SP schickt Ylfete Fanaj ins Rennen um die Regierungsratswahlen

Die SP-Delegierten wollen mit Ylfete Fanaj ihren 2015 verlorenen Regierungssitz zurückerobern. Die 40-Jährige setzte sich an der Nominationsversammlung der SP in Wolhusen gegen ihre zwei Konkurrentinnen Melanie Setz Isenegger aus Emmenbrücke und Yvonne Zemp aus Sursee durch.

Steigt für die SP ins Regierungsratsrennen: Ylfete Fanaj. Foto zvg
Stephan Weber

Nun ist also klar, welche Frau für die SP den Sprung in die Regierung schaffen soll: Es ist Ylfete Fanaj. Die 175 Delegierten kürten sie am Samstagnachmittag im Rössli in Wolhusen zu ihrer Kandidatin. Die Stadtluzernerin, die im Kosovo auf die Welt kam, vereinigte im zweiten Wahlgang 95 Stimmen auf sich. Melanie Setz Isenegger erhielt 72 Stimmen. Das absolute Mehr betrug 85 Stimmen. Yvonne Zemp Baumgartner zog sich nach dem ersten Wahlgang zurück. In diesem erhielt Ylfete Fanaj 81 Stimmen, Melanie Setz Isenegger 52 und Yvonne Zemp Baumgartner 38. 

Für die drei Kandidatinnen legten sich mehrere Personen ins Zeug. Für Ylfete Fanaj sprach etwa alt Kantonsrätin Helene Meyer-Jenni aus Kriens. Sie bringe die richtigen Leute zusammen, verfolge hartnäckig ihre Ziele und wisse, wie Politik funktioniere. SP-Kantonsrat Jörg Meyer aus Adligenswil sagte, Ylfete Fanaj gehe auf die Leute zu, verbinde Stadt und Land und sei "bis in die Zehenspitzen motiviert".

Ylfete Fanaj lebt seit 1991 in der Schweiz. Sie ist verheiratet und Mutter eines Kindes. Nach der Schule machte sie eine Lehre als Kauffrau, es folgte die Berufsmatura. Später bildete sie sich zur Sozialarbeiterin mit Masterabschluss aus. Zur politischen Karriere der einst in Sursee aufgewachsenen SP-Frau: Von 2011 bis 2015 war sie Grossstadträtin, seit 2011 gehört sie dem Kantonsrat an, den sie 2020/21 präsidierte. Heute ist sie Vizepräsidentin der Aufsichts- und Kontrollkommission (AKK).

"Es ist an der Zeit, dass in der Regierung zwei sozialdemokratische Augen mitschauen, zwei Hände anpacken und zwei Ohren mithören", sagte Parteipräsident David Roth an der Versammlung, die bis zur finalen Entscheidung knapp vier Stunden dauerte. Die SP gehöre in die Luzerner Regierung, der Kanton sei auf eine starke SP angewiesen, welche für Ökologie und soziale Themen kämpfe und dafür einstehe, so der Stadtluzerner.

SP-Wahlkampfleiter Sebastian Dissler will an den Wahlen mit 120 Kandidatinnen und Kandidaten antreten. Das Ziel seien überall volle Listen. Bei den letzten Kantonalen Wahlen traten 2019 110 SP-Kandidatinnen und Kandidaten an. Die Delegierten hiessen zudem bei sechs Gegenstimmen und zwei Enthaltungen einen Antrag gut, mit der GLP und den Grünen über Listenverbindungen zu verhandeln. 

Die Regierungsratswahlen finden am 2. April 2023 statt. Nicht mehr antreten werden  Bildungsdirektor Marcel Schwerzmann (parteilos), Gesundheits- und Sozialdirektor Guido Graf (Mitte) und Sicherheitsdirektor Paul Winiker (SVP). 

++Einen ausführlichen Bericht zur Nominationsversammlung lesen Sie am Dienstag im Böttu++

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