Wasserversorgung überregional geregelt

Die Delegierten des Gemeindeverbands Region Luzern West verabschiedeten den regionalen Teilrichtplan Wasserversorgung. Auch die Jahresrechnung und den Jahresbericht genehmigte die Versammlung einstimmig.

Einstimmigkeit bei allen Traktanden: Die Delegierten genehmigten alle Anträge der Verbandsleitung. Foto Ramon Juchli
Ramon Juchli

44 Delegierte der 27 Verbandsgemeinden der Region Luzern West versammelten sich am Dienstagabend bei der Haupt AG in Ruswil. Nebst Rechnung und Neuwahlen ebenfalls traktandiert: Der Teilrichtplan Wasserversorgung – ein seit Jahren laufendes Projekt, das auch Gemeinden ausserhalb der Region Luzern West miteinbezieht.

Überregionale Zusammenarbeit in Wasserversorgung

Verbandspräsident Wendelin Hodel freute sich auf Traktandum 5 der Versammlung. Schliesslich ging es darum, einen «langen Prozess abzuschliessen»: Die Delegierten genehmigten den regionalen Teilrichtplan Wasserversorgung einstimmig. Dessen Ziel: die «nachhaltige, überkommunale und behördenverbindliche Wasserversorgungsplanung», wie es das Papier in seiner Einleitung festhält.

Der Teilrichtplan besteht im wesentlichen aus einer Richtplankarte sowie Massnahmenblättern. Diese zeigen behördenverbindlich auf, wie der Plan auf kommunaler Ebene umgesetzt werden soll. Die Gemeinden sind für die Wasserversorgung verantwortlich, die regionalen Entwicklungsträger überpüfen diese perioridsch. Somit legt der Teilrichtplan fest, welche Massnahmen gemeindeübergreifend koordiniert werden müssen.

Da es sich um eine Versorgung durch eine natürliche Ressource handelt, orientiere sich der Teilrichtplan an natürlichen statt politischen Grenzen, erklärte Guido Roos, Geschäftsführer Region Luzern West. Deshalb tragen die Regionalen Entwicklungsträger Zofingenregio und Region Sursee-Mittelland den Teilrichtplan mit. Im Plan enthalten sind so auch sieben Gemeinden des Kantons Aargau sowie Grosswangen und Buttisholz, die der Region Sursee-Mittelland angeschlossen sind.

Zu den wichtigsten Massnahmen, die der Teilrichtplan für die WB-Region vorsieht, gehören das Grundwasserpumpwerk Burgrain sowie eine Ringleitung mit Verbundschacht im Gebiet Buholz, genannt «Grosse Schleife». Ersteres Projekt soll durch die Burgrain Wasser AG umgesetzt werden. Es soll dereinst umliegende Gemeinden bis in den Aargauer Teil des Wiggertals mit Wasser versorgen können. Die geplante Ringleitung soll die Wasserversorgungen von Willisau bis Werthenstein mit jener der Rottaler Gemeinden zusammenschliessen.

Die mittragenden Entwicklungsträger Zofingenregio und Sursee-Mittelland legen den Teilrichtplan ihren Delegierten im November und Dezember zur Abstimmung vor. Voraussichtlich im nächsten Jahr prüft der Regierungsrat den Teilrichtplan, woraufhin dieser definitiv in Kraft tritt.

Von bedeutenden Projekten und einem positiven Abschluss

Die Erklärungen zu den weiteren Traktanden fielen kurz aus. Jahresbericht und Jahresrechnung wurden einstimmig genehmigt.

Guido Roos blickte auf ein Jahr zurück, das auch durch die Diskussionen über die Gesundheitsversorgung in der Region geprägt war. Der Jahresbericht widmet sich ausführlich der Frage. «Wie viel ist uns Gesundheit wert?» und nimmt Bezug auf die Debatte um das zukünftige Angebot des Spitals Wolhusen. Heuer stehen auch weitere Projekte von regionaler Bedeutung im Fokus. So etwa die Umfahrungen in Wolhusen und im Wiggertal.

Roos appellierte an die anwesenden Gemeinderatsmitglieder. Es gelte nun «die Chance zu packen» und lange gehegte Ideen in die Tat umzusetzen. Dafür brauche es Einigkeit und «vernünftige, machbare, politisch mehrheitsfähige Forderungen». Denn: «Wenn es jetzt nicht klappt, sind die vorliegenden Projekte nicht für die nächsten zwei oder fünf Jahre gegessen – sondern für immer.»

Die Ausführungen zur Rechnung übernahm Präsident Wendelin Hodel. Er präsentierte einen «erfreulichen Ertragsübrschuss» von 40 545 Franken. Budgetiert hatte der Verband einen Aufwandüberschuss von 149 900 Franken. Das deutlich bessere Resultat erklärt sich vor allem durch tiefere Ausgaben für Projekte und Löhne – insbesondere im Gebietsmanagement, wo der Verantwortliche Thomas Stadelmann seit längerem krank geschrieben ist. Unter dem folgenden Traktandum «Informationen» stellte Guido Roos dessen Nachfolgerin vor.

Eine Lösung für das Gebietsmanagement

Mitte Juni übernimmt Chantal Strotz das Gebietsmanangement in einem Mandatsverhältnis. Ihre Aufgaben beinhalten: «In den Entwicklungs- und Arbeitsplatzgebieten der Region nachhaltige Ansiedlungen und Projekte zu initiieren, zu begleiten und zu lenken.» Im Zentrum steht der Standort Willisau.

Die Stadt ist einer von zwölf «Entwicklungssschwerpunkten», an deren «Förderung und Promotion der Kanton ein vorrangiges wirtschaftliches Interesse hat», wie es auf der Webseite des Kantons heisst.

Die personelle Situation im Gebietsmanagement war für den Verband «eine Herausforderung». Entsprechend zufrieden zeigte sich Guido Roos über die vorgestellte Lösung. Mit Chantal Strotz habe man bereits erfolgreich zusammengearbeitet. Zudem bleibe für Thomas Stadelmann die Möglichkeit offen, nach seiner Genesung wieder Arbeiten zu übernehmen.

Visionen, Vereine und Unternehmer

Zum Abschluss der Versammlung informierte Geschäftsführer Guido Roos über laufende Vernehmlassungen, kommende Veranstaltungen und neu bewilligte Projekte, die durch Gelder des Kantons aus dem Topf der «Neuen Regionalpolitik» unterstützt werden.

Mit «Vision Alter Hergiswil» gehört auch ein Projekt in der WB-Region dazu. Franzsepp Erni richtete als Gemeindepräsident des Versammlungsorts einige Worte an die Delegierten. Derweil informierte Christine Bouvard Marty, Präsidentin Pro Spital Wolhusen, über die Tätigkeiten des Vereins. Das Schlusswort blieb Beat Haupt, Geschäftsleiter und Verwaltungsratspräsident der Haupt AG. «Seinen» Gästen aus der Politik legte er ein langfristiges Denken ans Herz – statt sich auf vierjährige Legislaturen zu konzentrieren, gelte es, die kommenden Jahrzehnte im Blick zu behalten.

Die nächste Delegiertenversammlung der Region Luzern West findet am 21. November statt.

Andreas Dahinden (links) tritt ab, Florian Furrer wird sein Nachfolger. Foto jur

Der alte und der neue Vertreter von Schüpfheim

Verbandsleitung Nach 14 Amtsjahren verabschiedete sich Andreas Dahinden aus der Verbandsleitung. Sein Einsatz für die Region, insbesondere in den Bereichen Breitbandversorgung und Windenergie, verdankte Wendelin Hodel mit besten Wünschen für die Zukunft.

Damit Schüpfheim als grosse Gemeinde des Gebiets Entlebuch weiterhin in der Verbandsleitung vertreten ist, schlug diese Florian Furrer als Dahindens Nachfolger vor. Der 37-jährige Furrer ist Mitglied des Gemeinderats und arbeitet als Bauleiter bei einem Architekturbüro in Entlebuch. Nach einer kurzen persönlichen Vorstellung wählten die Delegierten Furrer einstimmig in die Verbandsleitung.

jur

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