Das zweite Impfzentrum ist startklar

In der Festhalle Willisau wurde schon lange nicht mehr gefestet – und es wird wohl auch noch eine Weile dauern, bis es wieder so weit ist. Trotzdem werden in nächster Zeit tausende Personen die Räumlichkeiten der Stadt Willisau besuchen: Ab nächstem Montag, 26. April, wird aus der Festhalle ein Impfzentrum. 18 000 Leute haben sich bereits explizit für die Impfung in Willisau angemeldet, 5000 Termine wurden bisher vergeben (Stand Mittwoch). «Ein Impfzentrum in Willisau kommt auch den Menschen aus unserer Region zugute – sie müssen nun für die Impfung nicht mehr extra in die Stadt reisen», sagt André Marti, Stadtpräsident von Willisau. Zudem hätten diverse Aufträge an regionale Unternehmen vergeben werden kön­nen. Und: «Die Halle stand sowieso leer – nun können wir sie an den Kanton vermieten.» Letzterer habe dementsprechend auch alle Vorbereitungen getätigt. «Wir standen unterstützend zur Verfügung – der Lead liegt beim Kanton», so Marti. In dessen Namen begrüsste Regierungsrat und Vorsteher des Gesundheits- und Sozialdepartements Guido Graf die Medien vergangenen Mittwoch zum Rundgang durch das Impfzentrum Willisau. «Nächsten Montag geht es wie vorgesehen hier los», bestätigte Graf den Medienschaffenden. Selbstverständlich ist das nicht: Aufgrund Lieferverzögerungen des Impfstoffes Moderna kommt es im Kanton Luzern zu Engpässen. Diese könnten – im schlimmsten Fall – gar zu Terminverschiebungen führen, liess Guido Graf durchblicken. «Doch da in Willisau mit dem Impfstoff Pfizer/Biontech geimpft wird, ist eine Inbetriebnahme nicht in Gefahr.» Der Regierungsrat betonte: «Die Eröffnung des Impfzentrums Willisau ist für den Kanton Luzern ein Meilenstein.»

Der Rundgang durch das Impfzentrum
Vinzenz Graf, Chef des Kantonalen Führungsstabs, schloss sich den Worten Guido Grafs an: «Das Impfzentrum Willisau ist ein ganz wichtiger Baustein, um die Zielsetzung unserer Impfstrategie zu erreichen», sagte er. «Ich freue mich, sind wir parat und können am Montag starten.» Das sei unter anderem auch der Stadt Willis­au zu verdanken: «Die Zusammenarbeit hat hervorragend geklappt.» Vinzenz Graf führte die Medienschaffenden durch das Impfzentrum Willisau, erläuterte die wichtigsten Aspekte (siehe auch Foto-Slide-Show dieses Artikels). «Grundsätzlich sind wir hier genau gleich aufgebaut wie im Zentrum in Luzern – nur mit einer kleineren Auslastung», erklärte er. «Wir rechnen am Montag mit 500 und ab dann mit plus, minus 1000 Leuten, die wir in Willisau pro Tag impfen können.» Zuerst wird von montags bis samstags geimpft, ab der zweiten Maiwoche dann voraussichtlich auch am Sonntag. Werden die vorgesehenen Dosen an einem Tag nicht verimpft, stehen Prioritätengruppen oder Mitarbeitende vor Ort zur Verfügung, damit es aufgeht. Nach einem Empfangsbereich, wo die Einlasskontrollen durchgeführt werden, gelangen Impfwillige «im Tröpfchensystem» zu einer der 16 Check-In-Kabinen, wo man von einem freiwilligen Helfer, einer freiwilligen Helferin instruiert wird. Danach kann man auf einem zugewiesenen Stuhl Platz nehmen, bis eine der 16 Impfboxen frei und man entsprechend eingewiesen wird. Zusätzlich gibt es zwei Boxen mit der Aufschrift «Arzt» für Patientinnen und Patienten, bei denen gesundheitliche Probleme auftreten. Nach der Impfung gilt es obligatorisch 15 Minuten im Wartebereich zu sitzen. Danach kann man sich im Check-Out den Impfnachweis geben lassen, auch das Impfbüchlein wird auf Wunsch ausgefüllt. «Und fertig ist das Prozedere», sagt Vinzenz Graf. Zu dessen Funktionieren tragen zwischen 50 bis 60 Personen bei. Grösstenteils sind dies Helferinnen und Helfer aus dem medizinischen Bereich, hinzu kommen 15 Zivilschützer der Zivilschutzorganisation Napf, sieben Zivildienstler der Zivilschutzorganisation Pilatus sowie Personal der LU-Sicherheitsdienst AG. Sie sind bereit für den Start am Montag.

Chantal Bossard