Nachruf

28. Juni 2021

Maria Stöckli-Meier

Maria Stöckli-Meier
Gettnau

Maria wurde am 28. Juli 1946 als erstes Kind von Juliana und Otto Meier-Burk­art im Unterhaus Schülen geboren. Innerhalb von zehn Jahren wurden zwei Schwestern und sechs Brüder geboren, wovon zwei Brüder im ersten Lebensjahr verstorben sind. So musste Maria schon früh im Haushalt und bei der Betreuung der jüngeren Geschwister im Haushalt mithelfen. Später war ihre Hilfe auch auf dem Landwirtschaftsbetrieb gefragt. Maria besuchte sieben Jahre die Gesamtschule in der Schülen. Das 8. Schuljahr wurde ihr erlassen, da ab 1960 die Schüler von der Schülen für die letzten zwei Schuljahre nach Willisau zur Schule mussten. Nach der Schulzeit besuchte sie den obligatorischen Hauswirtschaftsunterricht in Willisau. Hier holte sie sich das nötige Rüstzeug für ihr zukünftiges Wirken als Familienhilfe. Sie unterstützte ihre Eltern weiterhin in Haus und Hof. Daneben machte sie bei vielen Wöchnerinnen Aushilfe und betreute die Familien. Sie erzählte gerne von diesen schönen Einsätzen und hatte mit einigen Familien immer noch Kontakt. Maria war eine lebenslustige und fröhliche junge Frau und liebte das Tanzen, Singen und die Fasnacht. Sie erzählte gerne von den lustigen Erlebnissen und Streichen mit den Nachbarstöchtern. Eines Tages, bei der Getreideernte, kam Hans Stöckli mit dem Getreidemäher auf den Hof. Dieser flotte junge Mann vom Mangen­haus in Gettnau gefiel Maria sehr. Aus dieser Begegnung wurde Liebe und am 12. April 1969 läuteten in Luthern Bad die Hochzeitsglocken für das junge Paar.

Eine glückliche Ehe, in der sie sich gegenseitig respektierten und unterstützten, nahm ihren Anfang. Nacheinander kamen ihre drei Kinder Irene, Pirmin und Peter auf die Welt und machten das Familienglück komplett. Mueti legte grossen Wert auf das Wohl der ganzen Familie und erzog ihre Kinder mit viel Liebe und Fürsorge. Sehr stolz war Mueti darauf, dass alle Kinder einen Beruf erlernen konnten. Besonders viel bedeutete es ihr auch, dass sie an allen Hochzeiten ihrer Kinder dabei sein durfte.

Ihre betagten Schwiegereltern auf dem Hof unterstützte sie grosszügig, damit sie in ihrer gewohnten Umgebung den Lebensabend geniessen konnten.

Als junge Mutter musste sie bald einen Tiefpunkt in ihrem Leben verkraften. Das glückliche Familienleben wurde für sie plötzlich zum Kampf gegen die schwere Krebserkrankung. Sie verbrachte mehrere Monate im Spital und ihr Leben hing an einem seidenen Faden. Eine schwierige Zeit für die ganze Familie. Doch sie hatte die Kraft, sich zu erholen und durfte zurück nach Hause zu ihrer Familie. Sehr viel Kraft in all ihren Lebenssituationen gab ihr der Glaube an Gott. So unternahm sie als Dank für die Genesung 1992 mit ihrem Hans eine Pilgerreise zur Mutter Gottes in Lourdes. 1994 musste sie dann Abschied von ihrem Vater nehmen und im Jahre 1996 verstarb auch ihre Mutter.

Einen weiteren sehr schweren Schicksals­schlag erlebte Maria am 7. März 1998. An diesem Tag verstarb ihr geliebter Hans unerwartet während der Arbeit. In dieser schweren Zeit gaben ihr ihre Kinder Halt und Kraft und boten ihr grosse Unterstützung.

Abwechslung, Kraft und sehr viel Freude tankte Maria bei der Arbeit in ihrem Garten. Sie war in ihrem Element, wenn sie ihrem Gemüse zusehen konnte, wie es aus dem Boden heranwuchs. Regelmässig fuhr sie an den Buuremärt in Willisau, um einen Teil ihrer Ernte zu verkaufen. Schon bald nach dem Tod ihres Ehemannes vergrös­serte sie ihren Garten und jedes Jahr fanden weitere Sorten Gemüse in ihren Beeten Platz. Da Kunden sie vermehrt zu Hause besuchten, errichtete sie bald darauf einen Hofladen und pflegte diesen bis zuletzt. Besonders geschätzt hat sie dabei den persönlichen Kontakt mit ihren Kunden.

Eine weitere Aufgabe kam mit der Geburt ihrer sechs Enkelkinder auf Maria zu. Sie freute sich als Oma mit ihnen Zeit zu verbringen und ihnen aus früheren Zeiten zu erzählen. Sie verfolgte deren Heranwachsen mit Begeisterung und freute sich an den Erfolgen der jungen Generation.

Maria hat zudem sehr aktiv am Dorf­leben in Gettnau teilgenommen. So war sie Mitglied des Kirchenchors und des Samaritervereins. Besonders gefreut hat sie sich jeweils auf das gesellige Beisammensein nach den Chorproben, wo sie jeweils herzhaft lachen und auch lebhaft diskutieren konnte. Dieses bedeute für sie Abwechslung von ihrem strengen Alltag. Mit grosser Freude hat sie in Gettnau auch das Amt als Friedensrichterin über mehrere Jahre ausgeführt. Sie legte viel Wert darauf, für alle Beteiligten eine gute Lösung zu finden.

Geliebt hat Mueti die gemeinsamen Familientreffen, vor allem zu Festtagen. Sie genoss es, all ihre Liebsten bei sich zu haben und diese zu bekochen.

Im Dezember 2020 verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand und ihre Kräfte liessen zunehmend nach, sodass ein Spitalaufenthalt nötig wurde. Leider erholte sie sich nicht mehr und sie ist in der Nacht auf den 2. Januar 2021 ruhig und friedlich eingeschlafen.

Wir sind dankbar für die Zeit, die wir mit dir verbringen durften. Mit vielen schönen Erinnerungen werden wir dich immer im Herzen tragen.

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