Wiedervereinigung erhält gute Noten

Der Schlussbericht zu den Workshops «10 Jahre EINWillisau – Rückblick und Ausblick» liegt vor. Fazit der Rückmeldungen: Die Fusion hat sich bewährt. Die Identifikation mit der Gemeinde ist gross.

Foto Norbert Bossart
Norbert Bossart

Zehn Jahre EINWillisau: Auf den 1. Januar 2006 haben sich Willis-au-Land und -Stadt zusammengeschlossen. Zehn Jahre danach wollte der Stadtrat der vereinten Gemeinde wissen, ob sich die seinerzeit im Abstimmungskampf geäusserten Erwartungen und Befürchtungen bewahrheitet haben. 

Die Workshops

Um dies zu klären, wurde zu verschiedenen Workshops eingeladen. Insgesamt nahmen 57 Einwohnerinnen und Einwohner an fünf Treffen teil. Stephan Käppeli und Ivo Willimann, zwei Experten der Hochschule Luzern, Wirtschaft, haben die Gespräche begleitet und die Inhalte zusammengetragen. Am Montagabend stellten sie den Schlussbericht der Bevölkerung vor.

Das erstarkte Regionalzentrum

Sämtliche Teilnehmenden der Workshops geben der Fusion eine gute bis sehr gute Note: Willisau sei als Gemeinde und als regionales Zentrum erstarkt. «Es wird nicht mehr gegeneinander, sondern miteinander gearbeitet, die Kräfte wurden gebündelt», heisst es im Schlussbericht. Das Denken in Parteiblöcken habe abgenommen.

Doppelspurigkeiten abgebaut

Mit der Fusion sind nur noch ein Führungsgremium und eine Verwaltung für die Entwicklung des gemeinsamen Lebensraumes zuständig. So lassen sich kostspielige Doppelspurigkeiten abbauen. «Synergien können genutzt werden», heisst es im Schlussbericht. «Dadurch wurden Ressourcen für Neues freigesetzt.»

Finanzen «solide», Infrastruktur «sehr gut»

Der Steuerfuss ist im Zusammenhang mit der Fusion kein zentrales Thema mehr, da er unter dem vor der Fusion prognostizierten Wert liegt. Die finanzielle Situation der fusionierten Gemeinde wird als «solide» erachtet, der Zustand der Infrastruktur als «sehr gut» bezeichnet.

Führungsmodell hinterfragt

Insgesamt wird dem Stadtrat eine (sehr) gute Arbeit attestiert. Dieser habe Willisau in der Region «gut positioniert». Fragezeichen werden hinter die Verteilung der Arbeit innerhalb des Stadtrates gesetzt. Mehrfach kritisiert wurde, dass das Geschäftsführermodell zu wenig konsequent umgesetzt worden sei, heisst es im Schlussbericht. «Die Stellung des Stadtammanns im Stadtrat und in der Verwaltung sei zu dominant.» Weiter wird gewünscht: Die Behörde soll «häufiger, offener und neutraler kommunizieren» und die Bevölkerung noch stärker mit einbeziehen.

 

Kritik am Bauamt und am Umgang mit Landwirtschaftsanliegen

Auch die Arbeit des Dienstleistungs- und Verwaltungszentrums wird positiv beurteilt. Die Arbeit der Mitarbeitenden wird geschätzt. Positiv hervorgehoben wurden das Steueramt, der Werkdienst und die Hauswarte der verschiedenen Infrastrukturen. Kritisiert wurden die Arbeit des Bauamts sowie der Umgang mit Anliegen der Landwirtschaft.

Die Anregungen für die Zukunft

Für die Zukunft sehen die Teilnehmenden der Workshops insbesondere Handlungsbedarf bei der Entwicklung des «Städtlis» und bei der Verkehrssituation. Beides müssten Themen einer Gesamtstrategie für die Entwicklung der Gemeinde sein. Darüber hinaus wird angeregt, die Umsetzung des Führungsmodells zu überprüfen, die Kommunikation der Behörden und Verwaltung zu verbessern sowie bei zentralen Fragen die Bevölkerung stärker mit einzubeziehen.

Mehr im WB vom Dienstag.

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