Fischbach muss auf Gemeinderatssuche
Die kleine Gemeinde Fischbach steht vor einer grossen Herausforderung: Sie muss zwei der drei Gemeinderatssitze neu besetzen. Die Präsidentin Martha Stöckli-Riedweg hat genug von den Grabenkämpfen im Dorf und tritt daher auf Ende Jahr zurück. Sozialvorsteher Markus Maurer will Ende Legislatur demissionieren, also im September 2016.
«Bis vor wenigen Wochen war die Demission selbst für mich kein Thema», sagt die 48-jährige Martha Stöckli auf Anfrage des «Willisauer Bote». «Die Aufgabe als Präsidentin habe ich gerne erledigt. Ich wollte die Zukunft von Fischbach mitgestalten.» Auch die Zusammenarbeit im Rat habe geklappt. «Wir waren ein gutes Team.» Doch jetzt will sie das Amt abgeben. "Und zwar möglichst schnell.» Den Ausschlag habe die jüngste Entwicklung im Dorf gegeben. Konkret: die Auseinandersetzungen über die geplanten Windräder auf dem Hügelzug Schönenthül.
Bereits die Diskussionen um das geplante Asylzentrum hätten viel Unruhe ins Dorf gebracht, gibt die Präsidentin zu bedenken. Die Mehrheit der Fischbacher wolle kein Asylzentrum auf der «Mettmenegg». Daher habe sich der Gemeinderat entsprechend einzusetzen. «Auch ich als Präsidentin.» Das Engagement im Zusammenhang mit der «Mettmenegg» sei jedoch nicht spurlos an ihr vorbeigegangen. Emotionsgeladene Diskussionen, fette Zeitungsschlagzeilen und der Gang von Gericht zu Gericht: «Die ‹Mettmenegg› hat mich Kraft gekostet und mir die eine oder andere schlaflose Nacht bereitet.» Zuvor habe sie immer geglaubt, man könne an grossen Herausforderungen wachsen. «Doch meine Haut ist nicht dicker, sondern dünner geworden», sagt Martha Stöckli. «Ich mag nicht, wie bei der Asylzentrumsfrage, nun bei der Windparkanlage erneut zwischen den Fronten stehen. Weit lieber setze ich meine Kraft wieder verstärkt für meine Familie und meinen Beruf ein.»
Markus Maurer (53) demissioniert im September 2016 nach drei Amtsperioden. «Nach zwölf Jahren ist es Zeit für eine frische Kraft mit frischen Ideen. Ich habe mich bereits in früheren Jahren für eine Amtszeitbeschränkung stark gemacht», sagt Markus Maurer. Bewusst kündige er seine Demission ein Jahr vor den Wahlen an. «So bleibt genug Zeit, um eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger zu finden.» Sein Rücktritt habe nichts mit der Asylzentrum-Frage oder dem Gegenwind zu tun, die er in den letzten Wochen als Präsident der Genossenschaft «IG Windenergie» zu spüren bekam.
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