Nachruf

23. August 2018

Viktor Krummenacher-Hodel

Ettiswil

Ein Jahr nachdem uns Viktor, unser Äti, den Weg ins Licht vorausgegangen ist, schauen wir in Liebe und grosser Dankbarkeit auf seinen Lebensweg zurück.

Am 3. Juli 1944, gegen Ende des Zweiten Weltkrieges, wurde Viktor als drittes Kind seiner Eltern Marie und Johann Krummenacher-Hänsli auf dem Hof Weid in Buttisholz geboren. Zusammen mit seinen vier Geschwistern erlebte er eine einfache und glückliche Kindheit. Aus dieser Zeit hat Viktor immer wieder von lustigen Anekdoten und vielen Streichen erzählt.

Das Aufwachsen auf dem Bauernhof weckte in ihm den Wunsch, ebenfalls Bauer zu werden.

Da er aber nicht der älteste Sohn war, sah er sich zuerst in anderen Berufen um. Er kam aber rasch zur Einsicht, dass er trotz allem den schönen Beruf des Bauern erlernen möchte. Darum absolvierte er bei Peter Schürmann, Soppensee, das Bauernlehrjahr. Später besuchte er die Landwirtschaftliche Schule in Pfäffikon SZ.

Bereits in dieser Zeit war er Mitglied in der Landjugend Geiss. Sein berufliches Wissen erweiterte er in verschiedenen Stellen in Buttisholz, Fenkrieden, Luthern und Ruswil. Er war auch einige Zeit als Betriebshelfer tätig. Bei der Familie seiner Tante in Luthern fühlte er sich sehr wohl. Die Hügellandschaft im Luthertal wurde für ihn wie eine zweite Heimat.

Seinen Traum, einen eigenen Hof zu bewirtschaften, hatte Viktor nie aufgegeben. Durch seine Schwester Rita lernte er seine spätere Frau Annemarie kennen. Die beiden Frauen besuchten zusammen die Bäuerinnenschule.

So sah er die Chance gekommen, bei seinem kinderlosen Onkel Toni nach dessen Hof in der Brestenegg zu fragen. Nach zähen Verhandlungen konnte er den kleinen Hof samt den drei Kühen übernehmen. Das war der Beginn einer sehr intensiven Phase in Viktors Leben.

Am 14. Mai 1976 heirateten Viktor und Annemarie und zogen zusammen in die Brestenegg.

Bereits ein Jahr später kam Sohn Lukas zur Welt, 1979 wurde Urs geboren, 1983 folgte Beat und mit Christian 1985 war das Bubenquartett komplett.

Viktor hatte die Gelegenheit, Land zu pachten und den Viehstand zu erhöhen. Mit viel Eifer erweiterte er immer wieder die Gebäude und modernisierte sie. Viktors stets hilfsbereite Art wurde von den Nachbarn sehr geschätzt.

Im Männerchor fand Viktor mit seiner heiteren Art und mit seinem trockenen Humor schnell Anschluss. Er war aber kein Mann, der sich gerne in den Vordergrund drängte, in der zweiten Reihe fühlte er sich am wohlsten. Er genoss die gesellschaftlichen Anlässe und die schönen Ausflüge mit dem Verein sehr.

1998 konnte Viktors Familie eine besondere Reise unternehmen. In Rom durften sie an der Vereidigung von Sohn Lukas als Schweizergardist teilnehmen. Die persönliche Begegnung mit dem damaligen Papst Johannes Paul II hat Viktor sehr beeindruckt. Diese Szene konnte man in der Tagesschau mitverfolgen.

Wenn man älter wird, muss man auch von verschiedenen Dingen Abschied nehmen. Die Hofübergabe an Sohn Urs gehörte dazu. Als einige Jahre danach auch die Milchwirtschaft aufgegeben wurde, schmerzte ihn das. Aber bald lernte er die neu gewonnenen Freiheiten zu schätzen.

2008 kam sein erstes Enkelkind Mona auf die Welt. Zwischen 2011 und 2015 kamen noch Laura, Tom, Amina und Lorena dazu. Viktor war gerne «Ättä» und unternahm hin und wieder eine Spritztour mit ihnen.

Nach dem Umzug 2014 ins neue Zweigenerationenhaus konnte Viktor die schöne Wohnung und die prächtige Aussicht geniessen. Gerade in dieser Zeit zeigten sich die ersten Anzeichen seiner Krankheit. Zuerst noch mit Hoffnung und Zuversicht liess er alle Massnahmen für eine Genesung über sich ergehen. Leider musste er den Kampf gegen den Krebs aufgeben.

Am späten Abend des 17. August 2017 schlief er im Beisein seiner Familie friedlich ein.

Lieber Viktor, lieber Äti, von Herzen nochmals ein grosses Dankeschön – einfach für alles. Wir vermissen dich sehr.

Deine Familie