Nachruf

23. Dezember 2021

Marie Reinert-Büchler

Marie Reinert-Büchler
Grossdietwil

Im Grünbach in Altbüron wurde unser Mueti Marie Reinert-Büchler am 12. August 1944 geboren; als ältestes von sechs Kindern von Anton Büchler und Magdalena Lischer. Sie erlebte eine unbeschwerte Kindheit mit vielen Abenteuern auf dem weiten Schulweg.

Schon früh half Marie tatkräftig ihrem Vater im Landwirtschaftsbetrieb mit. Die Liebe zur Natur und dessen kleinen und grossen Schönheiten trug sie ein Leben lang mit sich. Nach dem Ende der obligatorischen Schulzeit besuchte sie im Winter eine hauswirtschaftliche Schule in Hetzligen, um anschliessend in verschiedenen Anstellungen auf grossen landwirtschaftlichen Betrieben als Köchin tätig zu sein. Ihr offenes Ohr und der freundliche Umgang mit den Menschen schätzten alle sehr. Marie hatte gerne gesellige Anlässe und an der Kilbi in Altbüron lernte sie unseren Vati Hans kennen. Im Mai 1967 heirateten sie und die Sägerei in Grossdietwil war von nun an ihr Daheim. In den folgenden Jahren wurden drei Töchter geboren. Gleichzeitig mit der Geburt der ersten Tochter Irene wurde auch Peter Schärli in die Familie aufgenommen.

Auch im Gemeindeleben war unser Mueti aktiv: In den 1970er-Jahren war sie Köchin für die Schulsuppe. Sie mochte diese Arbeit sehr, weil sie die gemeinsame Zeit mit den Schülerinnen und Schülern stets schätzte. Auch beim Aufbau der Familienhilfe der Pfarrei Grossdietwil half sie mit und amtete danach mehr als 20 Jahre als deren Vermittlerin.

Leider stellten sich bei Marie bereits Anfang der 1980er-Jahre immer mehr gesundheitliche Probleme ein. Schon bald erhielt sie die niederschmetternde Diagnose Multiple Sklerose. Medikamente halfen wenig und die mehrwöchigen Kuraufenthalte in Montana waren für sie und die ganze Familie nicht einfach. Doch unser Mueti versuchte trotz der MS jeden Tag zu meistern und lebte so mit Gottvertrauen, Entschlossenheit und der Unterstützung der Familie ihr Leben weiter.

Der grosse Garten war ihr liebstes Hobby und vor allem erfreute sie sich an den schönen Blumen. Schon bald sprangen die ersten Grosskinder durch den Garten. An langen Winterabenden sass sie gerne am Küchentisch, las Zeitung, strickte Socken in allen Farben und hörte lüpfige Volksmusik. Bei besonders guter Musik hörte man ihr fröhliches Pfeifen bis zur Treppe hinunter.

Einige Jahre später wurde die Sägerei umgebaut und Mueti und Vati zügelten mit Peter in die neue Erdgeschoss-Wohnung. Durch ihre Krankheit wurde sie mehr und mehr gezwungen in der Wohnung zu verweilen. Umso grösser war die Freude an den Grosskindern, welche viel Abwechslung und kurze Weile in die Stube brachten. Dank der grossen Unterstützung und der achtsamen Umsorgung von Vati Hans und der ganzen Familie konnte Marie noch einige Jahre in Grossdietwil bleiben.

Vor sechs Jahren war die Krankheit leider so weit fortgeschritten, dass das Wohnen in der Sägerei nicht mehr möglich war.

Im Violino in Zell begann für Mueti ein neuer Lebensabschnitt. Mit liebevoller Pflege und Fürsorge durfte sie dort eine schöne Zeit verbringen; vor allem freute sie sich über Besuche von der Familie sowie Freunden und Bekannten. Dahlien, Rosen und fröhliche Blumensträusse im Zimmer brachten Marie zum Lächeln und bedeuteten ihr viel.

Die gesundheitlichen Gebrechen wurden im Verlaufe des letzten Jahres zunehmend schwerwiegender. Immer wieder waren Aufenthalte im Spital notwendig und Mueti litt oft an starken Schmerzen.

Trotz allem konnte man ihr mit kleinen Dingen bis zuletzt grosse Freude bereiten. Leise und friedlich bist du an einem sonnigen Herbsttag für immer eingeschlafen.

Von Herzen danken wir dir, liebes Mueti, für deine Liebe und Fürsorge. Einfachheit und die kleinen Wunder im Alltag waren dein Leben. Möge dir Gott Frieden und ewiges Licht schenken. Wir werden dich immer im Herzen mittragen

Deine Familie