SP, Grüne und GLP planen Listenverbindung

Im Kanton Luzern sollen die drei Parteien, die je über nur einen Nationalratssitz verfügen, eine Listenverbindung eingehen. Die Spitzen von SP und Grünen wollen mit dem Zusammengehen mit der bürgerlichen GLP einen Sitzgewinn der SVP verhindern.

Foto zvg
Stefan Calivers

Traditionell spannen im Kanton Luzern bei den Wahlen SP und Grüne zusammen. Am Dienstag teilte das Präsidium der SP Kanton Luzern aber mit, dass es auch eine Listenverbindung mit der GLP befürworte.

Das SP-Präsidium sei trotz "grosser inhaltlicher Differenzen" zu dieser Listenverbindung bereit, heisst es in der Mitteilung der Sozialdemokraten. Eine Listenverbindung mit einer bürgerlichen Partei sei für die SP ein Novum. Für die nationalen Wahlen zeichne sich aber eine ausserordentliche Situation ab.

Die GLP hatte vor vier Jahren auf Kosten der SVP ihren ersten Nationalratssitz gewonnen. Ohne Listenverbindung sei am 18. Oktober sicher, dass die SVP den Sitz zurückgewinne, teilte die SP mit.

Die SP wird am 18. August an einer ausserordentlichen Delegiertenversammlung die Listenverbindung beschliessen. Am gleichen Tag kommen auch die Grünen zu einer Mitgliederversammlung zusammen. Sie werden dasselbe Thema behandeln.

"Ungewohnt"

Eine Listenverbindung mit der GLP sei für die Grünen zwar ungewohnt, sagte Raffael Fischer, Co-Präsident der Grünen, auf Anfrage. Sie sei im Vorstand aber breit abgestützt Als Motivation nannte er wahltaktische Überlegungen, aber auch inhaltliche Übereinstimmungen mit der GLP.

Auch die Grünen möchten mit der Listenverbindung erreichen, dass der GLP-Sitz nicht an die SVP geht und der Nationalrat nach rechts rutscht. Um den Sitz der Grünen geht es gemäss Fischer nicht. Der Co-Präsident ist überzeugt, dass die Grünen diesen auch ohne Listenverbindung mit der GLP halten könnten.

"Rechnerisches Element" bei GLP

Bei der GLP wird der Vorstand am 20. August die Listenverbindung beschliessen. Gemäss Parteipräsidentin Laura Kopp ist es das "rechnerische Element", das den Ausschlag für diese Verbindung mit Links gegeben hat.

Der Kanton Luzern hat zehn Nationalratssitze. Drei hat die CVP inne, je zwei SVP und FDP. SP, Grüne und GLP haben je einen Sitz. Auch mit der zusätzlichen Listenverbindung müssten Grüne, GLP und SP im Vergleich mit den kantonalen Wahlen zulegen, um die drei Sitze zu verteidigen, führte die SP in ihrer Mitteilung aus.

Tatsächlich sind bei den kantonalen Wahlen im Frühling 2015 die Parteistärken der Grünen und der GLP zurückgegangen. Diesen Rückgang konnte die SP, die etwas zulegte, nicht wettmachen.

 

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