Abfalldeponie Eglisberg wird saniert

Die Abfalldeponie Eglisberg soll mittels Kanalsanierung durch das Berstverfahren saniert werden. Die Projektausarbeitung erfolgt im nächsten Jahr. Eine erste Kostenschätzung rechnet mit 300 000 Franken für die Sanierung.

Die Deponie umfasst ca. 12 500 bis 15 000 Kubik Material. Unser Bild: eine Aushubprobe. Foto zvg
Norbert Bossart

Im Auftrag der Gemeinde hat die Firma IPSO eco AG aus Rothenburg eine Untersuchung der Deponie Eglisberg vorgenommen. Grund dafür war freigespülter Unrat aus vergangener Zeit, wie der Gemeinderat in seinen jüngsten Mitteilungen festhält. 


12 500 bis 15 000 Kubik Material

Die Deponie wurde bis Ende der 1970er-Jahre im Gebiet Eglisbergwald betrieben, bis der Kehricht in Ufhusen abgelagert wurde. Die Untersuchung beinhaltete eine historische Aufarbeitung der Archivunterlagen, die Auswertung von Karten- und Bildmaterial sowie Interviews mit Zeitzeugen. Bei der technischen Untersuchung wurde mit Baggersondagen das Deponiegut untersucht sowie der Kanal so gut wie möglich mit einer Kamera befahren. Zudem wurde das Bachwasser chemisch analysiert. In der Deponie wurden wie vermutet viele verschiedene Stoffe abgeladen. Auch Aushub- und Bauschuttmaterial wurde abgelagert. Die Deponie umfasst ca. 12 500 bis 15 000 Kubik Material.

Aus dem Bericht geht hervor, dass die Abflussleitung unter der Deponie teilweise eingestürzt und von Wurzeln beschädigt ist. Dadurch besteht die Gefahr, dass Deponiesickerwasser in den Bach gelangt. Eine schädliche Einwirkung auf das Oberflächengewässer konnte laut Bericht nicht nachgewiesen werden. 

Die Leitung, welche unter der Deponie hindurchfliesst, hat eine zu kleine Dimension für Starkniederschläge. Somit handelt es sich gemäss dem Bericht um einen sanierungsbedürftigen Standort gemäss Altlastenkataster. Es müssen Varianten geprüft werden, wie die Deponie saniert werden kann. Insbesondere besteht die Gefahr, dass das Oberflächengewässer verunreinigt wird. Die laut Altlastenverordnung zu schützenden Güter Luft, Boden und Grundwasser sind von der Deponie betroffen.


Varianten-Studie mit vier Sanierungsmöglichkeiten

Anschliessend hat die Firma Tagmar AG eine Varianten-Studie zur Sanierung erstellt, welche die Gemeinde im Herbst 2019 der kantonalen Dienststelle Umwelt und Energie zur Beurteilung zugestellt hat. Variante 1 ist eine Gewässerrevitalisierung (Umleitung), Variante 2 eine Gewässerrevitalisierung (über Deponiekörper), Variante 3 die Kanalsanierung durch das Berstverfahren und Variante 4 die Totalsanierung der Deponie.

Foto zvg

In alte Kanalleitung wird neue eingezogen

Unter Berücksichtigung sämtlicher Aspekte (technische Realisierbarkeit, Kosten-Nutzen-Verhältnis, Umfang der Eingriffe in die Natur usw.) habe die Variante 3 «Kanalsanierung durch Berstverfahren» alle involvierten Personen wie Gemeinderat, Ingenieur und die kantonalen Dienststellen überzeugt. Dies schreibt die Behörde in ihrer Pressemitteilung. Dabei wird durch die alte, defekte Kanalleitung eine neue eingezogen; dabei berstet die alte.

Foto zvg

Kostenschätzung: 300 000 Franken

Nun wird ein Ingenieurbüro für die Planung des Sanierungsprojektes beauftragt. Die Kostenschätzung für die Variante 3 liegt bei rund 300 000 Franken. Das detaillierte Sanierungsprojekt inklusive Ausführungskonzept muss der kantonalen Dienststelle Umwelt und Energie zur Kenntnisnahme eingereicht werden. Dieses wird gleichzeitig benötigt, um Abklärungen beim Bund über allfällige Beiträge aus dem Altlasten-Fonds zu prüfen. Die Sanierung erfolgt voraussichtlich im Jahr 2022, wie der Gemeinderat festhält. pd/WB

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