Zusatzkredit für Glasfasernetz genehmigt

Sichtlich erfreut konnte Gemeindepräsident Alois Huber die schöne Zahl von 110 anwesenden Luthertalerinnen und Luthertaler begrüssen. Darunter auch die Schülerinnen und Schüler der Abschlussklasse, die so einen Einblick in die Geschäfte und Aufgaben einer Gemeinde erhielten.

Gemeindeammann Hans Peter stellte die Jahresrechnung 2022 vor, die statt eines budgetierten Aufwandüberschusses von 234’000 Franken mit einem Ertragsüberschuss von 822’934 Franken abschloss. Er führte dies auf verschiedene Faktoren zurück: höhere Steuereinnahmen und Sondersteuern, statt der vorgesehenen drei nur zwei Klassen bei der Basisstufe, nicht budgetierte Rückerstattungen der wirtschaftlichen Sozialhilfe, tiefere Aufwendungen in mehreren Bereichen und eine konsequente Ausgabendisziplin.

Infolge mehrerer Projektverzögerungen wurden auch die Bruttoinvestitionen nicht vollständig ausgeschöpft. Auf Antrag von Andrea Christen, Präsidentin der Rechnungskommission, wurde der Rechnung zugestimmt. Ebenso der Investitionsrechnung, die mit Nettoinvestitionen von wenig mehr als einer Million Franken um 1,86 Millionen Franken tiefer ausfiel als budgetiert.

Zusatzkredit für das Glasfaserprojekt

Ebenfalls wurde einem Zusatzkredit von 900’000 Franken für das Projekt "Glasfaser für alle" zugestimmt. Mit diesem nun fast ganz abgeschlossenen Projekt habe die Gemeinde Luthern eine "vorbildliche Pionierarbeit" geleistet, die von vielen anderen ländlichen Gemeinde bewundert werde.

Diese Kreditüberschreitung ergab sich unter anderem auch, weil 10 Prozent mehr Anschlüsse erstellt wurden als budgetiert. Dies wird aber auch zu Mehreinnahmen aufgrund der Anschlussgebühren führen. Daher sollte diese Kreditüberschreitung den Finanzhaushalt der Gemeinde kaum zusätzlich belasten. Gemäss Heini Walthert ist das Projekt bald abgeschlossen und auch die abgelegensten Luthertaler Höfe können jetzt vom schnellen Internet profitieren.

Verschiedene Arbeiten laufen

Wie Hans Peter ausführte, befindet sich die Ortsplanung auf gutem Weg. Einsprachen seien nur wenige eingegangen und man hoffe, dass die Planungsarbeiten bald abgeschlossen werden können.

Gemeinderat Martin Bucher berichtete, dass die rekordverdächtig starken Regenfälle vor einigen Wochen grosse Schäden verursacht hätten. Darunter auch zahlreiche Hangrutschungen, vor allem im Gebiet Längenbach, Warmisbach und Ey. Diese Schäden werden zurzeit behoben.

Der Ausbau der Wasserversorgung könne bald abgeschlossen werden. Das Notgrundwasserpumpwerk sei in Bewilligung. Die Arbeiten des Stufenpumpwerks Wieden und die Steuerung der Wasserversorgung seien bereits umgesetzt. Man hoffe, dass auch das Pumpwerk bis Mitte Sommer gebaut sei. Damit könnten dann allfällige Engpässe bei der Wasserversorgung überbrückt werden.

Öffentlicher Verkehr fördern

Der Gemeinderat Luthern möchte auch in den nächsten Jahren bis 2028 den öffentlichen Verkehr fördern. Gemeinderätin Priska Zettel erklärte, man wolle die öV-Nutzerzahlen steigern, indem die Gemeinde Jugendliche und junge Erwachsene bei der Nutzung des Postautos finanziell unterstützt.

Das Konzept der öV -Förderung soll ab Juli 2023 versuchsweise während drei Jahren eingeführt werden. Junge Menschen bis 20 Jahren sollen davon profitieren können. Die finanzielle Unterstützung beträgt 20 Prozent der Kosten. Den Antrag auf Unterstützung können Interessierte auf der Webseite ausfüllen.

Weiter möchte man auch die Angebotslücke am Vormittag schliessen. Dies mit dem Ausbau des Zeller Bahnhofs und der Verlängerung der S77 bis Zell. Dieser Zug verkehrt momentan zu Stosszeiten zwischen Luzern und Willisau. Die Gemeinde werde wohl nicht drum herum kommen, den Kurs am Vormittag zu bestellen, wobei mit zusätzlichen jährlichen Kosten von rund 30’000 Franken zu rechnen sei.

Zum Schluss der Versammlung wurde der neue Gemeindearzt Dr. Ulrich Soltner vorgestellt. Dieser hatte seine Praxis am 1. Mai eröffnet.

Alois Huber erinnerte daran, dass die Gemeinde Trub am Samstag, 24. Juni, die Luthertaler Bevölkerung zu einem ganztägigen Besuch einlädt. Nach den Danksagungen endete die Versammlung mit dem Gemeindeapéro.