Protestaktionen gegen die Sparmassnahmen

Am Freitag protestierten in der Stadt Luzern unzufriedene Bürgerinnen und Bürger mit mehreren Aktionen gegen die aus ihrer Sicht gescheiterte Finanzpolitik. An der Landsgemeinde vor dem Luzerner Theater verabschiedeten rund 1200 Luzernerinnen und Luzerner ein Manifest für eine Neuausrichtung der Luzerner Politik.

Monika Wüest

Mit der Landsgemeinde, einem fünfminutigen Kulturstopp, Flyeraktionen, Transparenten, abgehängten Bildern im Kunstmuseum, blauen Bändern an der ZHB und verdunkelten Fenster beim Integrationsangebot – an vielen Orten im Kanton Luzern, vor allem in der Stadt, wurde kreativ protestiert.

Statt bürgerlicher Ellbogenpolitik wollten die Betroffenen zusammenstehen und sich für einen lebenswerten Kanton engagieren, schrieben die Organisatoren danach in einer Medienmitteilung. "So lassen sich Menschen mit Behinderung nicht gegen Kulturschaffende oder Bezüger von Prämienverbilligung ausspielen."

Die Regierung und das Parlament hätten ihr Mandat von den hier lebenden Bürgerinnen und Bürgern erhalten, nicht von Personen und Firmen, die vielleicht irgendwann einmal in den Kanton ziehen. Also habe sich die Politik an den Bedürfnissen der hier lebenden Bürgerinnen und Bürger auszurichten. Und diese Bedürfnisse seien klar: Weder bei der Bildung, noch bei der Kultur, Sicherheit oder Prämienverbilligung solle abgebaut werden.

Der Höhepunkt der Aktion war eine Landsgemeinde vor dem Luzerner Theater. Nach einem Einzug mit Musik, Lanzen, Fahnen und einem Traktor sowie einer Rede zu den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt sprachen stellvertretend für alle engagierten Verbände und Institutionen zehn betroffene Personen. Zum Abschluss der Landsgemeinde wurde ein Manifest mit fünf Forderungen an den Kantonsrat und die Regierung verlesen und einstimmig angenommen.

Fünf Minuten Kulturstopp
Eine weitere Aktion gegen das kantonale Abbauprogramm war ein kantonsweiter Kulturstopp am Freitagabend. Um 20.40 Uhr unterbrachen 27 Veranstalter ihre Konzerte, Theatervorstellungen und Radioprogramme für fünf Minuten. In Ausstellungen wurden einzelne Exponate entfernt. Damit werde ein Zeichen gesetzt gegen die Streichung von nicht weniger als 40 Prozent der freien Kulturfördergelder, über die der Kantonsrat in seiner Septembersession entscheidet, so die Organisatoren.

 

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