Nachruf

05. April 2018

Kurt Müller

Hergiswil

Kurt hatte am 14. Juli 1965 als zweites Kind von Käthy und Alois Müller-Stadelmann das Licht der Welt erblickt und wuchs mit seinen vier Geschwistern im Gauchschachen auf.

Das gute Musikgehör wurde von den Eltern schon früh erkannt und so fing Kurt bereits als zwölfjähriger Junge an, das Schwyzerörgelispielen bei Guschti Wüthrich in Thörigen zu erlernen. Unzählige Auftritte folgten in all den Jahren. Zuerst mit dem Schwyzerörgeliquartett Hergiswil, danach mit verschiedenen Formationen. Die Highlights waren sicher diverse CD-Aufnahmen zusammen mit Jodlerclubs, seine erschaffene Formation der jungen Chnöpflidröcker Hergiswil mit dem Gewinn am Prix Walo und das Engagement in Kanada, wie auch die Konzerte zusammen mit dem amerikanischen Countrysänger Brent Moyer. Kurt nahm sich auch der Herausforderung an, Musikunterricht zu geben.

Kurts Zielstrebigkeit wirkte sich auch in der beruflichen Laufbahn positiv aus. Schon früh war zu Hause klar, dass sich Kurt zum selbstständigen Unternehmer entwickeln würde. Nach seiner Meisterprüfung zum dipl. Heizungsinstallateur erhielt er schon bald die ersten Anfragen, die er zu Hause in der Stube abwickelte. Um die grosse Nachfrage nach Heizungen bewältigen zu können, folgten der Neubau in der Luegetalmatte, Hergiswil, und die ersten Angestellten. Zusammen mit seiner Frau Irene, die ihm später mit den Kindern oft den Rücken freihielt, konnte ein erfolgreiches Unternehmen aufgebaut werden. Kurt ermöglichte gesamthaft 12 Lehrlingen den Abschluss zum Heizungsinstallateur. Er baute sich ein grosses seriöses Fachwissen auf und liebte knifflige Aufgaben, welche ihn forderten. Das Mitwirken im Vorstand des Gewerbevereins und der Sozialen Baugenossenschaft bereitete ihm Freude. 

Die Motocross-Trainingspiste im Gauchschachen in den Jahren 1978 bis 1989 war für die ganze Familie eine aufregende Zeit. Wenn am Samstag die Motocross-Töffs auf dem Gelände starteten, ging die Post ab. Es lag auf der Hand, dass sich auch Kurt das Motocrossfahren zum Hobby machte. Er liebte das Ambiente an den Rennen und an den Trainings im In- und Ausland. Später begleitete und unterstütze er dann oft seine Söhne Gery und Loris und ermöglichte ihnen viele erlebnisreiche Tage in der Motocross-Szene. Besonders gefreut hatte sich Kurt über den Schweizer-Meister-Titel Junior-Swissopen, den sich Gery letztes Jahr erkämpfen konnte.

Seine eigene Familie mit Irene und den drei Kindern Pamela, Gery und Loris bedeuteten Kurt sehr viel und er war stolz auf sie. Kurt gab seine Erfahrungen und sein Wissen gerne den Kindern weiter und hatte bei Problemen immer eine Lösung auf Lager. Die Natur hatte für Kurt eine grosse Bedeutung und er verbrachte mit der Familie gerne Zeit im Freien. So war er auch einige Jahre als Jäger aktiv. Weitere Hobbys von Kurt waren unter anderem das Töfffahren, Biken, Joggen, Skifahren und Wildtiere beobachten. Das Wandern im Napfgebiet liebte er sehr und dies auch bei grösstem «Hudelwetter». Oft hat Kurt die Grenzen gesucht und war sehr offen für andersdenkende Leute.

Das Geschäft und die Familie unter einen Hut zu bringen, war bestimmt nicht immer einfach und der geschäftliche Zeitdruck wurde nicht weniger. Kurt begann intensiv über sein Leben nachzudenken und entschloss sich 2014 geschäftlich kürzerzutreten. Seine Idee war, als Alleinunternehmer im Bereich Heizungsservice tätig zu bleiben, und dies setzte er auch um.

Kurt war schon länger bekannt, dass er mit der Produktion der roten Blutkörperchen ein Problem hatte. Nachdem die medikamentöse Behandlung nicht mehr die nötige Wirkung zeigte, musste sich Kurt im September 2016 einer Stammzellen-Transplantation, mit der Spende seiner Schwester Käthy, in der Uniklinik Basel stellen. Darauf folgte im April 2017 die Hiobsbotschaft der akuten Leukämie. Diese konnte mit einer sehr starken Chemotherapie im Kantonsspital Luzern bekämpft werden, brachte jedoch Kurts Körper total durcheinander. Kurt hatte das klare Ziel, geheilt zu werden. Entsprechend stellte er sich Anfang November nochmals einer Stammzellen-Transplantation in Basel. Der eingefangene Infekt Mitte November führte dann zu gros­sen Komplikationen. Es folgte für alle ein emotionaler Marathon. Kurt hatte schlussendlich gespürt, dass es für den Körper zu viel wird und konnte in Anwesenheit seiner Familie am 22. Dezember 2017 friedlich einschlafen.

Lieber Kurt, in unseren Herzen lebst du weiter.