500 Franken und die halbe Wahrheit

Wurde den zurückgetretenen Gemeinderatsmitgliedern eine Abgel­tung von 500 Franken pro Amtsjahr bezahlt? «Ja», antwortete Gemeindepräsident ad interim Bruno Aecherli an der Gemeindeversammlung vom letzten Mittwochabend. Ein Raunen ging durch den Saal.

Foto Willisauer Bote
Stefan Bossart

Kopfschütteln und laute Unmutsbekundungen folgten. 500 Franken, multipliziert mit dem Dienstalter der ehemaligen Gemeinderäte. Die Rechnung war schnell gemacht. Auch weil keine weiteren Erklärungen folgten.

Haben sich Hans Luternauer (25 Amtsjahre), Hubert Käch (21 Amtsjahre) und Bernhard Achermann (10 Amtsjahre in Richenthal/10 Amtsjahre in Reiden) selbst mit einem «rechten Batzen» den Abgang verschönert? Nein. WB-Recherchen ergaben, dass die «500-Franken-Regel» in Reiden bereits seit 1996 Usus war und dieser Klausel ein Gemeinderatsentscheid zugrunde liegt. Dies bestätigte die Reider Geschäftsleitungsvorsitzende Margrit Bucher auf konkrete Anfrage. In den letzten Jahren haben zurückgetretene oder abgewählte Räte diesen Betrag pro Amtsjahr erhalten. Dafür bekamen die Gemeinderäte über ihre gesamte Amtszeit keine Dienstaltersgeschenke, konnten keine zusätzlichen Ferienansprüche geltend machen und erhielten keine sonstigen Vergünstigungen.

Mehr dazu und eine Stellungnahme des ehemaligen Gemeinderatsmitgliedes Bernhard Achermann lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des "Willisauer Bote". Der WB fragte auch bei umliegenden Gemeinden nach, wie sie es mit Geschenken für zurückgetretene Ratsmitglieder halten.

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