Nachruf

17. Januar 2019

Margrith Scherrer-Dubach

Zell

Margrith Scherrer-Dubach wurde am 14. August 1940 als drittes Kind von Hans und Marie Dubach-Troxler geboren und ist mit fünf Geschwistern im Gasthof Löwen in Hergiswil b. W. aufgewachsen. Dieses Umfeld hat Margrith stark geprägt. Seit ihrer Kindheit hat sie ein offenes Familien- und Gesellschaftsleben gelernt und geliebt. Im Jahr 1963 hat Margrith Franz Scherrer geheiratet, ist nach Zell auf den Bauernhof Bründlen gezogen und hat ihren vier Kindern Franz, Judith, Martin und Brigitt das Leben geschenkt. Der Alltag war geprägt von den Aufgaben, die das Familienleben auf einem Bauernhof mit sich bringen. Zusätzlich hat sie von 1971 bis 1977 die Führung des Gasthofes Löwen in Hergiswil übernommen. In dieser Zeit hat die Familie in Hergiswil gewohnt und Margrith als Wirtin und Mutter zwei Vollzeitrollen fast im Alleingang ausgefüllt. Die grossen zeitlichen Freiräume oder gar Familienferien waren deshalb selten. Margrith hat es geliebt, mit ihrer Begeisterung und ihrem Können aus der Küche immer wieder die ganze Familie zu verwöhnen. Es ist deshalb nie das Gefühl aufgekommen, es fehle etwas. Später sind neun Grosskinder dazugekommen. Alle haben Margrith während vieler Jahre als aufmerksame Grossmutter erleben dürfen. Sie hat sich nicht nur für den Hütedienst Zeit genommen. Es hat sie interessiert, wie es ihren Grosskindern geht, wie sie sich entwickeln und hat regelmässig ihre Auftritte, Sportanlässe und Konzerte besucht.

Margrith hat viel Lebensenergie zur Verfügung gestanden und diese hat sie bereits früh für die Arbeit eingesetzt. Obwohl sie die Kantonsschule in Willisau besucht hat und praktisch begabt gewesen ist, hat sie nie ein Studium oder eine Lehre gemacht. Ihre Kraft war im elterlichen Gasthof Löwen gefragt und so hat sie, mit wenigen Unterbrüchen für Sprachaufenthalte in Freiburg und London, bis zur Heirat dort gearbeitet. Ihr Rüstzeug dafür hat sie sich in Kursen im Montana in Luzern und später mit der Wirteprüfung geholt. Als Bauernfrau ist es für sie selbstverständlich gewesen, einen schönen Gemüsegarten zu pflegen. Das hat sie gerne gemacht und nie aufgegeben. Aber auch auf dem Feld hat sie geholfen, wenn Hilfe nötig war. Ihr handwerkliches Geschick und ihre Neugier haben sie befähigt, verschiedenste Handwerkskünste auszuleben oder mindestens auszuprobieren. Stricken, häkeln, nähen, Holz schnitzen und Glas ritzen sind ein paar ihrer teilweise über eine sehr lange Zeit ausgeübten Hobbys.

Margrith hat es verstanden, ihre viel­seitigen Interessen mit den Aufgaben des Alltages in Einklang zu bringen. Sie hat sich jeweils gefreut, ab und zu aus ihrer Welt auszubrechen und sich von etwas Neuem oder Fremden inspirieren zu lassen. Ihre Freude an Musik, Tanz und Theater hat sie gepflegt, indem sie sich über viele Jahrzehnte ein Saisonabonnement des Stadttheaters Luzern gegönnt hat. Ihre grosse Begeisterung für verschiedene Fremdsprachen hat sie in Sprachkursen gepflegt. Das hat sie vor allem aber auch deshalb gemacht, um sich auf ihren vielen Reisen möglichst selbständig bewegen und dabei viel aufnehmen zu können. Jedes Jahr ist Margrith ohne Familie mindestens eine Woche meistens ins Ausland in die Ferien verreist und hat am liebsten immer neue Reiseziele besucht. Badeferien und Kulturreisen haben sich abgelöst, weil die Begeisterung für die Wasserwelt beim Schnorcheln genauso gross war wie für historische Bauten oder andere Kulturen.

Eine tiefe religiöse Überzeugung hat Margrith immer begleitet. Sie hat sich darum über viele Jahre in verschiedenen Kirchendiensten der Pfarrei Zell eingebracht. Um sportlich fit zu bleiben, hat Margrith über Jahrzehnte im Frauenturnverein Zell mitgemacht. Aus diesem Vereinsleben und der Vorstandsarbeit sind starke Freundschaften entstanden, die gehalten und in ihrem Leben eine grosse Bedeutung eingenommen haben. 

Margrith hat ihr Leben bis am Schluss geliebt. Obwohl sie gerne noch länger unter uns geblieben wäre, hat sie die Erlösung von ihrer Krankheit annehmen können und ist am 12. Januar 2018 friedlich eingeschlafen. 

Am Sonntag, 27. Januar 2019, 10.15 Uhr, halten wir in der Pfarrkirche Zell in ihrem Gedenken das erste Jahresgedächtnis.