Neue Standorte für Asyl-Siedlung

Keine Polemik, sondern konstruktive Vorschläge zur Asyl-Containersiedlung waren am Infoabend zu hören. Notgedrungen brachten Bürger neue Standortvarianten ins Spiel. Wo genau?

Daniel Tschopp brachte das einstige Sägereigelände im Hinterdorf ins Spiel. Foto Patrik Birrer
Norbert Bossart

Wo können die gegen 30 Container aufgestellt werden? Der Gemeinderat Buttisholz prüft zwei Varianten auf gemeindeeigenem Land im Gewerbegebiet Moos. Zur Debatte stehen der alte Tennisplatz und jenes Grundstück im Moos, wo seit Jahren angrenzend vom Bau einer Fischfarm die Rede ist. Letzteres wird vom Gemeinderat favori­siert. Zu beiden Varianten gibt es aber Fragezeichen oder Vorbehalte.

Der vom Gemeinderat favorisierte Standort im Gewerbegebiet fällt allenfalls wegen der Transitgasleitung ausser Betracht. Grössere Wohneinheiten müssten einen Abstand von 300 Meter zur Gasleitung haben. Letztere hat jedoch nur einen minimalen Abstand von 160 Metern vom gemeindeeigenen Grundstück. Zum Standort "alter Tennisplatz" gibt es Sicherheitsbedenken. In dessen unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich die Firma Tschopp Holzindustrie AG, die sechs Tage die Woche den 24-Stunden-Betrieb kennt. Hier fahren tagtäglich 60 bis 80 Lastenzüge zu- und weg und es herrscht reger Werkverkehr.

Aufgrund der Fragezeichen rund um die gemeindeeigenen Standorte brachten Bürgerinnen und Bürger neue Varianten ins Spiel:

>  Ehemaliges Sägereigelände im Hinterdorf: Daniel Tschopp bot der Gemeinde als Alternative zum alten Tennisplatz das einstige Sägereigelände im Hinterdorf an, welches im Besitz der Tschopp Holzindustrie AG ist. Dieses befindet sich im Dorfkern, mitten in einem Wohn- und Gewerbegebiet, Ausgangs Buttisholz, in Richtung St. Ottilien. In dessen Nachbarschaft befinden sich auch zwei Kindergärten. Trotz der zentralen Lage und den Schulstätten gab es aus der Versammlung kaum negative Voten. Mehrere Stimmen, darunter sogar Anstösser, machten sich für die Prüfung dieser Idee stark. Zum einen sei dann die Containersiedlung nicht eine Art «Asyl-Ghetto» weit aus­serhalb des Dorfes. «Es ist eine bessere Integration der Flüchtlinge möglich, wenn sie mitten unter uns wohnen», gab eine Bürgerin zu bedenken.

>  Einstige Sägerei Stalten: Dieser Vorschlag war am Mittwochabend gleich mehrmals zu hören. Die Lage mit der nahen Bushaltestelle und den Einkaufsmöglichkeiten beim Kreisel Guglern sei ideal. Zudem hielt ein Bürger fest, der Besitzer der Liegenschaft sei für eine temporäre Containersiedlung gesprächsbereit. Gemeindepräsident Zemp gab zu bedenken, dass hier – in der Landwirtschaftszone – wohl keine Baubewilligung vom Kanton erhältlich ist. Darauf wurde der Rat aufgefordert, sich auch in diesem Fall beim Kanton für eine Ausnahmeregelung stark zu machen.

>  Militärspital Blumenberg: Ein Versammlungsteilnehmer forderte, das vom Dorf weit abgelegene Militärspital auf dem Hügelzug zwischen Buttisholz und Nottwil als Asylunterkunft zu nutzen. Hier seien wohl gegen 100 Betten frei, sanitäre Anlagen und Heizung bereits vorhanden. Dieses Spital habe bisweilen zu den geheimen Objekten des Bundes gehört, gab der einstige Gemeindepräsident Josef Huber zu bedenken. Für Buttisholzer bisweilen ein Tabuort, zu dem es keinen Zutritt gab. Asylkoordinator Fahrni nahm die Idee Blumenberg zur Prüfung entgegen.

Weitere Infos zur Containersiedlung und zum Info-Abend sind im WB vom Freitag zu finden. 

Norbert Bossart

 

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