Kantonsrat befindet über Salle Modulable

Der Luzerner Kantonsrat will an der aktuell stattfindenden Session darüber entscheiden, ob er die Planung der Salle Modulable unterstützen will – und nicht erst nach einer Volksabstimmung in der Stadt. Er hat die Abtraktandierung des Geschäftes abgelehnt.

Der Kantonsrat entscheidet darüber, ob der Kanton die Planung der Salle Modulable unterstützt. Visualisierung zvg
Monika Wüest

Damit wird der Kantonsrat am Montag oder Dienstag darüber befinden, ob der Kanton 7 Millionen Franken an die Planungskosten von 12 Millionen Franken des flexibel einsetzbaren Theaters leisten soll. Sagt er nein, dürfte das Vorhaben gescheitert sein.

Nach dem Kantonsrat werden bis im November das Stadtparlament und die städtischen Stimmberechtigten Stellung zum geplanten 208-Millionen-Franken-Projekt beziehen können. Guido Müller (SVP) begründete den Abtraktandierungsantrag mit demokratiepolitischen Argumenten.

Die Stadtluzerner Stimmbevölkerung solle zunächst sagen sollen, ob sie den Inseli-Park als Standort für die Salle Modulable zur Verfügung stellen wolle. Zudem werde der Kanton sich seinen Beitrag "vom Mund absparen" müssen.

Keine Fraktion folgte dem Antrag der SVP. Die Abtraktandierung wurde mit 87 zu 28 Stimmen abgelehnt.

Gaudenz Zemp (FDP) sagte, die städtische Bevölkerung solle im November über den Standort im Wissen der Haltung des Kantons abstimmen können. Jacqueline Mennel (SP) erklärte, dass sich das Kantonsparlament dem schwierigen Vorhaben Salle Modulable stellen müsse und keine "Hasenfusspolitik" betreiben dürfe.

Das "Lucerne Festival" möchte mit der Salle Modulable seinen Konzertbetrieb mit innovativem Musiktheater ergänzen. Zudem soll der Neubau als Ersatz für das heutige Luzerner Theater dienen, in das so oder so 40 bis 80 Millionen Franken investiert werden müssten.

Eine starke Rolle beim Salle-Modulable-Projekt hat der Butterfield Trust, der 80 Millionen Franken zur Realisierung beitragen will. Die öffentliche Hand soll 93 Millionen beisteuern, den Rest sollen Private aufbringen. Die jährlichen Betriebskosten werden auf 31 Millionen Franken geschätzt.

Die vorberatende Kantonsratskommission lehnt den Planungskredit und somit die Salle Modulable ab. Das Vorhaben sei für Luzern zu gross und zu teuer. Ob der Kantonsrat den Planungskredit spricht, ist mehr als offen.

Plain text

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • HTML - Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.
  • Web page addresses and email addresses turn into links automatically.