Luzern wählt wieder eine Frau in die Kantonsregierung

Die Stimmberechtigten des Kantons Luzern haben am Sonntag zum ersten Mal seit 2011 wieder eine Frau in den Regierungsrat gewählt. Zudem bestätigten sie die beiden Bisherigen.

Die Gewählten (v.l.n.r.): Fabian Peter (FDP, bisher), Michaela Tschuor (Mitte, neu) und Reto Wyss (Mitte, bisher).
Foto Werner Rolli
 

Im ersten Wahlgang vom Sonntag wurden drei der fünf Sitze besetzt. Das beste Resultat erzielte mit 59'586 Stimmen Bau- Umwelt- und Wirtschaftsdirektor Fabian Peter (FDP), gefolgt von Finanzdirektor Reto Wyss (58'408 Stimmen).

Die Wikonerin Michaela Tschuor, die für die Mitte den freiwerdenden Sitz von Guido Graf (Pfaffnau) auf Anhieb verteidigte, landete mit 58'008 Stimmen nur gerade 400 Stimmen hinter ihrem Parteikollegen Wyss. Sie habe von einer soliden Wählerbasis ihrer Partei profitieren können, sagte sie nach der Wahl. Auch die Stimmen der Frauen dürften ihr geholfen haben.

Noch nicht ins Trockene gebracht hat dagegen die SVP ihren einzigen Sitz in der Regierung, der durch den Rücktritt von Paul Winiker frei geworden war. Mit 50'225 Stimmen blieb ihr Kandidat Armin Hartmann unter dem absoluten Mehr von 54'418, er befindet sich aber für den zweiten Wahlgang vom 14. Mai in aussichtsreicher Position.

Acht Jahre ohne Frau

Die Wahl von Mitte-Kandidatin Tschuor beendet eine achtjährige Phase, in der keine einzige Frau in der Regierung Einsatz hatte. Letzte Luzerner Regierungsrätin war Yvonne Schärli (SP), die 2015 zurückgetreten war. 2015 und 2019 gelang es den linken Parteien nicht, den linken Sitz zu verteidigen oder zu zurückzuerobern.

Dies könnte der SP nun aber im zweiten Wahlgang gelingen. Ihre Kandidatin Ylfete Fanaj blieb mit 39'442 Stimmen zwar klar unter dem absoluten Mehr, sie platzierte sich aber deutlich vor Claudia Huser (GLP/28'805 Stimmen) und Christa Wenger (Grüne/28'109 Stimmen).

Bereit für einen SP-Sitz

Luzern sei nach acht Jahren bürgerlicher Männerregierung bereit für eine SP-Vertretung, sagte Fanaj. Auch Huser zeigte sich kämpferisch. Sie sei motiviert für den zweiten Wahlgang, sagte sie. Zurückhaltender gab sich Wenger. Sie habe auf dem Land Vorbehalte gegenüber grüner Politik gespürt, sagte sie.

Klar ist bei dieser Ausgangslage, dass im zweiten Wahlgang eine weitere Frau in die Regierung gewählt werden dürfte. Frei wird der Sitz des Parteilosen Marcel Schwerzmann, der nicht mehr antrat. sda/WB

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