Gebäudeschäden von über 1 Million Franken

Bei Wolhusen sind durch den Felssturz und die daraus folgende Überschwemmung am Montag rund 20 Gebäude beschädigt worden. Die Aufräumarbeiten im betroffenen Wohn- und Gewerbegebiet konnten am Dienstag fortgesetzt werden.

Foto LuPol
Stefan Calivers

Am Dienstag hätten die Aufräumarbeiten in dem am Vortag vorübergehend überfluteten Gebiet begonnen, sagte Vinzenz Graf, Feuerwehrinspektor des Kantons Luzern, auf Anfrage. Für die Hilfe der Bewohner solle der Zivilschutz aufgeboten werden.

Die meisten der rund 20 Evakuierten konnten bereits am Montagabend wieder in ihre Häuser zurückkehren. Die Keller seien ausgepumpt und Öltanks geflickt worden, sagte Graf. Bei einem Wohnhaus müsse vor der Rückkehr der Bewohner erst noch die Stromversorgung repariert werden. Auch die betroffenen Gewerbebetriebe waren am Dienstag wieder zugänglich.

Dorfkern blieb verschont

Die kantonale Gebäudeversicherung geht davon aus, dass der Felssturz und die dadurch entstandene Überschwemmung allein an den Gebäuden Schäden von über einer Million Franken angerichtet hat. Nach ersten Schätzungen seien ungefähr 20 Gebäude beschädigt worden, teilte sie mit. Schwer getroffen worden seien zwei Industrieunternehmen.

Die Gebäudeversicherung schreibt, dass die Schäden viel grösser ausgefallen wären, wenn die Feuerwehr das Wasser nicht rasch wieder zurück ins Flussbett hätte lenken können. Das Wasser wäre dann durch das Gewerbegebiet in das dichtbesiedelte Dorf Wolhusen geflossen.

Beschädigt wurden aber nicht nur Gebäude, sondern auch Infrastrukturen wie Strassen und Mauern. Auch eine Mauer für den Hochwasserschutz war durch den Felssturz beschädigt worden.

500 Lastwagenladungen

Im Fluss Kleine Emme lagen nach dem Felssturz gegen 5000 Kubikmeter oder rund 500 Lastwagenladungen abgebrochener Fels. Bereits am Montag war der Durchfluss mithilfe eines Baggers verbessert worden.

Um weggeschafft werden zu können, müssen die abgestürzten Felsbrocken kleingesprengt werden. Das Gestein müsse aus dem Flussbett entfernt werden, unter anderem um die Gefahr durch weiteres Schwemmholz und Schmelzwasser zu bannen, sagte Feuerwehrinspektor Vinzenz Graf.

Am Montag war nach 3 Uhr in der Früh in der Badfluh bei Wolhusen ein rund 5000 Kubikmeter grosser Molassefels von 50 Metern Höhe in die Kleine Emme gestürzt. Dabei wurde ein benachbartes Wohn- und Industriequartier überflutet sowie von weggeschleuderten Gesteinsbrocken beschädigt.

Verletzt wurde bei dem Naturereignis niemand. Die Kantonsstrasse zwischen Wolhusen und Entlebuch war den ganzen Tag bis am Abend gesperrt. Weil drei Trafostationen unter Wasser standen, kam es in dem Gebiet zudem zu einem Stromausfall.

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