Nachruf

25. August 2022

Olga Schärli-Roos

Olga Schärli-Roos
Menzberg

Es war ein kalter Novembermorgen mit viel Schnee, dieser 25. November im Jahre 1936, als Olga Schärli-Roos auf die Welt kam. Das hat uns ihre Mutter, unsere Grossmutter, Josefine Roos-Aregger immer erzählt. In einer Gegend wie im Napfgebiet, auf der Wald­egg, aufzuwachsen war zu dieser Zeit wunderschön, aber nicht immer einfach. Die Jugend und Schulzeit waren von Arbeit, aber auch von viel Freiheit, schönen Momenten und Erfahrungen geprägt.

Olga war eine lebensfrohe junge Frau. Die Natur sowie die Tiere lagen ihr sehr am Herzen. Zeitlebens liebte sie die Musik. Mit viel Freude spielte sie Handharmonika. Zusammen mit ihrer jüngeren Schwester ist sie sogar öffentlich aufgetreten. Viele Jahre hat sie im Kirchenchor Menzberg gesungen. Sie war über viele Winter in Saisonstellen in der ganzen Schweiz. Die Erfahrungen, die sie an all diesen Orten gemacht hat, gaben ihr ihre Weltoffenheit.

Das Leben war nicht immer lieb mit ihr. Sie musste einige Schicksalsschläge hinnehmen.

Sie hat es aber immer geschafft, zufrieden zu sein mit dem was sie hatte. Aussagen wie «Ja es geht schon» oder «Sind wir doch einfach dankbar für das, was wir haben und für die Menschen, die mit uns unterwegs sind»  haben nicht nur uns alle geprägt, sondern auch viele Menschen beeindruckt, die sie immer in der Waldegg besucht haben. Auch später, als sie auf den Rollstuhl angewiesen und manchmal traurig war über die eingeschränkte Beweglichkeit, hat sie sich nie beklagt und immer wieder die guten Seiten des Lebens hervorgehoben. Olga hat es geliebt zu stricken, solange es ihr körperlich möglich war. Auch Lesen war eine ihrer ganz grossen Leidenschaften, vom Krimi bis zum Sachbuch, und das bis zu ihrem Tod. Sie hat es verstanden zuzuhören und Menschen dazu zu bringen, wieder die schönen Seiten des Lebens zu sehen. Viele, viele Menschen aus aller Welt haben bei ihr am Küchentisch gesessen und mit ihr über Gott und die Welt diskutiert. Ihr herzhaftes Lachen und ihr Schalk haben uns alle berührt.

Liebes Mami, liebe Schwester, wir vermissen dich sehr. Wir sind aber unendlich dankbar, dass wir dich hatten und einen Teil deines Lebens sein durften. Von Herzen sagen wir dir danke für dein Dasein. Wir wissen, dass du immer mitten unter uns bist.

Stefan, Megi, Hedi