Nachruf

25. Januar 2018

Margrit Kohler–Schneider

Daiwil

Mueti Margrit wurde am 13. November 1936 in Kottwil als zweites Kind von Marie und Hans Schneider-Brand geboren. Zusammen mit ihrer Schwester Rosmarie verbrachte sie eine schöne und unbeschwerte Jugendzeit zu Hause bei ihren Eltern und ihrem Onkel, der zugleich ihr Götti war. Margrit und ihre Schwester mussten auch viel auf dem elterlichen Hof mithelfen, was damals üblich war.

Die Schulzeit verbrachte sie in den ersten Jahren in Kottwil und später die Oberstufe in der reformierten Schule Hopöschen in Ruswil. Konfirmiert wurde sie am Palmsonntag 1952 in Sursee. Nach der Schule war sie in Wangen an der Aare in einem Haushalt tätig und später noch eine Zeit lang im Welschland, um die französische Sprache zu lernen.

Am Blochwil-Fest lernte sie im Jahre 1954 den jungen Rekruten Hans Kohler von Daiwil kennen. Sie gewannen einander lieb, und am 22. September 1956 gaben sich die beiden das Ja-Wort in der reformierten Kirche Willisau.

Ein Jahr später wurde ihnen das erste Kind, Hans, geschenkt. Es sollten noch Ursula, Vreni und etwas später Edwin folgen. Bis 1969 waren auf dem Stülzenhof vier Generationen am gleichen Tisch, und sie lebten auch relativ auf engem Wohnraum zusammen. Dies war für die jungen Eheleute nicht immer einfach. Zum Beispiel durften damals am Tisch nur die Erwachsenen reden und die Kinder hatten zu schweigen. Sie waren trotzdem eine glückliche Familie.

Im Jahr 1968 durften Margrit und Hans den Landwirtschaftsbetrieb von den Eltern übernehmen. In dieser Zeit fand die Mechanisierung statt, was viele Veränderungen mit sich brachte.

Margrit war schon früh nach der Heirat dem ref. Kirchenchor Willisau beigetreten und sang über 40 Jahre mit. Auch im ref. Frauenverein engagierte sie sich viele Jahre, so war sie 19 Jahre Präsidentin. So lernte sie viele Leute kennen und auch schätzen.

Der Glaube bedeutete ihr viel. Anfänglich hielt sie auf dem Stülzenhof im Wechsel mit ihrer Schwiegermutter Marie Sonntagsschule und später auch noch an die 10 Jahre in der ref. Kirche Willisau.

Auch die leidvolle Seite des Lebens machte vor ihrer Familie nicht halt: 1976 verlor sie ihren Vater und 1985 die Mutter. Margrit konnte bei der Beerdigung ihrer Mutter nicht dabei sein, weil sie nach einem schweren Autounfall im Spital lag. 1992 verstarb ihre Schwester Rosmarie nach schwerer Krankheit.Ein schwerer Schicksalsschlag war der unerwartete Tod vom Grosskind Christoph mit knapp 4 Jahren.

1989 konnten sie ihren Landwirtschaftsbetrieb ihrem Sohn Hans und der Schwiegertochter Nelli übergeben.

Sehr viel Freude bereiteten ihr die 13 Grosskinder. Später wurde sie noch stolze Urgrossmutter. Zurzeit sind es elf Urgrosskinder. Das zwölfte konnte sie leider nicht mehr erleben.

Vor fast neun Jahren durften Mueti und Vati in die neue Wohnung im Stöckli einziehen, was sie in vollen Zügen geniessen konnten. Leider kamen nach und nach Altersbeschwerden, was einige Spitalaufenthalte nötig machte. Mit ihrem positiven Denken erholte sie sich immer wieder recht gut.

Doch die letzte Operation, das Einsetzen einer neuen Herzklappe, verlief nicht ohne Komplikationen. Mueti war danach eingeschränkt in der Beweglichkeit mit Armen und Händen und auch im Sehen. Zwar verlief die Genesung überraschend gut, bis anfangs letzter Woche ein massiver Infekt aufbrach. Innerhalb weniger Stunden verschlechterte sich ihr Zustand ganz massiv. Im Beisein einiger Angehöriger durfte Mueti am 5. Dezember 2017 friedlich einschlafen.

Mueti, wir danken dir für die wertvolle Zeit, die wir mit dir verbringen und geniessen durften, und danken dir für alles, was du für uns getan hast. In unseren Herzen lebst du weiter.