Gemeinsam in eine ruhige(re) Zukunft

Nach der öffentlichen Schlammschlacht zwischen Gemeinderat Wolfgang Kunzelmann und seinen Ratskollegen an der letzten Gemeindeversammlung, der Demission von Schulverwalter Markus Dietrich und der Kündigung von Gemeindeschreiberin Janine Bron erwarteten wohl die meisten der 152 Anwesenden eine neuerlich hitzige Versammlung. Doch es kam ganz anders.

152 Personen fanden sich am Dienstagabend in der Mehrzweckhalle Wikon zur Gemeindeversammlung ein. Foto Pascal Vogel
Pascal Vogel

Michaela Tschuor, die den krankgeschriebenen Gemeindepräsident René Wiederkehr vertrat, entschuldigte sich im Namen des Gemeinderates gleich zu Beginn der Versammlung bei Wolfgang Kunzelmann für das falsche Verfahren und Krisenmanagement, welches sie nach dem Eklat an der letzten Gemeindeversammlung gewählt hätten. "Wer ein öffentliches Amt bekleidet und Fehler macht, muss sich auch öffentlich entschuldigen", so Tschuor, die durch ihre Aussagen bereits zu Beginn viel Zunder aus der Versammlung nahm.

Wie geht es mit der Gemeinde weiter? Kann sich der Gemeinderat nochmals zusammenraufen? Welche Lösungen werden nach dem personellen Aderlass präsentiert? Diese Fragen stellten sich wohl die meisten der 152 Versammlungsteilnehmer am Dienstagabend in der Wikoner Mehrzweckhalle. Die Antworten kamen. "Es ist Zeit um neue Wege zu gehen", sagte Gemeinde-Vizepräsidentin Michaela Tschuor, die sachlich und gekonnt durch die Versammlung führte. Sie wolle nichts beschönigen: Die vergangenen Monate hätten Spuren hinterlassen. Nun gelte es, unter das Vergangene einen Strich zu ziehen. "Das Glück liegt nicht in Rücktritten, sondern in der Aufklärung und Verarbeitung der Ereignisse", so Tschuor. Man wolle in Zukunft keine Personal-, sondern Sachpolitik betreiben, eine Organisationsanalyse erarbeiten und danach ein geeignetes Gemeinderatsmodell einführen, das mit dem Milizamt vereinbar sei.

Die Wikoner scheinen gewillt, aus dieser stürmischen Zeit gemeinsam und gestärkt hervorzugehen. Dies zeigte sich an der ruhig und sachlich verlaufenen Gemeindeversammlung.

Mehr zum Thema in der WB-Ausgabe vom Freitag.

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