Fischsterben trotz aufwändiger Massnahmen

Der Grossbrand bei der Swiss Krono AG in Menznau hat auch zu einer Gewässerverschmutzung geführt. Trotz grosser Anstrengungen konnte ein Fischsterben noch unbekannten Ausmasses nicht verhindert werden.

Verschmutzte Seewag bei Willisau (Donnerstagmittag, 10. August).
Foto WB
 

Trotz aller Massnahmen hätten aufgrund der immensen Löschwassermenge Auswirkungen auf die Gewässer nicht verhindert werden können, schreibt die Swiss Krono AG am Freitagmorgen. «Leider hat die Gewässerverunreinigung zu einem Fischsterben in Seewag und Wigger geführt», heisst es in der Medienmitteilung. Der WB hatte die Verschmutzung der beiden Flüsse bereits am Donnerstagnachmittag vermeldet. Das genaue Ausmass des Fischsterbens sei zurzeit in Abklärung.

Der Grossbrand bei der Swiss Krono AG ist nicht nur aus Sicht der Feuerwehrlogistik herausfordernd, sondern genauso mit Blick auf den Umwelt- und Gewässerschutz. Insbesondere, da neben dem Holzverarbeitungsplatz der Bach „Seewag“, ein rund 10 KIilometer langer Zufluss der Wigger, verläuft. Weil Gewässer eine wichtige Lebensgrundlage für Menschen, Tiere und Pflanzen bilden und die Wasserqualität von Flüssen, Seen und Grundwasservorkommen lebensrelevant ist, sind seit dem frühen Mittwochmorgen auch Vertreter der kantonalen Umweltschutzämter in Menznau vor Ort, teilt die Swiss Krono AG mit. Gemeinsam mit der Feuerwehr und Verantwortlichen der Swiss Krono AG seien Massnahmen getroffen worden, «um die durch das Löschwasser verursachten Auswirkungen für die Umwelt und Gewässer so gering wie möglich zu halten».

Die Swiss Krono AG führt folgende Massnahmen auf:

- Der Wasserverbrauch wurde, soweit es die Sicherheit zulässt, generell minimiert.

- Der Bach Seewag wird auf der gesamten Länge des Werkareals an mehreren Stellen mittels Stauwehre gestaut, um das Löschwasser zu sammeln, herauszupumpen und wieder als Löschwasser zu verwenden (Löschwasserkreislauf).

- Der Schaumteppich auf der Seewag wird regelmässig von einem spezialisierten Unternehmen abgeschöpft.

- Alle Schächte auf dem Holzplatz werden ausgepumpt, das Wasser in Havariebecken umgeleitet, welches zuerst in die ARA der Swiss Krono AG und dann via Schmutzabwasserkanäle in die ARA Dagmersellen fliesst.

- Um die Löschwasserkonzentration im Bach zu reduzieren, wird bachabwärts nach dem Staubereich Frischwasser aus Hydranten hinzugefügt. Ebenso wird das saubere Wasser der Seewag vor dem Swiss-Krono-Areal entnommen, um das Löschareal geleitet und anschliessend wieder in die Seewag rückgeführt.

Die Massnahmen, um die Beeinträchtigung der Gewässer möglichst gering zu halten, würden so lange wie notwendig weitergeführt, schreibt die Swiss Krono AG. WB

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Christof König

Fr 11.08.2023 - 21:22

Verantwortung für die totale gewässerverschmutzung hat in diesem fall eigentlich nur die einsatzleitung, die das s'zenario doch völlig falsch einschätzte..da wurde tagelang was zu löschen versucht, was gar nicht zu löschen war. Die halle konnte nicht gerettet werden und so hätte eine sicherung der umgebung gereicht...

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