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Der Meisterpokal bleibt in Willisau

Die RC Willisau Lions haben ihren Titel zum zweiten Mal in Serie erfolgreich verteidigt. Im 2. Kampf der diesjährigen Finalserie besiegte das Team der beiden Cheftrainer Philipp Rohrer und Gergely Gyurits die RS Freiamt mit 17:16. In einem emotional phasenweise überbordenden Duell vor 1700 Zuschauern in der BBZ-Halle gab die Disqualifikation von Freiamts Magomed Ayskhanov den entscheidenden Ausschlag zugunsten der Willisauer.

Athleten und Betreuer haben ihren "Meistermacher" Mansur Mavlaev unter sich begraben. Die RC Willisau Lions jubeln über den 16. Meistertitel. Foto pbi
Patrik Birrer

Die letztlich entscheidende Szene im 2. Kampf der Finalserie zwischen den RC Willisau Lions und der RS Freiamt spielte sich im ersten Kampf nach der Pause ab. In der Kategorie bis 86 kg, Freistil, traf Reto Reichmuth auf Freiamts Magomed Ayskhanov. Dem Tschetschenen in Diensten der Aargauer fehlte noch ein Punkt zum erwartbaren Sieg durch technische Überlegenheit, als er völlig unnötigerweise eine potenziell gesundheitsgefährdende Aktion startete. Der Kampfrichter unterband die Situation sofort und dann überschäumten die Emotionen in der mit 1700 Zuschauern gefüllten BBZ-Halle. Ein unverbesserlicher "Fan" aus dem Willisauer Sektor schmiss eine Bierdose auf die Matte, worauf sich Ayskhanov zu einer groben Unsportlichkeit in Richtung der Willisauer Fans hinreissen liess. Das Verdikt der Kampfrichter war klar: Sie disqualifizierten den Freiämter. Statt mit 0:4 ging dieser Kampf mit 4:0 für die Lions aus.

 

Erneut arg in Rücklage
Erst nach diesen unsportlichen Aktionen und dem für die Freiämter extrem harten Entscheid, kamen die Willisauer überhaupt wieder in die Lage, den Sieg in diesem 2. Finalkampf zu erzwingen und sich somit den Meistertitel zu sichern. In den ersten fünf Kämpfen des Abends waren sie nämlich arg in Rücklage geraten: Timon Zeder kämpfte gegen Nils Leutert einmal mehr beherzt. Nach dem knappen Sieg vor einer Woche, musste er sich nun knapp geschlagen geben. Dann besiegte Delian Alishahi im für ihn ungewohnten freien Stil Roman Zurfluh und brachte die Lions mit 3:2 in Führung. Dann aber war es vorbei mit der Willisauer Herrlichkeit: Lukas Bossert holte gegen Nino Leutert zwar einen Mannschaftspunkt, verlor jedoch mit 2:9. Wie schon vor Wochenfrist blieb dann Daniel Häfliger gegen Christian Zemp ohne Chance. War dies von den Willisauern noch so budgetiert gewesen, so verkam das Duell zwischen Roger Heiniger und Michael Bucher aus Sicht der Einheimischen zu einer Enttäuschung. Heiniger fand kein Mittel und verlor mit 0:6. Zur Pause lagen die Willisauer mit 4:12 im Hintertreffen.

Dann folgte die eingangs geschilderte Disqualifikation Ayskhanovs und spätestens jetzt war der Glaube der Lions an den Titelgewinn schon in diesem zweiten Kampf zurück. Es ging allerdings auch jetzt nicht ohne Rückschlag: Obwohl Tobias Portmann in seinem Kampf alles versuchte, musste er sich einem glänzend aufgelegten Randy Vock mit 2:4 geschlagen geben. Freiamt führte drei Kämpfe vor Schluss mit 14:9.

 

Meistermacher Mansur Mavlaev
Doch wie im 1. Finalkampf zündeten die Willisauer nun ein beeindruckendes Schlussfeuerwerk. Angetrieben von den eigenen Fans zeigte zunächst Jonas Bossert gegen den einige Kilogramm schwereren Marc Weber eine fantastische Leistung. Mit einem beeindruckenden 8:2-Erfolg brachte der Routinier die Willisauer auf 12:15 heran. Michael Portmann brachte die Gastgeber mit seinem zweiten Sieg über Pascal Strebel innerhalb einer Woche noch näher heran. Der 20-Jährige zeigte ebenfalls einen sehr starken Auftritt und siegte mit 4:1. Vor dem letzten Kampf stand es damit 14:16 aus Sicht der Willisauer. Im letzten Kampf des Abends brauchte Mansur Mavlaev gegen Joel Meier also einen Sieg mit zwei Mannschaftspunkten Unterschied. Denn bei einem weiteren Unentschieden (und je fünf Einzelsiegen) hätte der Disqualifikationssieg von Reichmuth über Ayskhanov erneut den Ausschlag für die Lions gegeben. Doch so weit kam es gar nicht. Mit einer unfassbaren Abgeklärtheit erfüllte der erste 19-jährige Mavlaev im BBZ-Hexenkessel die an ihn gestellte Aufgabe mit Bravour. Es agierte taktisch und technisch einwandfrei, siegte mit 10:0 und liess die Lions nach einem denkwürdigen Abend über den 16. Meistertitel in der Vereinsgeschichte jubeln. pbi

 

Mehr dazu in der Printausgabe vom Dienstag.

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