"Gäste sollen unsere Leidenschaft spüren"

Von Freitag bis Sonntag steigt auf dem Bodenberg das "Relevatez": ein Festival für Liebhaber von harter elektronischer Musik. OK-Mitglied Chris Müller erklärt, warum der Standort optimal gewählt ist, und wieso man auch im Dorf noch gut schlafen können wird.

Gut gelauntes Partyvolk an der «Ravemania» des Veranstalters «Ravefield», der gemeinsam mit dem Willisauer Verein «10B-Events» das «Relevatez»-Festival organisiert. Foto Darwin Hansen Photography
Ramon Juchli

Chris Müller, Sie organisierten schon in der ganzen Schweiz sogenannte "Hardsound"-Events in Clubs und draussen. Warum nun in Ohmstal?

Auch im Luzerner Hinterland teilen Leute die Leidenschaft für harten, tanzbaren Sound. Mein Kollektiv "Ravefield" tat sich mit dem Willisauer Verein "10B-Events" zusammen. Dieser ist in der ganzen Region verwurzelt, die zehn Mitglieder kommen aus den Gemeinden Willisau, Altbüron und Zell. Gemeinsam organisieren wir das Relevatez-Festival in einem zehnköpfigen OK. Ein Bekannter eines OK-Mitglieds stellte den Kontakt zum Landeigentümer des jetzigen Geländes her. Dieses bietet alles, was man für ein cooles Festival braucht.

Das heisst?

Zu allererst: Es ist genug gross. Uns stehen 8000 Quadratmeter zur Verfügung. Rundherum fällt das Gelände Richtung Tal ab, auf das wir beste Sicht haben. So können wir auf dem Hügel ungestört feiern.

Wie steht es um die Versorgung mit Strom und Wasser?

Wasser beziehen wir aus einem Wasserhäuschen. Den Strom stellen zwei grosse Generatoren zur Verfügung. Das bietet die beste Lösung, um die Versorgung sicherzustellen.

...damit die Boxen bis tief in die Nacht den Hügel zum Zittern bringen können. Wird man in Ohmstal und Schötz ein Auge zu machen können?

Zu jedem Festival gehört laute Musik, klar. Aber in den umliegenden Haushalten soll man ruhig schlafen. Wir haben die Bühne so gestellt, dass wir die Boxen in Richtung Wald ausrichten konnten. Das bietet eine natürliche Schalldämpfung. Schliesslich soll es nicht übers ganze Tal hinausschallen. Auf dem Gelände wird es bis zu 100 Dezibel laut – wir halten die maximal bewilligte Lautstärke für Openairs ein. Wie laut es im Tal wird, hängt aber auch von der Windrichtung ab. Wir hoffen auf gute Bedingungen und ein gewisses Wohlwollen.

Wir planen, das 'Relevatez' die nächsten fünf bis zehn Jahre weiterhin auf die Beine zu stellen.
Chris Müller
OK-Mitglied "Relevatez"-Festival

Haben Sie dieses Wohlwollen auch von den Nachbarinnen und Nachbarn gespürt?

Als wir uns bei den Anwohnenden vorgestellt haben, fielen die Reaktionen gemischt aus. Verständlicherweise. Es ist ein gegenseitiges Abtasten: Wir machen etwas Neues, legen den Fokus auf Musik, die nicht allen vertraut ist. Aber wir investieren viel Energie damit das Festival für alle Beteiligten und Betroffenen ein Erfolg wird. Schliesslich planen wir, das "Relevatez" die nächsten fünf bis zehn Jahre weiterhin auf die Beine zu stellen. Darum sind wir darauf bedacht, mit der diesjährigen Premieren-Ausgabe einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen. Sei es punkto Lärm, Zustand des Geländes oder Verkehrsregelung.

Sie erwarten Gäste aus der ganzen Schweiz und dem angrenzenden Ausland. Wie gelangen diese aufs Areal?

Wir bieten einen Shuttleservice ab Bahnhof Nebikon an. Zudem verfügen wir über einen grossen Parkplatz, der unsere Bedürfnisse decken sollte.

Wie viele Personen erwarten Sie?

Über beide Tage rechnen wir mit 5000 Besucherinnen und Besuchern.

5000 ist eine stattliche Zahl.

Für die erste Ausgabe sind wir damit zufrieden, ja. Aufgrund unseres langjährigen Engagements sind wir gut vernetzt in der Community. Eine Veranstaltung dieser Grösse spricht sich schnell herum. Zudem haben wir auch im Ausland Werbung gemacht oder durften Pressetexte in einem Szene-Magazin platzieren. Und nicht zuletzt bieten wir ein hochkarätiges Line-up mit international angesehenen Künstlerinnen und Künstlern.

Klingt nach grossem Aufwand und hohen Investitionen.

Stimmt – zumal wir das Relevatez nebenbei organisieren, wir arbeiten alle noch in anderen Jobs. Aber wir haben langjährige Erfahrung mit Veranstaltungen dieser Art. Dies bringt ein grosses Netzwerk mit sich. Und die nötigen finanziellen Mittel.

Wird das "Relevatez" die investierte Summe auch wieder einspielen?

Wir sind optimistisch. Die Organisation hat bislang reibungslos funktioniert, einer gelungenen ersten Ausgabe steht nichts mehr im Weg. Dafür haben wir Blut, Schweiss und Tränen investiert. Diese Leidenschaft sollen auch die Gäste spüren und zwei Nächte lang geniessen können. Damit das «Relevatez» künftig einen festen Platz in der Agenda bekommt – auch hier in der Region.

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