Staatsanwaltschaft setzt Belohnung aus

Die Luzerner Staatsanwaltschaft setzt bei der Suche nach dem Täter einer Vergewaltigung in Emmen auf aussergewöhnliche Methoden: Sie bittet die Bevölkerung mit einem Fragenkatalog um Mithilfe und setzt eine Belohnung von bis zu 10'000 Franken aus.

Foto pixelio.de
Stefan Calivers

Eine 26-jährige Frau war am Abend des 21. Juli bei Emmen an der Reuss vom Velo gerissen und in einem nahen Waldstück vergewaltigt worden. Sie wurde mit schweren Verletzungen ins Schweizer Paraplegiker-Zentrum (SPZ) in Nottwil überführt. Sie ist gemäss den dortigen Ärzten querschnittgelähmt.

Weil der Täter auch nach über zwei Wochen nach der Tat noch immer auf der Flucht ist, griff die Luzerner Staatsanwaltschaft am Donnerstag zu aussergewöhnlichen Methoden. Sie bat die Bevölkerung mit einem Katalog mit acht Fragen erneut um Mithilfe. Zudem setzte sie für Hinweise, die zum Täter führen, eine Belohnung bis zu 10'000 Franken aus.

Es handle sich um eine schwerwiegende Tat, deren Umstände aussergewöhnliche Methoden erforderten, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Rund ein Dutzend Beamte würden mit Hochdruck ausschliesslich an dem Fall arbeiten.

Weil das Opfer aufgrund der Verletzungen noch immer nicht habe befragt werden können, würden den Ermittlern wichtige Informationen fehlen, sagte der Polizeisprecher. Bisher seien zwar einige Hinweise eingegangen, diese hätten aber nicht zur Ergreifung des Täters geführt.

Zum mutmasslichen Täter gibt es laut Behörden bisher nur eine vage Beschreibung. Er soll gebrochen Deutsch gesprochen haben und von heller Hautfarbe sein. Zudem ist er offenbar Raucher. Am Tatabend trug er ein T-Shirt und kurze Hosen.

Die Polizei will in ihrem Fragenkatalog unter anderem wissen, ob in der Umgebung des Tatorts an der Reuss bei Emmen weitere Frauen sexuell belästigt worden oder Opfer von Überfällen geworden sind. Zudem sucht sie Passanten, die an jenem Dienstagabend in dem Gebiet spezielle Beobachtungen gemacht haben.

Mit Blick auf den möglichen Täter suchen die Ermittler nach einer Person, die durch ein "offensichtlich übersteigertes Interesse an dem Fall" oder nach dem Bekanntwerden der Tat durch unerklärbares, ungewohntes Verhalten aufgefallen ist.

Die Polizei richtete eine Hotline ein. Hinweise nimmt sie unter Telefon 041 248 81 17 oder über die E-Mail-Adresse [email protected] entgegen.

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