Das aktuelle WB-Gspröch

Haus des Wissens und der Weisheit

Am vergangenen Samstagvormittag fand die offizielle Einweihungsfeier des Erweiterungsbaus des Schulhauses Steinacher mit geladenen Gästen statt. Am Nachmittag stand das Schulhaus der Bevölkerung für die Besichtigung offen.

Chantal  Bossard

Nach monatelangen strengen Bauarbeiten, verbunden mit Lärm und Staub, konnten zu Beginn dieses Schuljahres Räume im neuen Erweiterungsbau und im bisherigen Teil des Schulhauses planmässig bezogen werden. Als Erstes fällt einem beim Betreten der Schulanlage wohl die grosse, bedeckte Pausenhalle auf. Aber auch der Neubau birgt einige Schätze. Hier seien die einladende Bibliothek und die Terrasse, wohl einzigartig in einem Schulhaus im Kanton Luzern, erwähnt. Etwas versteckt ist der neu eingebaute Lift, mit dem alle vier Geschosse, auch für gehbehinderte Menschen, erreichbar sind und der IT-Raum, das Herzstück für die digitale Zukunft.

Unter den Schutz Gottes gestellt
Nachdem die eingeladenen Gäste das Schulhaus besichtigt hatten, versammelten sich alle in der Pausenhalle, um der Einweihung des Erweiterungsbaus durch Priester Kulandaisamy Fernando beizuwohnen. Er bezeichnete das Schulhaus als «Haus des Wissens und der Weisheit». Nach einer Lesung aus dem Matthäusevangelium, den Fürbitten, vorgetragen durch die Schülerin Jael Haas und der Religionslehrerin Anna Christen, dem Vaterunser und dem Segensgebet segnete er das Gebäude und alle, die hier lehren und lernen.

Ein Blick zurück
Die Planungs- und Baukommission, bestehend aus Präsident Pius Hodel, Gemeindeammann; Renate Ambühl, Gemeinderätin, Andreas Bucher, Bildungskommission; Flurin Burkhalter, Controllingkommission; Klaus Kleeb, Co-Schulleiter; Markus Kunz, Gemeinderat und Bildungskommission; Roland Kuoni, Baulicher Fachmann; Monserrat Thalmann, Bildungskommissionspräsidentin; Roger Wermelinger, Hauswart; Carmen Zihlmann, Lehrperson; Matthias Kunz, Gemeindeschreiber und Protokoll, nahm bereits im Dezember 2018 ihre Arbeit auf. Im Februar 2019 mussten die Planungsarbeiten sistiert werden, nachdem eine Unterschriftensammlung beim Gemeinderat eingereicht wurde. Es wurde eine Auslegeordnung gemacht, welche dazu führte, dass die Planungsarbeiten im März 2020 wieder aufgenommen wurden. Am 7. Mai wurde das Projekt des Architekturbüros LBG, Sursee, ausgewählt. An der Gemeindeversammlung vom 31. August 2020 sprach sich das Stimmvolk für die Genehmigung eines Bruttokredits in der Höhe von 1,95 Millionen Franken aus, welcher die Erweiterung des Schulhauses mit Umbauten, die Pausenhalle und den Vorplatz mit Fahrradabstellplätzen beinhaltet. Die Bauarbeiten begannen am 28. September 2020. «Aktuell werden die letzten Umgebungsarbeiten durchgeführt, weshalb die definitiven Zahlen zu den Baukosten noch nicht vorliegen», so Pius Hodel. Gemäss dem heutigen Stand wird das Projekt aber innerhalb des gewährten Kredits abgeschlossen werden können.

Zahlreiche Ansprachen
Den Reigen der Reden begann Gemeindeammann Pius Hodel. Er erläuterte den Werdegang des Bauprojekts, gespickt mit passenden Anekdoten. Zum Dank liess er den Beteiligten am Bauvorhaben ein Geschenk überreichen.
Der Geschäftsführer der LBG Sursee, Markus Häfliger, erklärte, dass der Bau, so wie er sich jetzt präsentiert, ein sehr gutes Beispiel ist für eine «innere Verdichtung», was heute von der Raumplanung gewünscht wird. Er bedauerte die Abwesenheit des Luzerner Bildungs- und Kulturdirektors und Regierungspräsidenten. Dieser hätte dann feststellen können, dass in der Stadt Luzern die Projektierung einer Velostation so viel kostet wie der ganze Hergiswiler Erweiterungsbau. Für die amüsanten und leicht politisch angehauchten Worte erntete der Redner viel Applaus.
Aldo Magno, der Dienststellenleiter Volksschulbildung des Kantons Luzern, zitierte einen Journalisten, der das Wort prägte, dass Räume der dritte Pädagoge sei. «Der Lehrer ist einer, die Kinder sind ebenfalls Pädagogen, da Kinder durch Kinder lernen, und Räume wirken auch aufs Lernen und Lehren.» Er bezeichnete den Bau als stimmig. Die Räume sind hell und freundlich, was sich auf die Arbeit der Lehrpersonen und Lernenden auswirkt. Entsprechend gehen sie mit Freude ihrer Arbeit nach.
Klaus Kleeb, Co-Schulleiter, versicherte, dass sich alle im an- und umgebauten Schulhaus sehr wohlfühlen. «Wir sind zwar immer noch nicht ganz vollständig eingerichtet, denn das pädagogische Tagesgeschäft steht jetzt natürlich an erster Stelle.» Und: «Die Investition in unsere Schule verstehen wir als Auftrag, zeitgemässe pädagogische Konzepte zu entwickeln und umzusetzen.»

Grosszügige finanzielle Unterstützung
Gemeindepräsident Urs Kiener ist stolz, dass der gelungene Erweiterungsbau ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der Gemeinde von Hergiswil darstellt. Er führte mit vier Personen ein Interview zum Erweiterungsbau Steinacher. Der Jüngste war der Drittklässler Nik Buholzer. Dieser habe spontan geantwortet: «Ich finde den Neubau cool!» Trotz dem neuen Schulraum möchte er viel Sport machen und Fussball spielen, meinte der Achtjährige pragmatisch. Mit grosser Freude konnte Urs Kiener bekannt geben, dass die «Schweizer Patenschaft für Berggemeinden» den Erweiterungsbau mit einem bedeutenden finanziellen Betrag unterstützt hat. Das Vorstandsmitglied Ruth Frey überbrachte liebe Grüsse vom Präsidium, alt Bundesrat Hans-Rudolf Merz, von den Vorstandsmitgliedern und der Geschäftsstelle. Sie gratulierte zum gelungenen Werk, welches das Schulensemble ergänzt. Sie berichtete über die Tätigkeiten des gemeinnützigen Vereins, bei dem die Vorstandsmitglieder und Experten ehrenamtlich arbeiten. Im Weiteren informierte sie, wie die Institution funktioniert. Ruth Frey wünschte allen, die im Schulhaus ein und aus gehen, viel Gutes und dass das gefreute Werk auch lebt. «Kinder bringen sowieso viel Leben hinein und Kinder sind nach wie vor unser Potenzial», ist sie überzeugt.
Nach den Voten von Urs Kiener und Ruth Frey lud Moderator Markus Kunz zum Mittagessen ein, welches von der Metzgerei Wiprächtiger AG geliefert und vom Frauensportverein serviert wurde.

Peter Helfenstein

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