Tierisches Wunder im Klosterareal

Zwei, vier oder gar sechs Hörner haben Jakobschafe. Aussergewöhnlicher als die Anzahl Hörner war im Klosterareal jedoch jene der neugeborenen Lämmchen.

Vierlinge sind bei den Jakobschafen äusserst selten. Foto zvg
Pascal Vogel

Die Pyramiden von Gizeh, der Koloss von Rhodos oder die Zeus-Statue in Olympia: Weltwunder, die auf der ganzen Erde ihre Anerkennung finden. Jenes tierische Wunder, welches sich vor kurzem in St. Urban zugetragen hat, dürfte zwar nicht in die Weltgeschichtsbücher eingehen, aber zumindest einen Platz im Fotoalbum von Sepp Hollinger finden.

Der Diakon des Klosters St. Urban durfte Zeuge eines freudigen wie seltenen Ereignisses werden: Sein Jakobschaf Annemarie brachte vier gesunde Lämmer zur Welt. Der Züchterverein Jakobschafe Schweiz – den es seit zehn Jahren gibt – bestätigte, dass seit der Vereinsgründung noch nie Vierlinge zur Welt gekommen sind. 

Vom Aussterben bedroht
Das Jakobschaf ist eine sehr alte Rasse (ca. 9000 Jahre), die vom Aussterben bedroht war. Bevor 1960 die «Jakob Sheep Society» gegründet wurde, gab es keine 200 Schafe mehr von dieser Art. In Grossbritannien lebt heute wieder eine solide Population von rund 6500 Herdebuchtieren und auch in Deutschland und Holland gibt es einige hundert Jakobschafe.

In der Schweiz, wo es seit 1992 Jakobschafe gibt, ist der Bestand auf 300 Tiere herangewachsen. Unter anderem leben die Schafe im «Gredel - Spycher Handwerk» in Huttwil, wo auch die Schafe von Sepp Hollinger herkommen. Seit zwölf Jahren haben sie das Weiderecht rund um das Kloster St. Urban und erfreuen die Besucher.

Das gescheckte Fell in den Farben schwarz-weiss, rotbraun oder grau wiegt etwa 3 Kilogramm und hat eine Länge von 10 bis 15 cm. Jakobschafe haben zwei, vier, selten sogar sechs Hörner. Geboren werden überwiegend Zwillinge. Die gefragte Wolle und begehrten Felle sowie das imposante Gehörn machen die robusten Jakob-Schafe zu einer interessanten Rasse.

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