hochzeiten ihrer Kinder und die Tauffeiern ihrer elf Grosskinder. Die Besuche der zahlreichen Verwandten und Bekannten bereiteten ihr immer viel Freude. Aber auch an den Hobbys ihres Ehegatten sowie der Kinder und Grosskinder nahm sie stets gerne regen Anteil.

Vor gut einem Jahr machten sich bei Emma Achermann-Stöckli erste gesundheitliche Probleme bemerkbar. Eine heimtückische Krebserkrankung schwächte ihren Körper zusehends. Mit grosser Würde und Geduld hat sie ihre Krankheit angenommen und akzeptiert. Liebe Emma, wir sind dir sehr dankbar, dass du uns noch so viel Zeit gegeben hast, uns von dir zu verabschieden. Auch haben wir es sehr geschätzt, dass dich dein Ehemann Otto zu Hause, unter Mithilfe der Spitex, liebevoll umsorgen und pflegen durfte. Wir haben gesehen, wie deine Kräfte immer mehr nachliessen und so hat dich der Schöpfer am Donnerstag, 22.  Dezember 2016, kurz vor Weihnachten, zu sich gerufen. 

Emma Achermann-Stöckli, ein bescheidener Mensch, der nie klagte und grosse Wärme und Geborgenheit ausstrahlte, ist nicht mehr unter uns. Für deine grosszügige Liebe und Güte danken wir dir von ganzem Herzen. Wir alle werden dich vermissen. Durch viele schöne Erinnerungen werden wir aber mit dir für immer verbunden bleiben.