Nachruf

11. Mai 2018

Luise Bammert-Steffen

Luthern

Unser Muetti wurde am 22. Oktober 1935 als drittes Kind von den Eltern Hans und Nina Steffen-Häfliger im Grünbach in Altbüron geboren. Zusammen mit ihren fünf Geschwistern durfte sie eine einfache, aber glückliche Kindheit erleben. Die Schule besuchte sie in Albüron und die Christenlehre am Sonntagnachmittag in Grossdietwil. 

Nach der Schule arbeite sie in verschiedenen Haushaltungen. Sie erzählte immer gerne von früheren Zeiten. 1958 besuchte sie die Bäuerinnenschule in Willisau. Mit den Frauen pflegte sie auch nach Jahren ein schönes Verhältnis. Auch mit ihren Schulkameradinnen/-kameraden hatte sie ein gutes Verhältnis. Sie freute sich immer sehr auf die Klassenzusammenkunft. Auch das Cousinentreffen verpasste sie fast nie. 

Am 19. Oktober 1963 schloss sie mit Anton Bammert von Hergiswil in der Wallfahrtskirche Luthern Bad der Bund der Ehe. Sie wohnten im Sonnrain, den unser Vater von seiner Grossmutter übernehmen durfte. Im Jahr 1965 wurde Sohn Toni geboren, danach folgten 1966 Tochter Marlis und 1977 Tochter Andrea. Sie war uns eine fürsorgliche Mutter. Als Toni und Marlis noch klein waren, lernte Muetti auch Auto fahren. Das war eine grosse Erleichterung, da sie sonst immer mit dem Töffli unterwegs war. Sie freute sich sehr über die Geburten ihrer sechs Grosskinder. Und sie freute sich immer, wenn ihre Kinder und Grosskinder auf Besuch kamen.

Es gab auch schwere Zeiten im Leben von unserem Muetti. 1964 brannte auf dem elterlichen Hof die Scheune nieder. 1967 verstarb ihr Vater, 1968 ihre Mutter, 1969 verunglückte ihr Bruder Hans, und 1976 kam ihr Göttibub Hugo bei einem Unfall ums Leben. Als unser Vater schwer erkrankte, pilgerten sie oft ins Luthern Bad oder nach Sachseln zum Bruder Klaus und holten sich dort die nötige Kraft. Als er dann am 28. Januar 1999 verstarb, konnte sie diesen Verlust nur schwer verarbeiten. Auch ihre Geschwister Albert und Käthi sind ihr im Tod vorausgegangen. Unser Muetti reiste gerne und fand dort ein wenig Ablenkung. Sie ging gerne auf Werbefahrten oder auf die Wallfahrt nach Einsiedeln oder zum Bruder Klaus nach Sachseln. Einmal war sie sogar in Rom. Mit ihrer Schwester Luzia verreiste sie mehrmals in die Seniorenferien. Sie machte auch über 50 Jahre aktiv im Samariterverein mit und wurde so auch Ehrenmitglied. Sie war auch aktiv im Altersturnen oder besuchte gerne Jassnachmittage. Auch die Seniorenfasnacht verpasste sie fast nie. Gerne besuchte sie die Märkte im Willisau oder Huttwil. Und stets war ihr Hund Rigo ihr treuer Begleiter.

Aber es machten sich auch die Altersbeschwerden bemerkbar. Nach mehreren Stürzen und Spitalaufenthalten war der Eintritt ins Altersheim unumgänglich, so musste sie sich am 19. Januar 2016 schweren Herzen entschliessen, ins «Violino» Zell einzuziehen. Es war nicht einfach für unser Muet­ti. Aber sie hat sich schnell eingelebt. Das Gehen machte ihr Mühe, so war sie immer mehr auf den Rollstuhl angewiesen. Aber sie freute sich immer, wenn sie Besuch bekam oder für einen kurzen Ausflug abgeholt wurde. Und natürlich, wenn Hund Rigo auf Besuch kam. Am 6. Mai 2017 durfte sie noch an der Hochzeit von ihrem Grosskind Stefan dabei sein. Das hat sie riesig gefreut. Aber man merkte, Muetti wurde zunehmend schwächer.

So durfte sie am 9. Februar 2018 nach kurzer Krankheit friedlich und wohlumsorgt einschlafen. 

Liebes Muetti, wir danken Dir für alles, was Du für uns getan hast. Wir werden Dich nie vergessen. In unseren Herzen lebst Du weiter.

In Liebe, Deine Familie