Nachruf

30. Dezember 2019

Margrith Kaufmann-Hodel

Wauwil

Margrith Kaufmann-Hodel ist am 20. Juli 1935 auf dem Bauernhof im Unterdorf Egolzwil zur Welt gekommen. Mit ihren sechs Geschwistern erlebte sie eine einfache, aber glückliche Kindheit. Im Hause der Eltern Marie und Leo Hodel-Lütolf wurde gerne gesungen und musiziert.

Sie besuchte die Primarschule in Egolzwil und die Sekundarschule in Schötz. Nach der Schulzeit mussten alle Kinder ein Jahr auf dem elterlichen Bauernhof mithelfen. Danach zog es sie in die Westschweiz nach Chatel St. Denis, wo sie in einem Pfarrhof mithalf und sich in einem nahegelegenen Institut gute Französischkenntnisse aneignete.

Nach Egolzwil zurückgekehrt, besuchte sie dann die Freihandelsschule in Luzern. Ihre Fachkenntnisse konnte sie in der Glashütte Wauwil im Bereich Einkauf und Buchhaltung anwenden und während der elfjährigen Tätigkeit vertiefen. 

Dort begegnete ihr Xaver Kaufmann. Aus der anfänglichen Romanze entstand eine ernsthafte Beziehung und am 10. Mai 1960 läuteten die Glocken der Kapelle Luthern Bad zur Hochzeit. Nach der Hochzeitsreise ins schöne Engadin begann die gemeinsame Zukunft im «Central» Wauwil. 1964 erblickte ihr Sohn Armin das Licht der Welt und 1967 ihre Tochter Judith. 

Schon bald, als die Kinder etwas grös­ser waren, half Margrith in der Landwirtschaftlichen Genossenschaft Central mit. Neben dem Geschäft liebten Margrith und Xaver die Gartenarbeit und Tiere. Für Armin und Judith war es eine Freude und ein Geschenk in dieser Umgebung aufwachsen zu dürfen.

Als die Schwiegereltern, welche im selben Haushalt wohnten, pflegebedürftig wurden, unterstützte Margrith diese mit Hingabe. Besonders der Schwiegervater durfte bis ins hohe Alter im Kreise der Familie leben und 1986 zu Hause sterben.

Nur zwei Jahre später erkrankte Xaver und verstarb kurz darauf im Alter von nur 56 Jahren. Dies war für die Hinterbliebenen eine sehr schwere Zeit.

Margrith übernahm daraufhin mit viel Engagement die Geschäftsleitung im «Central». Die Arbeit bereitete ihr viel Freude, besonders den Kundenkontakt schätzte sie sehr. Armin arbeitete ab diesem Zeitpunkt ebenfalls im Geschäft mit. 

1987, 1990 und 1993 kamen die Grosskinder Ramon, Daniel und Reto zur Welt, welche sie sehr gerne gehütet hatte.

Erst im Alter von 72 Jahren beendete Margrith die berufliche Tätigkeit im «Central», was gleichzeitig auch die Auflösung des Geschäftes bedeutete. 

Als sie 60 Jahre alt war, lernte sie auf einem Fest Karl Härdi kennen. Sie unternahmen gemeinsam dies und das und spürten, dass sie gut zusammenpassten. Sie gingen wandern oder im Winter zum Langlaufen und reisten in verschiedene Länder und Orte. In den letzten zwei Jahren wurden die Reisen weniger ausgedehnt. Wenn es auch nur noch die Spaziergänge im geliebten Wauwilermoos waren, verbrachten sie viele schöne Momente zusammen.

Margrith liebte das Kartenspiel: Sie traf sich regelmässig mit Jassfreunden, mit denen es meist lustig zu und her ging.

Das wöchentliche Turnen bedeutete ihr viel, wollte sie doch beweglich bleiben. So fuhr sie nach wie vor immer noch mit dem Velo entweder ins Moos oder ins Dorf.

Regelmässig machte sie Krankenbesuche. Sie half gerne ihren Freundinnen und Bekannten, indem sie sie zum Einkaufen, zur Post oder zur Bank fuhr. Danach gab es meist ein gemütliches Kaffeekränzchen.

Margrith hinterlässt insgesamt den Eindruck einer Frau, die, obwohl sie auch viel Schwieriges im Leben erfuhr, loslassen und verzeihen konnte. Sie hielt ihr Augenmerk auf das Gute, auf das Positive. Bestimmt hat ihr tiefer und lebendiger Glaube an Gott ihr dabei geholfen und sie unterstützt.

Wir danken ihr für all das Gute, was sie für uns getan hat, für ihre aufmunternden, vertrauenspendenden Worte und einfach für ihr ruhiges und liebevolles Wesen.