Doppelte Frauenpower für den «Löwen»

Für Corinne Juric wird ein Traum wahr: Mit dem Klostergasthaus Löwen übernimmt die gebürtige Bernerin ein eigenes Restaurant. Nicht zuletzt, weil sie dank ihrem «Coach» Anita Akermann über 30 Jahre Gastroerfahrung im Rücken weiss.

Mit Anita Akermann (vorne) kann die neue Pächterin Corinne Juric auf die Hilfe einer gastroerprobten Frau zählen.
Stefan Bossart

«Klostergasthaus Löwen zu verpachten». Dieses Inserat liess Corinne Juric (30) keine Ruhe mehr. Bislang war sie Angestellte, führte vor der Geburt ihrer Tochter in zwei Berner Spitälern die Restaurationsbetriebe und war anschlies­send in Teilpensen in diversen Gasthöfen tätig. Nun also lag ihr langersehnter Traum von einer eigenen Wirtschaft wortwörtlich in greifbarer Nähe. «Zu St. Urban und der Klosteranlage habe ich einen engen Bezug. Schliesslich wohnte ich zwei Jahre lang im Ort, bevor es mich nach Pfaffnau zog», sagt die gelernte Köchin und fügt an: «Für den Schritt in die Selbstständigkeit braucht es Mut. Diesen gab mir mit Anita Akermann eine langjährige Freundin, mit der ich auch beruflich zusammengearbeitet habe und die mich in meiner neuen Aufgabe unterstützt.» Die 58-jährige gelernte Hotelfachfrau kann auf über 30 Jahre Gastronomieerfahrung zurückblicken, war Kadermitarbeiterin bei Linth & Sprüngli und Mövenpick, führte über zehn Jahre ein Restaurant samt 20 Hotelzimmern in der Stadt Zürich und kehrte nach einem Abstecher in die «Alte Mühle» in Olten wieder in die Schweizer Grossstadt zurück. «Ich werde Corinne Juric mit Rat und Tat zur Seite stehen, wenn sie mich braucht», sagt Anita Akermann. Eigentlich habe sie keine neue Herausforderung gesucht. Doch nach dem ersten Besuch in St. Urban sei es auch um sie geschehen gewesen. «Es ist ein Kraftort, an dem eine wunderschöne Klosteranlage in eine bezaubernde Landschaft eingebettet ist. Ein Ort, an dem ich mich sofort wohlfühlte.» Nach der «Ustrenkete» vom 14. August und einer kurzen Umbauphase werden Corinne Juric und Anita Akermann am 6. September ihr erstes Kapitel zur beinahe 800-jährigen Geschichte des Traditionsgasthauses hinzufügen.  

Ein heimeliger Ort,
der «Heimat» bieten soll

Die letzten neun Jahre wurde der «Löwen» von Urs und Christa Burch geführt. Sie treten «Hirschenbad» vor den Toren Langen­thals eine neue Herausforderung an (der WB berichtete). «Ich übernehme ein gut geführtes Restaurant», sagt Corinne Juric und fügt an: «Der Löwen soll weiterhin ein Ort sein, wo sich die St. Urbaner Bevölkerung, deren Vereine und Leute aus der ganzen Region wie zu Hause fühlen.» Dazu beitragen sollen sowohl das Bier am Stammtisch als auch das feine Essen auf dem Teller. Mit gutbürgerlicher Schweizer Küche und Traditionsgerichten zu fairen Preisen soll der Löwen punkten. Neben Saisonalität steht bei der Gastgeberin insbesondere die Regionalität im Fokus. Diese soll dank Zulieferern wie der Klostermetzgerei Haas und der Klosterbäckerei stark gewichtet werden. 

Sternstunden auf der Terrasse

«Wir werden dem Gasthaus unseren eigenen Touch verleihen», sagt Corinne Juric. Geplant ist beispielsweise ein kleines Lädeli, in dem sich Gäste nach der Klosterführung oder einem der vielen Konzerte mit einem Andenken in Form von selbst gemachtem Sirup oder Konfitüre eindecken können. Aktiviert wird auch der nahe Gewölbekeller, der  unter dem Namen «dankBar» zur Lounge wird. Für einen Aperitif vor einem Anlass oder für eine feine Zigarre samt passendem Getränk danach kann sie von Gruppen gebucht werden. Für unvergessliche Momente soll auch die neue Hausspezialität, die Charbonnade, sorgen: Die auf einem mit nicht räuchernder Holzkohle gefüllten Tischgrill selbst gebratenen Rindshuftplätzli, serviert mit hausgemachten Saucen und Beilagen, lassen sich à discrétion sowohl in der Gaststube als auch im Licht von Feuerschalen und Kerzen unter freiem Sternenhimmel geniessen. Letzteres dank flauschigen Decken und wärmenden Fellen sogar ganzjährig. bo.

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