"Very british": Blasmusik begeisterte

Wenn die Feldmusik Willisau konzertiert, werden Besucherinnen und Besucher begeistert. So auch beim diesjährigen Jahreskonzert unter dem Titel «very british». An der Samstag- wie der Sonntagaufführung gingen die Kompositionen unter die Haut.

Das Blasorchester Feldmusik Willisau, in der Mitte Dirigent Patrick Ottiger, spielte nach letztjähriger Pause am Wochenende hoch motiviert zum Konzert auf. Foto Klaus Marti
Ramon Juchli

«Wir haben uns extrem gefreut auf das Konzert», hielten sowohl Präsident André Marti in seiner Grussadresse wie auch Moderator Patrik Marti übereinstimmend fest. Und das kam im Verlauf des Konzerts voll zum Ausdruck. Kein Wunder, dass zum Konzertende zwei Zugaben freudig erklatscht wurden. Auch hier brillierten Soli (Posaune, Querflöte, Trompete, Klarinette) zusammen mit dem Korps unter der Leitung des gebürtigen Grosswangers Patrick Ottiger und liessen das dankbare Publikum in der Festhalle voll mitgehen.


Feldmusik zeigte sich freudesprühend
Triumphal war der Start mit «A Trium­phant Fanfare» (Franco Cesarini). Das Stück liess aufblitzen, was den Zuhörerinnen und Zuhörern im folgenden Konzert geboten werden sollte. Mit dem Aufgabenstück des Luzerner Kantonal-­Musikfests in Emmen, «Turning Smalt» (Etienne Crausaz), knüpften die Musizierenden nahtlos an den Auftakt an. Subtil, dynamisch, kunstvoll dissonant, rhythmisch präzis: Dirigent Patrick Otti­ger liess das Blasorchester zur Hochform aufspielen. Der starke Applaus honorierte diese tolle Leistung.
In der «Fantaisie pour Saxophone Alto» (Jules Demersseman) entführte Altsaxophonist Othmar Arnold in die eindrückliche Welt des Blasinstruments, verzauberte mit virtuosen Klängen und zeigte sich voll auf der Höhe seiner (anspruchsvollen) Aufgabe. Dem Riesenapplaus folgte eine teilweise Wiederholung, die auch dem Dirigenten sichtlich Spass machte. Vor der Pause erhielten die Zuhörerinnen und Zuhörer den Beweis, dass man auch einen Marsch virtuos gestalten kann. Die Komposition «Pomp an Circumstance No. 1» (Edward Elgar) bot sich dafür an. Die Feldmusik bestand die Herausforderung hervorragend.


Unterhaltung pur mit Queen, den Beatles oder 007
Nach der Pause gings voll in die «very british»-Kurve mit «Innuendo» (Queen, Mercury, May, Deacon, Taylor) und der Zugabe «Crazy Little Thing Called Love» von Queen. Unterhaltung pur bot titelgemäss «Let Me Entertain You» (Robbie Williams). Nicht verwunderlich, dass das begeisterte Publikum voll mitging, der Funke auf das Korps übersprang und auch den Leiter erfreute. Ein weiterer Höhepunkt folgte mit «Hey Jude» (Beatles, McCartney, Lennon). Fein beginnend mit dem Klarinettenregister, ging das berührende Stück unter die Haut.


«Liebeserklärung an die Musik»
Höhepunkte reihten sich an Höhepunkte. So auch die Selection «James Bond 007» (John Barry) mit kurzem Saxophon­solo, fein herausgearbeiteten Sequenzen, die zahlreiche Erinnerungen an die gleichnamigen Filme wachriefen. Der zweite Teil begann verhalten, steigerte sich aber kontinuierlich und wurde fein herausgearbeitet. John Miles' Klassiker der Rockmusik, «Music», wird als eine «Liebeserklärung an die Musik» angesehen. Saxophonsolistin Sarah Staffelbach und Trompetensolist David Oggier liefen zusammen mit dem ganzen Korps zur Hochform auf.
Das zehnte Stück im Programm, «Riverdance» (Bill Whelan), begann geheimnisvoll und liessen David Oggier (Trompete), Othmar Arnold (Saxophon) sowie Corinne Schnider (Klarinette) ihr Können beweisen. Damit wurde klar, dass die eingangs erwähnten Zugaben gefordert wurden.
Zum Auftakt des Jahreskonzerts am Sonntagnachmittag erfreute zudem die «Startup Band» unter Leitung von Stephan Schrag das Publikum – mit drei jugendlich frisch gespielten Musikstücken, die jeweils von Buben und Mädchen keck angesagt worden waren.

Klaus Marti

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