Unvermummte Lebensfreude

Esther und Thomi Studhalter haben das Fotoprojekt «Willipix.ch» gestartet. Dafür wollen sie rund 400 Willisauerinnen und Willis­auer vor die Linse holen. Die enstandenen Porträtfotos sollen das Städtli beleben.

Fotos Thomi und Esther Studhalter
Chantal  Bossard

Sie waren «frömdi Fötzle»: Esther und Thomi Studhalter. Im Herbst 2018 zog das Ehepaar vom Seetal ins Hinterland, von Gelfingen nach Willisau. Es war Liebe auf den ersten Blick, sagt Thomi Studhalter. Das «schmucke» Städtchen, die «wundervolle» Landschaft, das «reiche» Freizeitangebot, das «rege» Vereinsleben und die «traditionelle» Festfreude – von Fasnacht bis Kilbi – begeisterten die zwei Zuzügler. «Doch vor allem sind es die Willisauerinnen und Willisauer selbst, die uns beeindrucken», sagt der 63-Jährige. Die Offenheit, die Gastfreundschaft, die Lebensfreude – «die Leute hier haben uns total umgehauen». Doch dann kam Corona – und mit dem Virus all jene Umstände, wie wir sie heute leider noch immer kennen: geschlossene Beizen, abgesagte Anlässe, vermummte Gesichter. Auch die zwei frischgebackenen Willisauer trifft die Pandemie: Etliche ihrer Aufträge – Esther und Thomi Studhalter arbeiten beruflich als Fotografen (siehe hier: «Die Köpfe hinter der Kamera») – fallen weg.

Das Fotoprojekt mit Einheimischen
Doch Studhalters lassen den Kopf nicht hängen. Stattdessen nutzen sie die frei gewordene Zeit für eine Herzensangelegenheit: Sie lancieren das Fotoprojekt Willipix.ch. Die Idee der zwei Fotografen: «Wir wollen die unvermummte Lebensfreude der Willisauerinnen und Willisauer mit der Kamera festhalten.» Die Porträts lachender und fröhlicher Menschen sollen dann im Städtli ausgestellt werden – «die Kundenstopper in der Hauptgasse eignen sich perfekt dafür». Auf den grossformatigen Plakaten ist ein QR-Code platziert, der auf die Website www.willipix.ch verweist.

So kommen die Plakate daher.
So könnte die Ausstellung im Städtchen dann aussehen. (Fotomontage)

Dort sind pro porträtierte Persönlichkeit drei weitere Fotos und ein kurzer Text aufgeschaltet. «Das Projekt soll analog Corona in einzelnen Wellen laufen», erklärt Thomi Studhalter. Eine erste Tranche von 40 bis 50 Porträts wird bereits diesen Frühsommer präsentiert werden, eine zweite «Welle» analog im Frühling 2022. Doch das sei bei Weitem noch nicht das Ende, so Studhalter. «Wir werden das Projekt weiterführen, bis wir rund fünf Prozent der Willisauer Bevölkerung fotografisch festgehalten haben.» Das sind um die 400 Porträts. Das langfristige Ziel des Projekts wäre dann, zum Abschluss etwa eine Gesamtausstellung zu machen und/oder ein Buch zu publizieren. Doch kurzfristig stehe erstmal vorallem etwas im Fokus: «Die Open-Air-Fotoausstellung soll das Städtli wie in der Vorcorona-Zeit beleben und damit Zuversicht und Aufbruch signalisieren.»

Chantal Bossard

Weitere Beispiele.

Fotomodells und Sponsoren gesucht

Bisher konnten Esther und Thomi Studhalter rund 25 Porträts realisieren. Viele weitere Interessierte werden gesucht: Willisauerinnen und Willisauer aus allen Bevölkerungs- und Altersstrukturen – vom Gemeindearbeiter bis zur Feuerwehrfrau, vom Skateboarder bis zur Optikerin. Wichtig: Mitmachen ist ganz und gar kostenlos. Unter www.willipix.ch/fotomodels/ finden Interessierte weitere Infos. Zudem werden für das Fotoprojekt Sponsoren gesucht, um Druckkosten etc. zu decken. Esther und Thomi Studhalter verdienen selbst nichts an dem Projekt. Infos für Sponsoren: www.willipix.ch/sponsoring/.

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