Bühne frei für den Bläsernachwuchs

Nach der Veteranenehrung von heute Abend gehört die Bühne morgen Samstag den Jugendformationen. Warum dieser Auftakt einer Belastungsprobe der Festbankgarnituren gleichkommt?

Die Jugend Brass Band Hürntal spielt am Samstagnachmittag in der Mehrzweckhalle auf. Foto WB-Archiv/Nicole Burtolf
Stefan Bossart

Rund 1500 Mitwirkende, 41 Bands in neun Kategorien und einige Tausend Zuschauer: Das Kantonale Jugendmusikfest ist ein erster organisatorischer Kraftakt. «Wir haben einen eigentlichen Taktfahrplan erarbeitet, der auf die Minute aufgehen muss. Das war teilweise ganz schön tricky», sagt Flavio Bütler, Ressortchef Wettspiel. So treten einzelne Formationen unter demselben Dirigenten auf. Letztere nicht zur gleichen Zeit in der Kirche oder in der Mehrzweckhalle einzuplanen und quasi «doppelt zu buchen», war eine der Herausforderungen. Eine von vielen, die Bütler und sein Team gemeistert haben. Kurzum: Wie für die Auftritte der «Grossen» in einer Woche überliess das Ressort Wettspiel auch bei den Jungmusikanten nichts dem Zufall: Es ist genau geregelt, wann die einzelnen Formationen von ihrer persönlichen Begleitperson in Empfang genommen werden. Mit ihr gehts entweder direkt in eines der fünf Einspiellokale und anschliessend auf die Bühne oder zuerst aufs Festareal. Kein Weg führt dabei an der Militärunterkunft vorbei. Zum Depot umfunktioniert wird der Raum im Verlauf des Tages zum temporären Zuhause von 1500 Instrumentenkoffern  und -futterale.  

 

Note um Note zur Note

«Cool» soll das Jugendmusikfest werden, Altishofen bei den Jugendlichen in bester Erinnerung bleiben. Dafür haben die Organisatoren alles gegeben. Selbst an Töggelikästen auf dem Festareal wurde gedacht, damit in den Wartezeiten keine Langeweile aufkommt. «Einen Volltreffer können die Kids also auch neben der Bühne erzielen», sagt Flavio Bütler. Obwohl es schon ein paar Jährchen her ist – der 32-Jährige kann sich noch gut an jene Zeit erinnern, als er selbst mit dem Cornet im Gepäck an Jugendmusikfeste pilgerte. «Der jährlich stattfindende Anlass ist für viele der Formation der Höhepunkt des Vereinsjahres.» Mit Grund: Die Jugendlichen können sich im Wettspiel mit ihren Alterskollegen messen. Während die Erwachsenen am Musiktag «nur» bei der Marschmusik mit einer Rangierung nach Hause reisen, erspielen sich die Jungen bei ihren drei Vortragsstücken Note um Note den Platz auf der Schlussrangliste. «Dem Auftritt vor einer hochkarätigen Jury fiebern viele Formationen in monatelanger Vorbereitungszeit entgegen», sagt Flavio Bütler. Gewinner seien letztlich alle Kids. «Hier erhalten sie eine  grosse Bühne, können ihre ersten Erfahrungen vor hoffentlich vollen Zuschauerreihen machen und jenen Applaus ernten, den sie sich redlich verdient haben.» 

 

Die Tischsitten der Jungmusikanten

Wer die Jugendlichen in Feierlaune sehen will, sollte die Rangverkündigung morgen Samstag Punkt 22 Uhr im «Musig-Zelt» nicht verpassen. «Dann  geht der Anlass seinem unbestrittenen Höhepunkt entgegen», sagt Flavio Bütler. Ob er mitfeiert? «Sicher, aber wie einige der OK-Mitglieder haben wir dabei nochmals alle Hände voll zu tun», sagt er. Auf die Tische fertig, los … Das Feierprozedere der Jugendlichen soll auch in Altishofen stattfinden können. Doch im Mass. Flavio Bütler: «Damit die Festbankgarnituren den Belastungstest bestehen, werden wir die einen oder andern Jungmusikanten sanft auf den Boden zurückholen.»

Stefan Bossart

Plain text

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • HTML - Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.
  • Web page addresses and email addresses turn into links automatically.