Verunreinigtes Trinkwasser - Leitungen werden gespült

Seit Donnerstag müssen die Roggliswiler ihr Trinkwasser aufgrund einer Verschmutzung mit Kolibakterien abkochen (der WB berichtete über seine Online-Kanäle). Nun werden die Leitungen gespült und das Reservoir geleert. Voraussichtlich ab Samstag kann das Wasser wieder bedenkenlos getrunken werden.

 

Stefan Bossart

Den Wasserhahnen öffnen und trinken? In der Gemeinde Roggliswil wird den rund 700 ans öffentliche Netz angeschlossenen Wasserbezügern seit gestern Donnerstag davon abgeraten. Für den direkten Konsum ist Abkochen angesagt. Grund: Das Wasser aus einer der 18 Quellen im Gebiet Wittenlingen ist mit Kolibakterien verschmutzt. Diese ist mittlerweile vom Netzt genommen. „Wie es dazu kam, wissen wir derzeit nicht. Dies ist Gegenstand von Abklärungen. Vermutlich gelangte kontaminiertes Oberflächenwasser ins System“, sagt der Roggliswiler Gemeindepräsident Beat Steinmann auf Anfrage. Bis morgen Samstag sollte das Problem wieder im Griff sein. „Wir werden die Bevölkerung via Gemeindehomepage www.roggliswil.ch auf dem Laufenden halten.“

Kleinem Schacht kommt grosse Bedeutung zu

Noch am Donnerstagabend begann die Wasserversorgungsgenossenschaft mit dem Spülen der Leitungen, entleerte das Reservoir Honig. Arbeiten, die heute Freitagmorgen ihre Fortsetzung finden. Einem kleinen und im April 2019 eingeweihten Schacht bei der ehemaligen Grasstrocknungsanlage kommt dabei eine grosse Bedeutung zu. In diesem befinden sich zwei Pumpen, dank denen die Roggliswiler Wasser auf Pfaffnau in ihr Netz einspeisen könne. Pfaffnau wiederum ist mit einer Verbundsleitung mit dem Pumpwerk in in Brittnau und damit einem schier unerschöpflichen Wasservorkommen verbunden: dem 1000 bis 1500 Meter breiten Grundwasserstrom, der rund zehn Meter unter der Oberfläche durchs ganze Wiggertal führt.

„Der Verbundschacht ist im Notfall Gold wert“, sagte Brunnenmeister Urs Ruckstuhl bei der Eröffnung des 300 000 Franken teuren Bauwerks im April 2019. Eine Aussage, die er insbesondere mit Blick auf die in den letzen Jahren immer länger dauernden Trockenperioden in den Sommermonaten machte. Dass aufgrund von einer Verschmutzung auf das regional zusammengeschlossene Netz zurückgreifen muss, hätte er sich wohl eher weniger vorgestellt. „Wir verfügen über hervorragendes Trinkwasser und hatten bislang weder quantitaiv noch qualitativ je Probleme“, sagte er damals.

Was es aktuell zu beachten gilt

Bis die Leitungen gespült sind, hält die Roggliswiler Wasserversorgungsgenossnschaft die Bürgerinnen und Bürger an, folgende Massnahmen einzuhalten:

* Leitungswasser nicht trinken und nicht für die Medikamenteneinnahme oder fürs Zähne putzen verwenden, ausser es wird zuvor abgekocht.

* Leitungswasser nicht für die Zubereitung von Speisen wie etwa zum Salat waschen oder Schoppen anrühren gebrauchen. Für letzteres gilt es Mineralwasser zu verwenden.

* Leitungswasser nicht zum Geschirr waschen per Hand verwenden (Geschirrspüler mit dem höchsten Temperaturprogramm laufen lassen).

 

Zum Hände- oder Wäsche waschen, Duschen, Baden oder Putzen ist laut Mitteilung der Wasserversorgungsgesellschaft das Leitungswasser weiter geeignet. Weitere Infos: www.roggliswil.ch auf dem neusten Stand gehalten.



 

 

 

 

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