Willisau erneut im Final - Hergiswil vor dem Abstieg

Nach dem klaren Sieg im Halbfinal-Hinkampf haben die RC Willisau Lions auch das zweite Duell mit der RR Einsiedeln klar gewonnen. Die Willisauer siegten mit 26:13 und zogen zum fünften Mal in Serie in den Final ein. Dort treffen sie wie in den vergangenen beiden Jahren auf die RS Freiamt. Ganz anders die Gefühlslage in Hergiswil: Die Napfringer erlebten beim Hinkampf des Auf-/Abstiegskampfes vor Heimpublikum gegen den RC Oberriet-Grabs einen ganz bitteren Abend. Nach der 12:23-Niederlage brauchen die Hergiswiler im Rückkampf in einer Woche ein mittelgrosses Ringer-Wunder, um den Abstieg noch zu vermeiden.

David Wisler (in Rot) sorgte gegen Samuel Vetsch für einen von nur zwei Hergiswiler Einzelsiegen. Nach dem Hinkampf im Auf-/Abstiegskampf brauchen die Napfringer ein mittelgrosses Wunder, um den Ligaerhalt noch zu schaffen. Fotos pbi
Patrik Birrer

Eigentlich war schon vor dem Halbfinal-Rückkampf zwischen Willisau und Einsiedeln alles klar. Mit 18 Punkten Vorsprung ging der Titelverteidiger ins zweite Aufeinandertreffen und auch dort liessen die RCW Lions nichts anbrennen. Sieben Einzelsiege sicherten sich die Willisauer, wobei der junge Florian Bissig mit seinem Schultersieg über Lars Neyer für ein besonderes Highlight sorgte.

Im Final treffen die RCW Lions wie in den vergangenen beiden Jahren auf die RS Freiamt. Die Freiämter beeindruckten im Halbfinal-Rückkampf gegen RS Kriessern mit einem 28:8-Erfolg. Dies nachdem sie bereits den Hinkampf klar mit 24:12 für sich entschieden hatten. Der erste Finalkampf (Modus best-of-3) findet am Samstag in Muri statt.

 

Hergiswil mit dem Rücken zur Wand
Einen ganz bitteren Abend erlebte die RR Hergiswil im ersten Duell des Auf-/Abstiegskampf gegen Challenge-League-Meister RC Oberriet-Grabs. Die Hinterländer mussten acht (!) Kämpfe verloren geben und gehen am kommenden Sonntag mit einer 12:23-Hypothekt in den Rückkampf. 

Begonnen hatte es aus Hergiswiler Sicht noch erfreulich: David Aregger luchste Altmeister Oleksandr Golin einen überraschenden Mannschaftszähler ab. Dann aber setzte es einen ersten brutalen Rückschlag ab. Simon Marti musste in der letzten Aktion seines Kampfes gegen Sven Neyer eine Schulterniederlage hinnehmen. Zu allem Übel verletzte sich die Verstärkung aus Ufhusen bei dieser Aktion erheblich und musste nach minutenlanger Pflege auf der Matte ins Spital überführt werden.

Nach diesem Schockmoment brachte Thomas Wisler die Hoffnung zurück in die Reihen der Hergiswiler. Der Routinier besiegte Janis Steiger per Schultersieg und verkürzte auf 5:8. Doch die Euphorie verflog rasch. Doppellizenz-Ringer Michael Nydegger fand bei seinem ersten Einsatz für die Hergiswiler gegen den deutlich leichteren Dominik Steiger kein Mittel und verlor mit 3:9.

Für den zweiten Hergiswiler Sieg des Abends sorgte dann David Wisler. Er besiegte Samuel Vetsch mit 11:5 und sorgte für den 9:12-Pausenstand aus Hergiswiler Sicht.

 

Kein Erfolgserlebnis nach der Pause
In der zweiten Halbzeit allerdings wollte dem Heimteam nichts mehr gelingen. Raphael Kaufmann kämpfte gegen Ilir Fetahu glücklos und verlor mit 1:4. Mateo Dodos zeigte gegen den ehemaligen Internationalen viel Kämpferherz, die knappe 8:10-Niederlage konnte er aber auch nicht verhindern. Dann musste sich Sven Bammert dem Internationalen Andreas Vetsch geschlagen geben. Obwohl im von ihm nicht bevorzugten freien Stil angetreten, siegte Vetsch klar mit 8:0.

Und auch die beiden Kämpfe in der Gewichtsklasse bis 75 kg mussten die Hergiswiler abgeben: Martin Grüter lag gegen Nicolas Steiger bis kurz vor Schluss knapp in Führung, ehe er sich mit 2:5 geschlagen geben musste. Und Rasul Israpilov hielt das Duell gegen Maurus Zogg zwar eng, verlor aber mit 0:3. 

So resultierte eine bittere 12:23-Niederlage. Damit ist klar: Die Hergiswiler brauchen am kommenden Sonntag auswärts in Oberriet ein mittelgrosses Ringer-Wunder, damit ihre Zeit in der höchsten Schweizer Ringerklasse nach 17 Jahren nicht zu Ende geht.

 

Die "RRH-Legenden" Raphael Kaufmann (links) und Thomas Wisler wurden im Anschluss an den Kampf gebührend verabschiedet.

 

Wisler und Kaufmann verabschiedet
Emotionaler Höhepunkt des Abends war die Verabschiedung der beiden langjährigen RRH-Fighter Thomas Wisler und Raphael Kaufmann. Beide haben zusammen mehr als 320 Kämpfe in der höchsten Ringerliga bestritten und waren Teil der Hergiswiler Meistermannschaften 2012 und 2013. Am Samstag bestritten sie ihren letzten Kampf vor Heimpublikum. Für ihren Einsatz in den vergangenen Jahren wurden die beiden von Fans, Verantwortlichen und Teamkollegen minutenlang gefeiert. pbi

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