Nachruf

16. März 2023

Willi Albisser-Bucher

Willi Albisser-Bucher
Willisau

… und immer sind da Spuren deines Lebens, Bilder, Augenblicke und Gefühle, die uns an dich erinnern und uns glauben lassen, dass du bei uns bist.

Willi Albisser-Bucher wurde am 9. Juni 1950 in der Unter-Neumatt Rohrmatt geboren. Mit zwei Brüdern und einer Schwester verbrachte er eine einfache aber glückliche Kindheit. Im Jahr 1956 konnten seine Eltern die Liegenschaft Schülen-Oberhus käuflich erwerben. Mit vereinten Kräften und Gottvertrauen wurde die neue Herausforderung angenommen.

Willi besuchte die Primarschule in Schülen und die Sekundarschule in Menznau. Nach der Schulzeit machte er das Landwirtschafts-Lehrjahr bei der Familie Walthert in der Grundmatt, Willisau. Anschliessend besuchte er die Landwirtschaftsschule auf der Gulp in Willisau. Nach erfolgreichem Abschluss absolvierte er die Rekrutenschule bei der Fliegerabwehr in Brigels.

Leider wurde Willi früh in seinem Leben mit Schicksalsschlägen konfrontiert. Seine Schwester Fineli erlitt mit zwei Jahren eine Hirnhautentzündung und war seither blind. Sein Bruder Seppi war als junger Korporal 1973 im Militär erst 21-jährig tödlich verletzt worden. Und nur ein halbes Jahrs später verstarb sein Vater Adolf an einem Krebsleiden viel zu früh, was Willi sehr geprägt hat. Mit erst 24 Jahren musste Willi daher bereits sehr früh Verantwortung übernehmen. Fortan führte er den Landwirtschaft- und Sägereibetrieb in Schülen zusammen mit seinem Bruder Werner.

Beim Kilbi-Tanz lernte Willi die Bauerntochter Annemarie Bucher aus Hergiswil kennen. Aus Freundschaft wurde Liebe und sie gaben sich am 6. August 1977 in der Kapelle Hübeli das Jawort und zogen ins neu erbaute Chalet auf der Liegenschaft Schülen ein. Mit der Geburt der Kinder Brigitte, Erich und Peter war die Familie komplett. Willi war ein absoluter Familienmensch. Auch sorgte er dafür, dass es seinen Kindern nie langweilig wurde. Sehr gerne gab er sein Wissen weiter und sorgte sich für die Familie.

Willi war sehr sportlich und ein Vereinsmensch durch und durch. Er war stets hilfsbereit und engagierte sich auf verschiedenen Ebenen. Zudem war ihm die Kameradschaft und Fairness sehr wichtig. Stets lebte er nach dem Leitsatz: «Es gibt immer eine Lösung!» Willi schloss sich schon früh dem Ringclub Willisau an. Mit gerade 25 Jahren wurde er 1975 zum Präsidenten des RCW gewählt. Dieses Amt hatte er während 31 Jahren mit sehr viel Herzblut und Leidenschaft ausgeführt. Für die Entwicklung des Vereines sowie des gesamten Ringsports in der Schweiz war er eine treibende Kraft. Besonders der erste Mannschaftsmeister-Titel von 1990 sowie die Ernennung zum Ehrenpräsidenten blieben ihm in bester Erinnerung.

Willi war auch ein leidenschaftlicher Schütze. Unzählige Schützenfeste absolvierte er mit dem Schützenverein Willisau-Land. Sehr gefreut hat es ihn, dass er auch seine Kinder im Schützenstand coachen konnte. Brigitte und Peter konnte er sehr für das Schiessen faszinieren. Zuletzt durfte er auch seinem Enkel Tim bereits wertvolle Tipps weitergeben.

Im Alter von 45 Jahren hat er zusammen mit seinem Sohn Erich noch Tennisstunden genommen und trat mit ihm dem Tennisclub Willisau bei. Später folgten mehrere Hüftoperationen, was zur Folge hatte, dass man Willi vermehrt am Jass-Tisch antraf. Zudem waren seine Kochkünste sehr bekannt. Wir werden die legendären selbst gemachten Willi-Cordon-bleu sehr vermissen!

Im Sommer verbrachte man gerne ein paar Tage im Tessin. Und über viele Jahre reiste die gesamte Familie mit ins Lager des Ringclubs nach Engelberg, wo Willi zusammen und seiner Annemarie tatkräftig in der Lager-Küche mithalf. Der Sonntag war jeweils Familientag und Willi immer sehr wichtig. Diese wurden für Wanderungen oder Skitage genutzt. Natürlich hat er es sich nicht nehmen lassen, seinen Kindern das Skifahren alleine beizubringen.

Ende 2009 wurde der Sägereibetrieb in Schülen eingestellt und Willi widmete sich ausschliesslich dem Landwirtschaftsbetrieb, welche er fortan zusammen mit seiner Annemarie in Eigenregie bewirtschaftete.

Zu seinem 70. Geburtstag schenkte er seiner Familie einen dreitägigen Ausflug an den Lungernsee. Diese Zeit mit seiner Annemarie, seinen Kindern und Enkeln waren unbeschreiblich schön. Im August 2022 durfte er seine Ringerfamilie anlässlich des 60-jährigen Bestehens seiner RCW Lions bei sich zu Hause zu einem Brunch begrüssen, wo er nochmals seine Künste als Gastgeber, Gesprächspartner sowie als Jasser unter Beweis stellen konnte.

Nach kurzer Krankheit mussten wir dich am 3. Oktober 2022 im Spital gehen lassen. Wir sind dankbar für jeden Moment, den wir mit dir verbringen und geniessen durften.

Lieber Willi, wir behalten dich als liebvollen Familienvater, Vereinskameraden und Freund in bester Erinnerung und werden dich mit deiner aufgestellten, hilfsbereiten und vorallem deinem fröhlichen Lachen immer in unserem Herzen haben!

Deine Familie