Die beiden Luzerner Kantonsmuseen sollen fusionieren

Das Historische und das Natur-Museum des Kantons Luzern sollen auf den 1. Dezember 2022 fusionieren. Der Standort des neuen Museums, das interdisziplinär und ganzheitlich Themen zur Natur, Geschichte und Gesellschaft abhandeln soll, bleibt offen.

Das Natur-Museum und das Historische Museum sollen zum Museum für Natur, Geschichte und Gesellschaft werden. Foto Keystone
Stephan Weber

Der Regierungsrat hat am Montag die für den Zusammenschluss nötige Änderung des Kulturförderungsgesetzes unterbreitet. Das Parlament dürfte im Juni darüber befinden.

Die geplante Fusion der beiden Häuser stand zu Beginn unter einem schlechten Stern, weil sie mit einer Sparmassnahme verknüpft war. Das Konzept für ein neues Museum war zudem nur vage bekannt.

Dazu kam die Standortfrage: die Idee des Kantons, in den beiden heutigen Museumsgebäuden beim Kasernenplatz die Gerichte unterzubringen, kam vor allem in der Stadt Luzern schlecht an. Umstritten ist auch der vom Regierungsrat vorgeschlagene neue Standort für das fusionierte Museum, das alte Zeughaus auf der Musegg.

Künftiger Standort wird ausgeklammert
Nun zeichnet sich aber eine Lösung der Blockade ab. Der Regierungsrat stellte im Sommer im Rahmen einer Kurzvernehmlassung auch das ausgearbeitete Museumskonzept zur Diskussion. Zudem zeigt er sich bereit, die Standortfrage nochmals "fundiert und mit offenem Blick" zu prüfen.

Der Zusammenschluss der Museen hänge nicht von einem bestimmten Standort ab, schreibt der Regierungsrat in seiner Botschaft an den Kantonsrat. Vielmehr bildeten der Zusammenschluss und das neue Museum die Basis, um einen geeigneten Standort für das Luzerner Museum für Natur, Geschichte und Gesellschaft zu suchen.

Das Historische und das Natur-Museum haben bereits heute eine gemeinsame Direktion und arbeiten eng zusammen. Das neue Museum baue auf den bisherigen Stärken der beiden Häuser auf, erklärte der Regierungsrat.

Herausforderungen des 21. Jahrhunderts
Als interdisziplinäres Museum soll das neue Haus inhaltlich neue Wege gehen. Natur, Umwelt, Geschichte und Gesellschaft würden nicht mehr getrennt behandelt, heisst es in der Botschaft. Viele Herausforderungen des 21. Jahrhunderts würden damit zusammenhängen, wie die Menschen miteinander und mit der Umwelt umgehen würden. Diese Zusammenhänge, ihre Ursprünge und Folgen stünden im Mittelpunkt des neuen Museums.

Die Kernausstellungen im Haupthaus sollen in Form von "Erzählwegen" gestaltet werden. Digitale Medien sollen einen wichtigen Platz erhalten. Die im Historischen Museum heute beliebten Theatertouren sollen in angepasster Form weitergeführt werden. Das Angebot des Haupthauses wird durch ein "mobiles Museum" ergänzt, das im ganzen Kanton unterwegs ist. Zum Museum gehören wird ferner an einem externen Standort ein Kulturgüterzentrum. (sda)

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