Schlagabtausch zu den Powerdays

Der Luzerner Regierungsrat hat im Kantonsrat erklären müssen, wieso er die Knutwiler Powerdays dulden will und mit seiner Argumentation die Unterstützung von CVP, SVP und FDP erhalten. Für die Ratslinke gehört das sogenannte Traktorpulling aber verboten.

Ein Traktor wird für den Wettbewerb vorbereitet. (Archivaufnahme)
KEYSTONE/ALEXANDRA WEY
 

Der Zugkraftwettbewerb, der für den 12. bis 14. August geplant ist, hatte zuletzt 2019 auf einer Wiese in Knutwil stattgefunden. In der Folge gab es Kritik an dem Anlass, Gegner monierten den CO2-Ausstoss der Gefährte und die Bodenverdichtung.

Der Luzerner Kantonsrat Samuel Zbinden (Grüne, Sursee) wollte in einer Anfrage vom Regierungsrat wissen, wie er in Anbetracht des Klima- und des Biodiversitätsberichtes die Bewilligung eines Anlasses begründe, der zu Bodenverdichtung, Abgasen und Lärm führe.

Die Regierung stellt sich in ihrer schriftlichen Antwort auf den Standpunkt, dass diese Veranstaltung aus umweltrechtlicher Sicht "geduldet" werde könne. Sie sei zeitlich und örtlich klar begrenzt, und die Emissionen seien mit anderen Grossveranstaltungen vergleichbar.

Immer auf derselben Strecke

Relevant sei bei der Beurteilung, dass der Wettbewerb immer auf derselben Strecke durchgeführt werde, sagte Regierungsrat Fabian Peter (FDP). Über das Jahr seien auf der Fläche keine übermässigen Bodenbelastungen festgestellt worden. Der Umweltdirektor betonte, dass die Polizei für die Bewilligung zuständig sei und auch die Standortgemeinde Ja sagen müsse.

Zbinden warf dem Regierungsrat vor, den "Rechtsbuchstaben bis zum Bersten" zu beugen. Die Kantonsregierung habe vor zwei Jahren selbst erklärt, dass das Traktorpulling nicht bewilligungsfähig sei. Nun dulde sie den Anlass aus politischen Gründen.

SP und GLP teilten Zbindens Ansicht. Der Grünliberale Simon Howald sagte, die Powerdays seien "aus der Zeit gefallen", ihre Durchführung sende falsche Signale aus. Die Bodenverdichtung sei für die Landwirtschaft ein Problem, es nütze nichts, wenn bereits verdichteten Böden erneut mit Traktorpulling belastet würden.

Hanspeter Bucheli (Mitte, Ruswil) sagte dagegen, die Bodenverdichtung könne nicht ein grosses Problem sei, denn sonst könnte die Fläche nach dem Wettkampf nicht begrünt werden. "Der Anlass muss nicht verboten werden", sagte Andreas Bärtschi (FDP, Altishofen). Pius Müller (SVP, Schenkon) sagte den Kritikern, niemand müsse an dem Anlass teilnehmen, der dies nicht wolle. (sda/swe)

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