SGV-Flotte soll ab 2026 mit 20 Prozent weniger Treibstoff fahren

Die Schiffe auf dem Vierwaldstättersee sollen bis 2026 gegenüber 2019 20 Prozent weniger fossilen Treibstoff verbrauchen. Erreicht werden soll dies mit einem Angebotsabbau und mit neuen Technologien.

Das Dampfschiff "Uri"ist seit 1901 auf dem Vierwaldstättersee unterwegs. Dampfschiffe benötigen rund drei Mal mehr Treibstoff als Motorschiffe. (Archivaufnahme)
KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER
 

Wie die Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees (SGV) am Donnerstag an einer Medienkonferenz bekannt gab, benötigen ihre Schiffe im Jahr 2 bis 2,5 Millionen Liter Treibstoff. Um die CO2-Emissionen zu senken, hat sie verschiedene Massnahmen vorgesehen.

Eine Massnahme ist, das Fahrplanangebot um mindestens zehn Prozent der Schiffskilometer zu reduzieren. Dieser geplante Abbau sei "nicht ökonomisch getrieben", sagte SGV-Geschäftsführer Stefan Schulthess. Als mögliches Beispiel nannte er weniger Fahrten des Shuttles zum Bürgenstock zu Randzeiten im Winterhalbjahr.

Umsetzung dauert

Auch mit technischen Massnahmen will die SGV ihre Flotte klimafreundlicher machen. Bei den langen Lebenszyklen, welche Schiffe hätten, sei dies aber keine kurzfristig realisierbare Massnahme, hiess es von Seiten der SGV. Zudem sei heute noch nicht klar, welche Technologien sich durchsetzen würden.

Im Winter 2023/24 will die SGV das Motorschiff Rütli elektrifizieren. Dieser Umbau des 1926 gebauten und ältesten Motorschiffs der Flotte kostet 1,2 Millionen Franken. Finanziell rechne sich das nicht, sagte Schulthess. Es gehe darum, Erfahrungen zu sammeln.

Eine Elektrifizierung der denkmalgeschützten Dampfschiffe schloss die SGV aus. Effizienzgewinne erzielt hat sie bei den fünf Raddampfern bereits damit, dass der Bordstrom nicht mehr mit Dampfturbinen, sondern mit Dieselgeneratoren hergestellt wird.

Digitale Hilfsmittel

Im Stadium eines Vorprojekts prüft die SGV respektive ihre Werft Shiptec, beim Schiff Saphir statt Diesel Wasserstoff einzusetzen. Zur Treibstoffsenkung beitragen soll ferner eine angepasste Fahrweise. Diese soll mit Hilfe digitaler Technologien, welche ebenfalls von Shiptec entwickelt werden, erreicht werden.

Auch die SGV habe nicht bei allen Nachhaltigkeitsfragen, die sich ja nicht nur auf das Klima beschränkten, die richtige Antwort, sagte Schulthess. Die einfachen Lösungen erwiesen sich beim genauen Prüfen oft als die falschen. Zudem liege die Verantwortung nicht nur beim Staat oder den Unternehmen, sondern auch bei den Konsumentinnen und Konsumenten.

Weil die SGV-Flotte weiterhin CO2 ausstösst, investiert das Unternehmen zudem in ein Projekt der Stiftung Myclimate. Damit soll der gesamte CO2-Ausstoss der SGV-Schiffe im Umfang von 5500 Tonnen kompensiert werden.

Zur SGV gehört nicht nur der Schiffsbetrieb und die Werft, sondern auch das Gastrounternehmen Tavolago, das ebenfalls seine Nachhaltigkeit verbessern solle. sda

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