Jodlerabend in neuem «Trachtegwand»

Der Jodlerklub Grosswangen präsentierte sich am Wochenende erstmals mit neuer Tracht auf der Bühne. Sie entführten das Publikum in die wunderbare Welt des Jodelgesangs. Sie ernteten viel Applaus.

Der Jodlerklub Grosswangen in neuer Tracht. Der Verein stand zum ersten Mal mit den vier Neumitgliedern Toni Lötscher, Peter Zurkirchen, Matthias Hodel und Hubert Pflug auf der Bühne stehen. Fotos Cornelia Schmid
 

«Mis Trachtegwand»: Dasjenige der Jodler des Jodlerklub Grosswangen ist nigelnagelneu. Nach der feierlichen Trachtenweihe am 3. März präsentierten sich die Grosswanger Jodler am Jahreskonzert vom vergangenen Wochenende im Ochsensaal in ihren strahlend dunkelblauen Trachten mit blumenbesticktem Kragen. Die Jodlerinnen, welche ihre eigenen Trachten tragen (Entlebucher-Festtags-Tracht und Berner-Sonntags-Tracht), wurden ihrerseits mit neuen Schürzen ausgestattet.

Der Blick zurück
Musikalisch eröffnet wurde der Konzertabend vom Akkordeon-Duo Hardy Fuchs und Benno Bucher, Flühli, mit Urs Kaufmann an der Bassgeige. Ursula Stalder aus Doppleschwand führte als Moderatorin in Gedichtform charmant und wie sie freudig ankündigte, «in Bärndütsch» durch den Abend. Am Bühnenrand standen zwei Schaufensterpuppen, bekleidet, eine mit der ersten inoffiziellen sowie eine mit der ersten offiziellen Vereinstracht. Stalder hielt einen kurzen Rückblick auf die Festlichkeiten zur Trachtenweihe vor zwei Wochen.
«Mir gfallts guet i üsem Ländli und em Bruchtum wo mir hei, drum zeig ich im Trachtegwändli, Schwiizerland i bi dir treu», waren die ersten gesungenen Worte am Jahreskonzert des Jodlerklub Grosswangen unter der Leitung von Hans-Ruedi Zihlmann. Ganz den wunderbaren Jodeltönen durfte sich das Publikum bereits beim zweiten Vortrag hingeben. Der «Schäfer Jodel» von Siegfried Zihlmann wurde vorgejodelt von den Jodlerinnen und getragen durch die Männerstimmen. Dieses reine Jodellied ohne Text entführte das Publikum in die wunderbare Welt des Jodelgesangs.

Vier neue Jodlerkameraden
Anschliessend begrüsste Präsident Armin Künzli das Publikum und die musikalischen Gäste. Heute sei es nun das erste Mal, dass die Jodler ihre neue Tracht auf der Bühne tragen dürften. In diesem Zusammenhang richtete Künzli ein herzliches Danke an alle Spender für ihre grosszügige Unterstützung. Ein spezieller Willkommensgruss richtete Künzli an den Jodler und Komponisten Franz Stadelmann. Und zu guter Letzt durfte er auch vier neue Kameraden im Verein willkommen heissen, die zum ersten Mal mit auf der Bühne standen: Toni Lötscher, Peter Zurkirchen, Matthias Hodel und Hubert Pflug.

Aus dem Kanton Bern zu Gast
Am Freitagabend war der Jodlerklub Edelweiss aus Erlenbach unter der Leitung von Markus Bühler zu Gast. Jonas Müller, ihr Vereinsmitglied, war während seines Bauernlehrjahres in Geiss Gastjodler in Grosswangen. Nun also kam der ganze Chor zu Besuch. Dreiundzwanzig Mitglieder zähle er, im Alter von sechzehn bis achtzigjährig, wusste die Moderatorin zu berichten. Sie überzeugten das Publikum mit drei Jodelliedern. Die klaren Jodlerinnenstimmen, die präzise Aussprache und der tiefe Bass ergaben wunderschöne Vorträge. «I bin ä Burebueb» von Fritz Hofer, «dä Langnauer Jutz» von Jakob Widmer und «es Lied wos Härz erfreut» von Adolf Stähli erhielten grossen Applaus. Danach war wieder das Akkordeon-Duo Hardy und Benno zu hören.

Von links: Monika Duss-Schäli, Monja Duss, Sonja Studler-Hofstetter und Cécile Thalmann-Wigger.

Mit Sonja Studler-Hofstetter, Monika Duss-Schäli und Monja Duss stand die klubeigene Kleinformation anschliessend auf der Bühne. Das Trio wurde im Vortrag «Maienacht» (Hannes Fuhrer) am Akkordeon begleitet von Cécile Thalmann-Wigger. Den Abschluss vor der Pause machten dann wiederum die Grosswanger Jodler und Jodlerinnen mit Ruedi Bieris bekanntem und beliebten «Dini Seel ä chli la bambälä la». Im letzten Refrain setzte auch das Publikum mit rhythmischem Klatschen und Gesang ein.
Die Bewirtung der Gäste übernahmen in der Pause, wie auch vor und nach dem Konzert die Musikanten der Brass Band Frohsinn.

Viel ausgesagt, auch ohne Text
Den zweiten Konzertteil eröffnete abermals das Akkordeon Duo mit lüpfiger Ländler Musik, bevor sich das Publikum über zwei weitere Vorträge der Grosswanger Jodlerinnen und Jodler erfreuen durfte. «Was i gschpüre» von Ueli Moor und «Freinächtler Jutz» von Monika Duss-Schäli wurde dargeboten, wofür es verdientermassen grossen Applaus gab – waren doch die Vorträge in den Registern Tenor und Bass sehr ausgewogen und jedes Wort deutlich bis zum letzten Buchstaben artikuliert. Die Gäste aus dem Simmental in ihren Simmentaler Mutzen kamen zurück auf die Bühne und liessen nochmals wunderschöne Jodellieder erklingen (Bärgblueme Jutz – Toni Tschanz, Chüejerglüt – Hannes Fuhrer). Als Zugabe wurde der Jodel «d’Läbesgschicht» von Ueli Moor, vorgetragen. Ein Jodellied ohne Text und dennoch so sehr viel aussagend mit den wunderschönen Harmonien und Jodel. «Ha s’Jutze im Bluet» von Kurt Mumenthaler verkündete das Duett Sonja Studler und Gaby Zihlmann, begleitet am Akkordeon von Cécile Thalmann.
Mit leiser Hintergrund-Musik von Benno und Hardy, richtete abschliessend der Präsident Dankes- und Lobesworte an die aktiven Jodler und Jodlerinnen, die Musikanten, die Moderatorin, die vielen helfenden Hände im Hintergrund, die Gönnerinnen und Gönner und ans Publikum. Der Präsident selbst durfte den Dank seines Chors entgegennehmen. Mit «Jodlergeischt» von Ernst Fenner beschloss der Jodlerklub Grosswangen das Konzert. Zu guter Letzt folgte die Zugabe «Uf e Wäg» von Fernand Hostettler, bevor sich das Publikum zu später Stunde auf eben den selben machte, um nach Hause zu gehen.
Für am Sonntag war das Naturjodel Chörli Appenzell Ausserrhoden, unter der Leitung von Mario Hasler eingeladen und als Instrumentalisten das Akkordeon-Duo Cécile Thalmann-Wigger und Jolanda Birrer-Wigger mit Karin und Mirjam Thalmann.

von Cornelia Schmid

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