Nachruf

25. August 2022

Klaus Wolf

Klaus Wolf
Fischbach

Am 7. März 1936 erblickte Klaus Wolf mit seinem Zwillingsbruder Moritz in der Familie Josef und Martina Wolf-Rüttimann in Rümlikon, Sempach-Station, als 3. von 7 Geschwistern das Licht der Welt.  
Er erlebte mit seinen zwei Schwestern und vier Brüdern eine einfache, mit viel Arbeit verbundene, aber trotzdem schöne Kind- und Jugendzeit.

Die Primar- und Sekundarschule besuchte er in Sempach-Stadt. Mit seinen Geschwistern pflegte er immer einen guten Kontakt. Besonders mit seinem Zwillingsbruder Moritz war die Verbindung sehr eng.

Nach der Rekrutenschule in St. Maurice fand Klaus eine Anstellung bei der Egli Mühle AG in Nebikon. Dort arbeitete er fast durchgehend bis zu seiner Pensionierung als Lastwagenchauffeur.

Klaus traf sich gerne nach Feierabend mit seinen Arbeitskollegen zu einem Jass. Bei einer solchen Jassrunde lernte er Annelis kennen, die Tochter seines Arbeitskollegen Hans Eiholzer. Daraus entstand eine innige Verbundenheit und grosse Liebe. Die Hochzeitsglocken läuteten am 15. Juli 1969. Damit legten sie den Grundstein für ihre Familie. Mit ihren Söhnen Stefan und Lukas lebten sie in Nebikon, bis die Familie dann im Jahr 1978 nach Fischbach umzog, wo Andy noch zur Welt kam. Die Familie war gerne und oft in der Natur beim Wandern anzutreffen.

Klaus war sehr ausgeglichen und ruhig, konnte aber auch mal Klartext reden, wenn seine Buben den Bogen überspannten.

Alle drei Kinder waren sehr sportlich und der Fussball hatte einen gros­sen Stellenwert für die ganze Familie. Aber egal in welcher Liga und wie gut die Buben spielten, für Klaus war es sehr wichtig, dass zuerst eine Ausbildung gemacht wird und erst danach der Sport kommt.

Klaus war ein sehr guter und fürsorglicher Vater, der seine Kinder alle gleichbehandelte. Auf dem Fussballplatz war er mit Leib und Seele dabei, unterstützte die Jungs, wo er konnte, war dabei aber immer fair und ohne Kritik. Er kannte immer die ganzen Mannschaften seiner Kinder und freute sich auch am Erfolg der Kameraden. Egal ob die Spiele in kleinen oder gros­sen Stadien stattfanden, Klaus war immer da, wenn einer seiner Jungs einen Match spielte. Kein Weg war ihnen zu weit, um ihre drei Kinder zu unterstützen.

Fussball war seine Leidenschaft. Daneben hatte er aber noch weitere Hobbys: Jassen, Kegeln, Turnen, Schiessen und Bergwandern gehörten dazu.

Klaus war Gründungsmitglied der Männerriege sowie Fit im Alter von Fischbach. Dazu war er im Wehrverein, dem Kapellenverein St. Aper, dem Artillerieverein Sempach und der Jungmannschaft Sempach. Diese Gruppe hat sich seit der Jugendzeit nie aus den Augen verloren und trifft sich heute noch, inzwischen auch mit ihren Frauen, zu einem Ausflug oder gemütlichen Höck.

Klaus war mit Leib und Seele Lastwagenchauffeur. Meistens war er in der Zentralschweiz unterwegs. Aber wenn er mal eine längere Tour z.B. ins Tessin oder in die Ostschweiz fahren musste, durften die Kinder mit dem Vater mit. Das war dann für alle immer etwas ganz Besonderes.

Nach Feierabend war er immer zur Stelle, um seine Annelis bei der Arbeit als Schulhausabwartin zu unterstützen: Rasenmähen, Böden auf Hochglanz polieren, aber auch irgendetwas flicken. Klaus war dafür der richtige Mann. Die beiden waren ein eingespieltes Team und verstanden sich blind.

Mit der Zeit, als die Söhne erwachsen wurden, ist auch die Familie immer grösser geworden. Zu seinen drei Schwiegertöchtern hatte er ein sehr väterliches Verhältnis. Und die neun Enkelkinder brachten wieder Leben in das Haus der glücklichen Grosseltern. Mit Annelis zusammen übernahm er sehr gerne den Hütedienst für die Kleinen, die ihn liebevoll Bobo, Opa und Buga nannten. Er spielte sogar im Haus mit ihnen Fussball. Oft war er auch mit den Kleinen im Garten oder zu Fuss unterwegs. Er war ein liebevoller Grossvater, der immer für ein Spässchen zu haben war.

Die geselligen Familientreffen mit den Schwägerinnen und Schwagern der Familie Eiholzer waren ein wichtiger Bestandteil seines Lebens. Mit allen pflegte er ein sehr gutes Verhältnis, für sie war er wie ein Bruder. Mit Peter, der fast auf den Tag 20 Jahre jünger ist, feierte er immer Geburtstag. Das war jedes Mal ein fröhliches Fest für alle.

Klaus und Annelis unternahmen öfters Ferienreisen. Besonders die Besuche bei Stefan in der Genfersee-Region, die Ferienwochen in den Bergen mit Lukas und seiner Familie oder die Reise zu Andy und seiner Familie in Finnland gehörten zu den schöneren Reiseerlebnissen.

Auch Städtereisen wie nach Paris, Rom und Berlin hat er zusammen mit Annelis und dem Freundepaar  Hans und Gritli Wüest unternommen.

Zusammen mit der Schwägerin Theres und ihrem Walter zog es sie auch häufig zum Wandern in die Berge.

Gritli und Hans Wüest sind die besten Freunde der beiden und als die Zeiten durch Klaus' Krankheit schwieriger wurden, hatte Annelis neben der Familie durch sie eine grosse Unterstützung erfahren dürfen. Besonders Gritli war für Annelis eine wichtige Bezugsperson, aber auch Hans hat beide unterstützt, wo er nur konnte. Auch für Klaus waren die beiden bis zuletzt sehr wichtige Menschen in seinem Leben.

Im November 2019 unternahm die ganze Familie Wolf das letzte Mal einen grösseren Ausflug. Es war der 70. Geburtstag von Annelis. Zwei wunderschöne Tage haben sie alle in St. Gallen verbracht, wo natürlich eine Stadionbesichtigung und ein Match des FC St. Gallen nicht fehlen durften. Sie alle wussten damals schon, dass Klaus sehr krank war. Mit der Zeit wurde ein Heimübertritt in den Wohn- & Begegnungsort Violino in Zell unumgänglich.

Den 85. Geburtstag durfte Klaus coronabedingt nur im ganz kleinen Rahmen im Garten des Violino feiern. Stefan, Lukas, Andy und Annelis konnten mit ihm auf sein besonderes Wiegenfest anstossen. Klaus freute sich sehr über die kleine Feier im engen Familienkreis.

Durch seinen tief verwurzelten Glauben an Gott hat er immer wieder Kraft und Trost gefunden, um Schicksalsschläge oder seine Krankheit anzunehmen und zu tragen. Acht Monate war Klaus im Violino. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich stetig. In den letzten fünf bis sechs Wochen haben seine Kräfte stark nachgelassen. In der ersten Juliwoche konnten alle Familienangehörigen und die engsten Freunde von Klaus Abschied nehmen, bevor er am frühen Samstagmorgen vom 10. Juli 2021 friedlich für immer eingeschlafen ist.

Lieber Klaus, lieber Papi, lieber Bobo, Opa, Buga, Götti & Freund, deine Familie wird dich vermissen. Aber mit sehr viel Liebe, Dankbarkeit und Stolz wird sie dich für immer in ihrem Herzen tragen.

Stets bescheiden, allen helfen, so hat jeder dich gekannt. Ruhe sei dir nun gegeben, hab für alles vielen Dank.