Die Formkurven stimmen zuversichtlich

Am vergangenen Wochenende fand in Chur das zweite Rennen der ÖKK-Bike-Revolution-Serie statt. Dabei lieferten der Ufhuser Marcel Guerrini als Fünfter im Elite-Rennen und der Schötzer Leon Fischer als Vierter bei den U19-Junioren starke Resultate ab.

Der Schötzer Leon Fischer überzeugte im bisherigen Saisonverlauf und darf sich berechtigte Hoffnungen auf eine WM-Selektion in der Kategorie U19 machen. Foto zvg
Patrik Birrer

Olympiasieger Tom Pidcock hat am Sonntag das zweite Rennen der ÖKK-Bike-Revolution-Serie in Chur gewonnen. Der Engländer setzte sich 8,9 Sekunden vor Mathias Flückiger und 46,8 Sekunden vor Lokalmatador Nino Schurter durch. Nur vier Sekunden nach dem zehnfachen Weltmeister überquerte der Ufhuser Marcel Guerrini die Ziellinie. Im Kampf um Rang 4 musste der 28-Jährige dem Franzosen Jordan Sarrou knapp den Vortritt lassen und wurde Fünfter. Für den WM-Fünften des Vorjahres war es das erste Topergebnis in diesem Jahr. Trotz des schwierigen Saisonstarts habe er sich nicht verrückt machen lassen. «Ich hatte Knieprobleme und war danach krank. Es gab also Gründe, weshalb ich bisher nicht wunschgemäss auf Touren gekommen bin», blickt Guerrini zurück. Das gute Abschneiden in Chur lasse ihn nun umso zuversichtlicher auf die bevorstehenden Weltcup-Rennen in Nove Mesto blicken. In Tschechien finden am Freitag das Short Race und zwei Tage später das Cross-Country-Rennen statt. Die grösseren Chancen rechnet sich Guerrini am Sonntag aus. «Ich hoffe, an die Leistung von Chur anknüpfen oder diese gar noch toppen zu können. Wenn mir das gelingt, liegt ein Top-10-Platz im Bereich des Möglichen.»

Es gab Gründe, weshalb ich bisher nicht wunschgemäss auf Touren gekommen bin.
Marcel Guerrini
über seinen verhaltenen Saisonstart

 

Leon Fischer stark
Einen sehr guten Auftritt lieferte am Wochenende auch Leon Fischer vom neugegründeten Rose Bikes Schweiz Factory Team ab. Der Schötzer mischte im Rennen der U19-Junioren von Beginn an ganz vorne mit und klassierte sich schliesslich als zweitbester Schweizer auf dem 4. Rang. Aufs Podest fehlten ihm lediglich 13,2 Sekunden. Damit bestätigte der 17-Jährige seine gute Form und unterstrich seine Ambitionen, bei den Weltmeisterschaften im August in Schottland für die Schweiz an den Start zu gehen.

Dieses Ziel ebenfalls noch nicht ganz abgeschrieben hat Joel Blum. Der Pfaffnauer vermochte die eigenen Erwartungen in Chur allerdings nicht ganz zu erfüllen. Nach einem starken Rennen zwei Wochen zuvor in Heubach/Deutschland, als er als bester Schweizer in einem gut besetzten internationalen Feld auf den 10. Rang fuhr, musste er sich am vergangenen Samstag mit Rang 15 begnügen.

Auch Leon Fischer und Joel Blum werden am Wochenende in Nove Mesto beim nächsten Rennen der sogenannten UCI Junior Series an den Start gehen und können sich erneut gegen internationale Konkurrenz behaupten.

 

Podestplatz fürs Strüby-Sting-Team
Bei den Rennen in Chur ebenfalls erfolgreich unterwegs war das Strüby-Sting-Team des Willisauer Teamchefs Andreas Kurmann. Im Rennen der U19-Juniorinnen fuhr Jade Birchler auf den 6. Rang. Die Einsiedlerin steckt aktuell mitten in ihren Lehrabschlussprüfungen und kann nur reduziert trainieren. «Unter diesen Umständen sind ihre Resultate bei den bisherigen Rennen absolut in Ordnung», so Andreas Kurmann.

Noch besser lief es in Chur für Vivien Greuter. In der Kategorie U13 fuhr sie mit 28,7 Sekunden Rückstand auf Siegerin Lina Huber auf den 2. Rang. «Sie ist auf einem sehr guten Weg», lobt Teamchef Andreas Kurmann. Etwas schwerer tut sich aktuell Gian Marco Greuter in der Kategorie U15. Von seinem erklärten Ziel, sich in den Top 20 zu etablieren, ist er aktuell noch ein gutes Stück entfernt. In Chur belegte er den 41. Rang.

 

Paula Gorycka vom Strüby-Sting-Team des Willisauer Teamchefs Andreas Kurmann will sich im Weltcup unter den Top30 etablieren. Foto Armin M. Küstenbrück

 

Erster grosser Härtetest in Nove Mesto
Ansprechend verlaufen ist die bisherige Saison für das Aushängeschild des Strüby-Sting-Teams: Paula Gorycka gewann das Rennen in Hochdorf und fuhr bei internationalen Rennen schon viermal in die Top Ten. In der zweiten April-Hälfte musste die amtierende polnische Meisterin wegen einer starken Erkältung und anschliessenden Atemproblemen allerdings 14 Tage mit dem Training aussetzen. Das hat sie im Hinblick auf die weitere Saisonplanung natürlich ein wenig zurückgeworfen. Bis am vergangenen Mittwoch weilte die 32-Jährige bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr im Höhentrainingslager in der Sierra Nevada. Dies, weil Teamchef und Trainer Andreas Kurmann das ursprünglich in Livigno vorgesehene Trainingslager wegen des kühlen und regnerischen Wetters kurzfristig absagte. Am Freitag (Short Race) und übermorgen Sonntag (Cross Country) tritt Paula Gorycka ebenfalls in Nove Mesto zu den ersten Weltcup-Rennen der Saison an. Wo seine Athletin im internationalen Vergleich aktuell stehe, sei schwierig zu beurteilen, hält Kurmann fest. «Es gab in dieser Saison noch kein Rennen, bei dem alle Topfahrerinnen am Start waren. Das erste Ziel für Paula muss es sein, sich in den Top 30 zu etablieren. Dann schauen wir weiter.»

 

Auch Jeremias Marti in Tschechien
Bleibt aus Sicht des Strüby-Sting-Teams Jeremias Marti. Der Marathonspezialist aus Gettnau tritt am Samstag ebenfalls in Nove Mesto zu seinem ersten Marathonrennen in diesem Jahr an. «Für ihn geht es primär darum, Erfahrungen auf höchstem internationalem Niveau zu sammeln», erklärt Andreas Kurmann. Nach diesem Rennen werde sich zeigen, ob weitere Weltcup-Einsätze oder gar die Teilnahme an der EM oder WM zum Thema werden. Sicher wird Marti heuer die verschiedenen Rennen der Swiss-Marathon-Serie bestreiten.

 

Hinweis: Die Cross-Country-Rennen der Frauen (11.30 Uhr) und Männer (15 Uhr) aus Nove Mesto werden am Sonntag live auf SRF2 übertragen.

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