Nachruf

11. April 2019

Thomas Bossardt

Schötz

Ostern 1936 war für unsere Eltern ein ganz besonders freudiger Festtag. An diesem Ostersonntag, 12. April, wurde ihnen ihr zweiter Sohn, unser Bruder Thomas, in die Wiege gelegt.

Ein jeder Lebensweg ist vorbestimmt. Vor wenigen Wochen mussten wir von unserem lieben Bruder leider Abschied nehmen. Viele Erinnerungen, Bilder, Erlebnisse, die uns auf unserem gemeinsam begangenen Weg geprägt haben, bleiben in uns dankbar bestehen.

So hat Thomas verschiedene Stationen durchschritten; einige davon möchten wir hier aufzeigen:

Als aufgeweckter, fröhlicher Knabe war er natürlich voll mit dabei, wenn es hinter dem Haus mit Schul- und Nachbarkameraden bunt, sportlich und lustig zu- und herging.

Als hilfsbereiter Sohn half er unserem Vater bei Waldarbeiten, im Garten und bei der Obsternte tüchtig mit.

Nach der obligatorischen Schulzeit studierte er ein Jahr am Kollegium St. Michael in Zug und erwarb anschlies­send am Seminar Hitzkirch das Patent zum Lehrerberuf. Mit grossem pflicht- und verantwortungsbewusstem Einsatz unterrichtete er an den Schulen Hilfern im Entlebuch, dann in Zell und anschliessend viele Jahre in unserer Heimatgemeinde Schötz. Er war ein eifriger Lehrer, der seine Aufgabe treu, gewissenhaft, ja minutiös erfüllte. 

Aus der Seminarzeit und später auch in seinem Schulalltag entstanden feste Freundschaften und kollegiale Verbindungen, die zeitlebens ihren festen Platz innehatten. Immer wieder fanden freudige, gesellige Stunden des Beisammenseins statt, welche die Verbundenheit festigten. Thomas hatte Humor, der ansteckte und die Anwesenden mitzog.

Thomas pflegte seine geliebten Hob­bys. Als begeisterter Fussballfan setzte er sich tatkräftig für diesen Sport ein: so als Mitbegründer des FC Knutwil, FC Zell, als Präsident des FC Schötz und Trainer dessen Junioren.

Als grosser Naturfreund war er beim Wandern durch Wald und Flur, beim Pilze- und Beerensammeln im Element.

In den späteren, ruhigeren Jahren war für ihn der Garten ein Lieblingsort, den er hegte und pflegte wie ein Kleinod. Dieser Platz mit Blick auf das stille Gewässer des Biotops war für ihn ein ruhender Pol der Erholung, an dem er in seiner Gedankenwelt schwelgte und sein Interesse am Weltgeschehen mit Zeitschriften und Zeitungen stillte. 

Doch ein jeder Lebensweg ist nicht nur von der Sonne erhellt. Es werden auch dunkle Schatten auf ihn geworfen. Thomas hat diese dunklen Seiten des Lebens erfahren und durchgestanden. Er hat seine schwere, schmerzhafte Krankheit viele Jahre mutig und ergeben durchlitten – wohl auch dank seiner tiefen Gläubigkeit. 

Nun bist du, lieber Thomas, von uns gegangen. Du darfst nun leben in der Liebe und Güte Gottes. Auch wenn deine Lücke unausgefüllt bleibt, sind wir miteinander verbunden. Die Spuren, die du hinterlässt, deine Liebenswürdigkeit, Hilfsbereitschaft und Grosszügigkeit sind unauswischbar. DANKE, Thomas! Behüte dich Gott! 

  

Deine Geschwister mit Familie