Zwei Varianten für die Umfahrung Wolhusen

Der Kanton Luzern hat zwei Lösungsvarianten gegen das hohe Verkehrsaufkommen in Wolhusen vorgeschlagen: Die Variante Südumfahrung mit Tunnelführung und die Variante "Null+", welche eine Verbesserung des Strassennetzes anstrebt. Anders als der Kanton beurteilen die betroffenen Gemeinden die Variante "Null+" als "sehr kritisch".

Für das hohe Verkehrsaufkommen in Wolhusen werden derzeit Lösungen erarbeitet.
Foto Staatskanzlei
 

Bei einem Variantenvergleich wurden die beiden Möglichkeiten gegeneinander abgewogen, wie die Dienststelle für Verkehr und Infrastruktur (Vif) des Kantons Luzern am Montag mitteilte. Dabei habe die Variante "Null+" praktisch immer vorne gelegen.

Diese habe zum Ziel, den Verkehr mit einem regionalen Mobilitätsmanagement siedlungsverträglicher und sicherer zu gestalten. Unter anderem mit einem attraktiveren öV-Angebot und erweiterten Fuss- und Velowegen.

Auch soll entlang der Bahnhofstrasse und in dichten Siedlungsgebieten Tempo 30 eingeführt werden. Mit dieser Variante bliebe die Verkehrsbelastung zwar gross, doch der Verkehr könne verträglicher gestaltet werden, wie das Vif schrieb.

Umfahrungen sind teurer

Als zweitbeste Variante ging die Südumfahrung 1 hervor. Diese sieht eine Tunnelführung vor, welche Naherholungsgebiete, Landwirtschaft sowie Gewerbe- und Industriegebiet in Richtung Luzern schonen würde, wie es in der Mitteilung weiter hiess.

Insgesamt hätten alle Umfahrungsvarianten eine gute verkehrliche Wirkung aufgewiesen. Jedoch schnitten sie weniger gut ab aufgrund der hohen Kosten und den grossen Baurisiken. Die Baukosten der Varianten Südumfahrung 1 und 2 seien mit 200 Millionen Franken "beträchtlich".

300 Millionen Franken würde die Südumfahrung 1 in Kombination mit der Aufhebung des Niveauübergangs Hackenrüti kosten. Dies aufgrund des anspruchsvollen Baus eines Hochkreisels, um den Bahnübergang aufzuheben. Dieser würde während laufendem Bahn- und Strassenverkehr erfolgen.

Nach der Zweckmässigkeitsbeurteilung erfolgt nun noch eine politische Interessensabwägung, so das Vif. Nicht nur die Gemeinden Wolhusen und Werthenstein seien betroffen, sondern auch die ganze Region. Des weiteren sei im Blick auf die finanziellen Rahmenbedingungen zu klären, welche Variante weiterverfolgt werden könne. Die detaillierten Ergebnisse würden am 28. November in Wolhusen der Öffentlichkeit vorgestellt.

"Nachhaltigste" Lösung

Nebst dem Kanton meldeten sich auch die Gemeinden Wolhusen, Werthenstein und Ruswil zu Wort. Diese sprachen sich für die Südumfahrung 1 aus. Die Variante "Null+" beurteilten sie als "sehr kritisch", wie in einer Mitteilung vom Montag hervorging.

Bei dieser Variante bleibe die Verkehrsbelastung "gleich hoch" und es fielen in den kommenden 25 Jahren 55 Millionen Franken Unterhalts- und Betriebskosten an. Aus Sicht der Gemeinden sowie der IG Umfahrung Wolhusen müsste deshalb die Südumfahrung 1 weiterverfolgt werden. Dies in Kombination mit der Aufhebung des Bahnübergangs Hackenrüti.

Nur mit dieser Variante könne das langjährige Verkehrsproblem gelöst werden, welches die Wirtschaft und den Tourismus in der Region behindere, wie die Gemeinden schrieben. Es sei die "nachhaltigste" Lösung.  sda

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