Das aktuelle WB-Gspröch

Regierung lockert Besuchsregime in Altersheimen und Spitälern

Das vor einer Woche von der Luzerner Regierung erlassene Besuchsverbot in Altersheimen und Spitälern wird gelockert:  Ab morgen Samstag dürfen pro Patientin und Patient respektive Bewohnerin oder Bewohner unter Einhaltung des Schutzkonzepts täglich maximal zwei engste Bezugspersonen empfangen werden.

In Altersheimen darf (auf unserem Bild Hansueli Eggimann, Leiter Murhof St.Urban) ab Samstag wieder Besuch empfangen werden.
Stefan Bossart

Der Regierungsrat hat die Covid-19-Verordnung entsprechend angepasst. Die Spitäler, Alters- und Pflegeheime sowie Kurhäuser können aber  Einschränkungen erlassen, wenn es die Lage erfordert. Gleichzeitig können die Institutionen in Ausnahmefällen weitere Besuche erlauben. Dies, wenn sich bei einem Patienten/ Bewohner die gesundheitliche Lage verschlechtert, die Person in eine psychische Krise gerät oder sich in einer palliativen Situationen befindet.

Gesundheitsdirektor Guido Graf erklärte, die Lockerung sei möglich, nachdem der Bundesrat am Mittwoch zusätzliche Beschränkungen erlassen hatte, um die Zahl der Kontakte zwischen den Menschen zu verringern. Spitäler und Heime könnten, so der Regierungsrat, Einschränkungen machen, wenn es die Lage erfordere.

Die übrigen Massnahmen, die der Kanton Luzern schon vor den Bundesmassnahmen beschlossen hat, bleiben in Kraft: Erotik- und Sexbetriebe bleiben geschlossen, in Autos gilt Maskenpflicht, wenn darin Menschen fahren, die nicht im selben Haushalt leben.

Testing, Tracing und Kommunikation werden intensiviert
Wegen des hohen Bedarfs an Covid-19-Tests hat der Kanton Luzern beschlossen, die Testkapazitäten durch die Neueröffnung und den Ausbau von Drive-in-Testzentren zu erweitern und somit der Bevölkerung zusätzliche Testmöglichkeiten anzubieten. Der Stabschef des Kantonalen Führungsstabes, Vinzenz Graf, gab an der Medienkonferenz einen kurzen Überblick über die aktuellen Massnahmen der Behörden:
 
Ab Freitag, 30. Oktober 2020 wird ein zusätzliches Drive-in-Testzentrum auf dem Campus des Schweizer Paraplegiker-Zentrums (SPZ) in Nottwil eröffnet. Ab Montag, 2. November 2020 werden die Testkapazitäten des Armee-Ausbildungszentrums in Luzern (AAL) durch das Einführen einer zweiten Teststrasse verdoppelt. In der Woche 45 wird ein Testzentrum in Entlebuch eröffnet. Alle Standorte werden montags bis freitags von 13.00 Uhr bis 19.00 Uhr betrieben. Getestet wird nur, wer die aktuell gültigen Beprobungskriterien des BAG erfüllt. Der Zugang zum Testgelände ist aus Sicherheitsgründen nur mit dem Auto oder dem Motorrad möglich. Fussgänger werden abgewiesen. Die Anmeldung muss zwingend über ein Online-Anmeldeformular vorgenommen werden.
 
Gemäss Beschluss des Bundesrats können ab 2. November 2020 auch Antigen-Schnelltests eingesetzt werden, um eine breitere und schnellere Testung der Bevölkerung zu erzielen. Aktuell stehen noch nicht genügend Tests zur Verfügung für eine flächendeckende Verteilung. Der Kanton Luzern wird die Tests daher schrittweise verschiedenen Anwendergruppen zur Verfügung stellen.
 
Das Contact Tracing wird aktuell mit zusätzlichen personellen Ressourcen massiv aufgestockt. Per Ende Oktober übernimmt der Kanton Luzern beim Contact Tracing alle Aktivitäten der Lungenliga Zentralschweiz.
 
Gleichzeitig wird das kantonale Informationsangebot weiter ausgebaut. Neu stehen auf der Website www.lu.ch/coronavirus täglich aktualisierte Grafiken zur Lage im Kanton Luzern zur Verfügung. Zusätzlich werden zentrale Botschaften zur Unterbrechung der Übertragungsketten auf Plakaten und via Social Media verbreitet.
 
Zentralschweizer Spitäler: «Nun hängt es von der Bevölkerung ab»
Das ungebremste exponentielle Wachstum der Ansteckungszahlen hat Auswirkungen auf die Zentralschweizer Spitäler. Die schnell steigende Zahl der hospitalisierten Covid-19-Fälle konnte bisher weitgehend parallel zum normalen Spitalbetrieb betreut werden. Bei weiter steigenden Zahlen zeichnet sich in wenigen Tagen eine vorübergehende Verschärfung der Situation ab. Deshalb werden derzeit wo möglich die Intensivkapazitäten erhöht und die Betten auf den Isolierungsstationen ausgebaut.
 
Dr. med. Marco Rossi, Chef Infektiologie und Spitalhygiene am Luzerner Kantonsspital, betonte im Namen der Zentralschweizer Spitäler: «Wie schnell der Anstieg gebremst werden kann, hängt in erster Linie davon ab, wie gut sich die Bevölkerung an die vom Bund und dem Kanton kommunizierten Massnahmen hält. Die Spitäler haben ihre Hausaufgaben gemacht. Nun ist es wichtig, dass auch die Gesellschaft alles Nötige tut, damit das Gesundheitssystem weiterhin funktioniert.» sk/sda

 

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